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Jahresfinanzbericht


Gem. § 124 Abs. 1 Börsengesetz

der


Wolford AG

Bregenz








Zum Stichtag 31.12.2020

Für das Geschäftsjahr 2020



Inhaltsverzeichnis




Wolford Gruppe



Wolford AG

                         




















































Wolford Gruppe



Lagebericht

Konzerninformation

Wolford in Kürze

Das 1950 im österreichischen Bregenz gegründete Unternehmen Wolford entwickelt, produziert und vertreibt luxuriöse Legwear und Bodywear. Es entwickelt und produziert unter Einhaltung höchster Umweltstandards (Partner des bluesign® systems) ausschließlich in Europa, an zwei eigenen Standorten in Österreich und Slowenien. Mit ihren 240 Monobrand-POS (Points of Sale) und über 3 000 Handelspartnern ist die Marke weltweit in 45 Ländern vertreten. Insgesamt beschäftigt die Wolford Gruppe 1 169 Mitarbeiter (FTE), davon 478 Mitarbeiter (FTE) im Headquarter in Bregenz.

Produkte mit hohem Qualitätsanspruch

Mit der Kernproduktgruppe Legwear, an der alle anderen Produktgruppen ausgerichtet sind, erzielt Wolford etwa 41 % des Umsatzes. Die zweitstärkste Produktgruppe ist die Ready-to-wear mit körpernahen Produkten wie Bodys und Shirts (Bodywear) sowie Kleidern und Pullovern. Die Produktgruppen Legwear und Bodywear basieren auf einer speziellen, von Wolford entwickelten und laufend verfeinerten Rundstricktechnologie - Grundlage für den bekannten Tragekomfort und die Qualität der Wolford Produkte. Beide Produktgruppen werden komplettiert durch ein Angebot dekorativer und teilweise körperformender Wäsche. Ergänzt werden die Kollektionen durch eine kleine Auswahl an Accessoires wie Tücher und Gürtel, die im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich zum Umsatz beitragen. 

Bei den Produkten unterscheidet Wolford zwischen modischen Trend-Produkten und der sogenannten Essential-Kollektion, die alle zeitlosen „Klassiker" des Unternehmens umfasst, etwa die seit 1988 produzierte Strumpfhose Satin Touch. 

Insgesamt bringt Wolford pro Kalenderjahr zwei Trend-Kollektionen auf den Markt. Eine deckt den Zeitraum Frühjahr/Sommer ab, die andere Herbst und Winter. Je nach Kollektion gibt es vier bis fünf Lieferintervalle mit neuen Produkten, die für neue Impulse auf der Verkaufsfläche sorgen sollen - flankiert durch entsprechende Kommunikationsmaßnahmen. 

Das Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell der Wolford Gruppe beruht auf der Abdeckung eines Großteils der Wertschöpfungskette - von Design und Entwicklung über Teile der Produktion bis zu weltweiter Omni-Channel-Distribution inklusive eigener Boutiquen. Das macht das Unternehmen in hohem Maße autark und ermöglicht schnelles Reagieren, beispielsweise auf aktuelle Modetrends. In Teilbereichen von Wäsche und Ready-to-wear wird Wolford von externen Partnern und ausgewählten Lieferanten unterstützt. Dabei werden die Aufgaben rund um die Produktentwicklung in der Zentrale in Bregenz gebündelt.

Bei der Entwicklung einer neuen Kollektion arbeiten das Produktmanagement, das Designteam und die Produktentwicklung Hand in Hand. Das Produktmanagement analysiert Trends und welche Produkte am Markt gefragt sein werden - diese Erkenntnisse bilden die Arbeitsgrundlage für das Designteam. Aus der engen Zusammenarbeit zwischen Design und Produktentwicklung wiederum resultieren immer wieder neue Produkte, oft auf der Basis neuer Fertigungsmethoden wie dem 3D-Druck oder der inzwischen patentierten Klebetechnologie. Die weltweit erste geklebte Strumpfhose „Pure Tights" ist ein Ergebnis dieses Zusammenspiels.

Im Produkt- und Warenmanagement geht es nicht zuletzt auch um die Bedarfsplanung der Retailflächen der eigenen Boutiquen und der von Wholesale-Kunden - hier wird festgelegt, welche Artikel in welchen Größen und Farben für welche Retailflächen produziert werden müssen. Auch der Warenfluss vom Lager auf die Fläche wird hier gesteuert. 

In der Beschaffung dreht sich alles um die Materialien. Das Rohmaterial, vor allem Garne, sowie Vorprodukte oder zugekaufte Produkte für die Lingerie und die Ready-to-wear oder die Care Mask werden von langjährigen Partnern bezogen, die denselben Qualitäts- und Innovationsanspruch an ihre Produkte haben wie Wolford. Teilweise kommen die Garne auch aus Japan, einem Land, das für seine innovativen Materialien bekannt ist. Alle Rohmaterialien werden in der Bregenzer Zentrale gelagert und dort für die Produktion und Konfektion vorbereitet.

Die fertigen Produkte werden in drei Warenhäusern gelagert: im Zentrallager in Bregenz, das auch das Online-Business in Europa versorgt, sowie in zwei weiteren Lagern in den USA und China. Das Lager in den USA versorgt den amerikanischen Markt, das Lager in China den asiatischen Raum.



Weltweiter Vertrieb 

Die Produkte von Wolford werden aktuell in rund 45 Ländern weltweit vertrieben - über ein Netz von eigenen Standorten (Retail), d. h. direkt an den Endkunden, sowie über Handelspartner (Wholesale). Mit seinem internationalen Netzwerk von Boutiquen erzielte das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019/20 den größten Umsatzanteil (37 %). Ende April 2020 standen von den 162 Wolford Boutiquen 103 unter eigener Führung, 59 wurden von Partnern geführt. Insgesamt kontrolliert die Wolford Gruppe rund 70 % der Distribution selbst. Neben dem stationären Handel gewinnt das Onlinegeschäft (Online-Business) immer mehr an Bedeutung - im Geschäftsjahr 2019/20 machte es 28 % des Umsatzes aus. 


Distributionskanäle

Boutiquen: von Wolford selbst geführte Boutiquen

Kauf- und Warenhäuser: exklusive Shop-in-Shops mit Wolford Ambiente in zahlreichen internationalen Kaufhäusern 

Concession-Shop-in-Shops: von Wolford selbst betriebene Flächen in Kauf- und Warenhäusern

Fachhandel: exklusive Mode- und Fachhandelsgeschäfte, die Wolford Modelle anbieten

Online-Business: eigene Online-Boutiquen

Private Label: Produkte, die für andere Marken produziert oder unter einem anderen Markennamen im Handel angeboten werden

Factory-Outlets: Verkaufsstandorte, an denen Wolford Kollektionen vergangener Saisonen bzw. reduzierte Ware verkauft werden



Europa als wichtigster Markt

Der europäische Markt stellt mit einem Anteil von rund 77 % die wichtigste Absatzregion der Wolford Gruppe dar. Hier tragen insbesondere Deutschland (15 %), Österreich (8 %) und Frankreich (8 %) einen Großteil des Umsatzes bei. Wichtigster Einzelmarkt ist Nordamerika mit einem Umsatzanteil von 15 %. Durch den Einstieg des neuen Hauptaktionärs Fosun wird der Zugang zum asiatischen Markt erleichtert; hier wird Wolford die Marktpräsenz deutlich ausbauen. Seit Februar 2019 hat Wolford mit Fosun Fashion Brand Management (FFBM) einen neuen Partner für den asiatischen Markt. Mittelfristig soll der hier erzielte Umsatzanteil dem der bisherigen Kernmärkte USA und Deutschland entsprechen und zwischen 10 % und 20 % liegen.

Anmerkung zur Datenbasis: tatsächliche geografische Zuordnung im Vergleich zur Segmentberichterstattung 
(Konzernabschluss), die nach lokalen Einheiten berichtet.

Zentrale Steuerung 

Die Wolford Gruppe wird von der Wolford AG mit Sitz in Bregenz (Österreich) geleitet. Mit den beiden Organen Vorstand und Aufsichtsrat verfügt Wolford über eine Leitungs- und Überwachungsstruktur nach dualistischem System. Der Vorstand führt das Unternehmen von der Konzernzentrale in Bregenz aus. Er ist für Strategie und Konzernsteuerung verantwortlich, während der Aufsichtsrat dem Vorstand beratend zur Seite steht und dessen Geschäftsführung überwacht.

Zentrales Unternehmensziel ist ein profitables Wachstum und die Steigerung des Free Cashflows - das unternehmensinterne Steuerungssystem unterstützt das Management bei der Ausrichtung der Unternehmensprozesse auf dieses Ziel.

Wesentlicher Ansatzpunkt dafür ist die Steigerung von Umsatz und betrieblichem Ergebnis (EBIT). Dementsprechend sind die zentralen Steuerungsgrößen der Umsatz (absolut und „like for like", d. h. unabhängig von neu hinzugekommenen oder geschlossenen Verkaufsflächen) und der Free Cashflow (Nettocashflow aus laufender Geschäftstätigkeit plus Cashflow aus Investitionstätigkeit). Weitere wesentliche Steuerungsgrößen sind das Working Capital und die Nettoverschuldung des Konzerns.

Das Management der Vorräte sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen obliegt dem Supply-Chain-Management. Dieses ist auch für die kontinuierliche Umsetzung von Maßnahmen zur Reduktion von Rohmaterialbeständen bzw. Umlaufbeständen zuständig. Beim Forderungsmanagement gibt es eine enge Abstimmung zwischen der Finanzabteilung, die den Prozess leitet, und den jeweils zuständigen Vertriebsmitarbeitern. Klare Zielvorgaben für die Forderungslaufzeit (DSO, days sales outstanding) unterstützen bei der Priorisierung von Außenständen und ihrer systematischen Reduktion. Im Rahmen monatlicher Business-
Performance-Reviews überprüft das Management die Umsetzung der Zielvorgaben hinsichtlich aller zentralen Steuerungsgrößen und die entsprechenden Maßnahmenpläne zur Zielerreichung.

Wirtschaftliches Umfeld 

Im Kalenderjahr 2020 - der Zeitraum Mai bis Dezember entspricht dem Rumpfgeschäftsjahr von Wolford - lag der Rückgang des weltweiten Bruttoinlandsprodukts bei etwa -5 % und markiert damit einen deutlicheren Rückgang als zur Wirtschaftskrise 2008. Der Ausbruch des Coronavirus (SARSCoV2) sowie anhaltende Verschärfung der weltweiten handelspolitischen Lage beeinträch-tigte das Vertrauen und damit auch die Investitionsbereitschaft von Unternehmen und Investoren. 

Die Eurozone, in der Wolford rund 75 % seiner Umsätze erzielt, wurde vom Rückgang des BIP mit -6,8 % überdurchschnittlich stark getroffen, während im Vorjahr noch ein Wachstum von 1,3 % zu verzeichnen gewesen war. In einzelnen Kernmärkten war der Rückgang deutlich stärker. Während in Deutschland, dem zweitgrößten Markt von Wolford, das BIP im Jahr 2020 nur um -5 % sank, waren in Österreich -7,4% und Frankreich -8,3 % zu verzeichnen. In Italien sank das BIP um -8,8%, während es in Spanien sogar um -11 %zurückging. 

In den USA sank das BIP um -4,6 % nach einem Wachstum von 2,3 % im Vorjahr. In den USA waren die Geschäfte lediglich zu Beginn 2020 aufgrund Covid-19 geschlossen, weshalb der Handel während weiten Teilen des Jahres geöffnet blieb und der Rückgang des Wirtschaftswachs-tums somit geringer ausfiel als in den meisten europäischen Ländern.

In China sank das Wirtschaftswachstum auf 2,3 %, im Vergleich zu 6,6% im Vorjahr. Auch hier war der Handel lediglich von einem harten Lockdown zu Beginn des Jahres betroffen und die Bekämpfung gegen Covid-19 zeigte schneller Erfolge als anderswo.

Anfang 2020 haben der weltweite Ausbruch des Coronavirus (SARS-CoV-2) und die getroffe-nen Maßnahmen zu seiner Eindämmung die globale Wirtschaft in eine regelrechte Schockstarre versetzt. Die weitreichenden Lockdown-Maßnahmen haben weltweit zu Schließungen eines Großteils der Einzelhandelsfilialen geführt, was sich beispielsweise im Mai 2020 in starken Umsatzeinbrüchen widerspiegelt. Zur Mitte des Jahres und mit vermehrten Öffnungen im Handel stieg der Umsatz des Einzelhandels jedoch wieder auf das Niveau vor der Krise. Diese Erholung wurde in der zweiten Jahreshälfte von den neuerlich ergriffenen Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Pandemie (Lockdowns) wieder zunichte gemacht. Wolford war  von Lockdown-Maßnahmen wieder direkt betroffen, was sich abermals in deutlichen Umsatzverlusten darstellte Mit der fortschreitenden Impfung gegen das Coronavirus und der damit einhergehenden Normalisierung des alltäglichen Lebens besteht Aussicht auf Besserung der Umsätze im Einzelhandel.

Quellen: OECD, WKO, BMWi, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Handelsblatt, Textil, Textilwirtschaft-Testclub

Ergebnis- und Bilanzanalyse

In der 33. ordentlichen Hauptversammlung vom 30. September 2020 wurde der Beschluss gefasst, den Bilanzstichtag, beginnend mit dem aktuellen Geschäftsjahr auf den 31. Dezember zu verlegen. Beim aktuellen Geschäftsjahr handelt es sich daher um ein Rumpfgeschäftsjahr, das mit dem 31. Dezember 2020 endet. Entsprechend wird in den nachfolgenden Texten die Bezeichnung Rumpfgeschäftsjahr verwendet. In den Analysen der Ertragslage muss beachtet werden, dass in der Gewinn- und Verlustrechnung des Rumpfgeschäftsjahrs nur 8 Monate enthalten sind, während die Vergleichsperiode 12 Monate umfasst.

Ertragslage

Die Wolford Gruppe erzielte im Rumpfgeschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 68,04 Mio. €. Er lag damit um 42,75 % unter dem Vorjahreswert (118,54 Mio. €). Betrachtet auf den gleichen Vergleichszeitraum des Vorjahres (Monate von Mai bis Dezember 2019) ergibt sich ein Umsatzrückgang von 22,75 Mio. € (25,1%).

Der weltweite Ausbruch des Coronavirus sowie die damit verbundenen Schließungen der Handelsfilialen, die bereits das Ende des Geschäftsjahres 2019/20 beeinflussten, führten auch im Rumpfgeschäftsjahr 2020 zu erheblichen Beeinträchtigungen der Ertragslage. Wolford leidet wie der stationäre Modeeinzelhandel weltweit unter dem anhaltenden Phänomen sinkender Kundenfrequenzen, nicht zuletzt auch infolge des boomenden Onlinehandels. 

Entsprechend ergaben sich - auch bereinigt um den Effekt aus unterschiedlichen Betrachtungsperioden - Rückgänge über nahezu alle Vertriebswege. Eine Ausnahme dazu stellt der Online-Handel dar, der Teile der rückläufigen Umsätze aufgrund der Storeschließungen kompensieren konnte und in dem der Umsatz folglich in den acht Monaten des Rumpfgeschäftsjahrs auf 20,25 Mio. € gesteigert werden konnte (gesamtes Geschäftsjahr 2019/20: 15,41 Mio. €). 

Im Hinblick auf die regionale Umsatzentwicklung zeigten sich ebenfalls deutliche Umsatzeinbußen über alle Hauptmärkte, wobei die größten Rückgänge in den Segmenten Nordamerika, übriges Europa und Deutschland zu verzeichnen waren. 

Mit einem Anteil von 42 % entfiel im Rumpfgeschäftsjahr 2020 weiterhin der größte Anteil des Konzernumsatzes auf die Produktgruppe Legwear. Der Umsatzanteil der Produktgruppe Ready-to-wear blieb mit 30 % auf dem Niveau des Vorjahres. Sie ist die zweitgrößte Produktgruppe von Wolford und musste mit einem Rückgang von 30,3 % ebenfalls deutliche Umsatzeinbußen hinnehmen. Die Produktgruppe Lingerie, die 14 % des Konzernumsatzes erwirtschaftete, verzeichnete Umsatzeinbußen in Höhe von 32,1 %. Im Bereich Handelsware (1 % Umsatzanteil) lagen die Umsätze um 33,1 % unter dem Niveau des Vorjahres, im Bereich Accessories (14 % Umsatzanteil) stiegen die Umsätze, bedingt durch die Aufnahme von MNS-Masken ins Sortiment um 1107,1 %. 




 

2020

2019/20

Rentabilitätskennzahlen

in %

in %

Materialtangente (inkl. Bestandsveränderung)

21,4

18,4

Personaltangente 

49,0

53,0

Sonstiger betrieblicher Aufwand zu Umsatz

42,8

31,9

EBITDA-Marge 

52,6

-3,4

EBIT-Marge

29,3

-24,2





Während der Materialaufwand im Verhältnis zu den Umsatzerlösen (Materialtangente) im Geschäftsjahr einen Anstieg zeigt, der insbesondere auch durch eine Anpassung in der Wertberichtigungslogik getrieben ist, konnte die Personaltangente trotz rückläufiger Umsatzerlöse verringert werden. Ausschlaggebend dafür ist neben einem Rückgang der durchschnittlichen Mitarbeiteranzahl auf Vollzeitbasis um 74 auf 1.169 die Inanspruchnahme von Kurzarbeitsförderungen, die saldiert im Personalaufwand erfasst wurden. 

Bedingt durch den rückläufigen Umsatz sowie zusätzliche Effekte aus der Dotierung einer Restrukturierungsrückstellung zeigt sich ein deutlicher Anstieg des sonstigen betrieblichen Aufwands im Verhältnis zu den Umsatzerlösen. Demgegenüber trugen geringere Abschreibungen (inklusive Wertminderungen und Wertaufholungen) zu einer Ergebnisverbesserung bei (Rückgang von 24,70 Mio. € im Vorjahr auf 15,86 Mio. € im Rumpfgeschäftsjahr). 

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer erfolgt der Impairment-Test ebefnalls mindestens jährlich. Bei der Bestimmung möglicher Wertminderungen wird der erzielbare Betrag jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash-Generating Unit = CGU) dem Buchwert zum Abschlussstichtag gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert. Liegt der erzielba-re Betrag unter dem für diese zahlungsmittelgenerierende Einheit angesetzten Buchwert, ist der Buchwert des Vermögenswerts auf den erzielbaren Betrag zu verringern. Schätzungen des Mana-gements zur Bestimmung des erzielbaren Betrags bestehen vornehmlich in der Bestimmung der voraussichtlichen Cashflows, der Abzinsungsfaktoren, der Wachstumsraten sowie der voraussichtli-chen Änderungen der erwarteten Verkaufspreise und damit zusammenhängenden direkten Kosten. 

Die Wolford AG hat an jedem Abschlussstichtag einzuschätzen, ob irgendein Anhaltspunkt („trigger event") dafür vorliegt, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes zu schätzen. Für die Wolford AG werden folgende „trigger events" definiert: erhebliche Verschlechterung der Nettocashflows aus der Nutzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder Nichterreichen budgetierter Nettocashflows. Basis für die Impairment-Tests der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte ist die Unternehmensplanung mit einem Planungszeitraum von 2021 bis 2022 entsprechend der Planungsrechnung aus dem aktuellsten, dem Aufsichtsrat präsentierten Budget und der darüber hinausgehenden Anpassungen der Fortbestehensprognose. Im ersten Planjahr 2021 wurden Covid-19 bedingte Rückgänge in den Umsätzen in die Planung aufgenommen. Es  wird davon ausgegangen, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu einer Normalisierung der Situation kommt und im Folgejahr die Covid-19 bedingten Umsatzrückgänge wieder aufgeholt werden können. Das führt zu einer Umsatzsteigerung vom Planjahr 2021 auf das Planjahr 2022 von 18% bis 28%. In der weiteren Planung wurde ein Umsatzwachstum von 1% für alle Regionen berücksichtigt. Der Wareneinsatz steigt analog zu den Umsatzerlösen. Die Personalkosten und Betriebsausgaben werden mit einer jährlichen Wachstumsrate von 1 % berücksichtigt und stehen nicht im direkten Zusammenhang mit der Entwicklung der Umsatzerlöse, da der Umfang des jeweiligen Geschäftsbetriebes unverändert bleibt. Zusätzlich wurden die im Rahmen des Restrukturierungsprogramms verabschiedeten kostenseitigen Einsparungsmaßnahmen entsprechend berücksichtigt. Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen wurden gemäß der Boutiquengröße (Clustering nach m2) basierend auf historischen Erfahrungswerten in der Berechnung inkludiert. Von der Berücksichtigung von Erweiterungsinvestitionen oder kompletten Shop-Refurbishments wurde gemäß der aktuellen Budgetplanung abgesehen. Für die Ermittlung der Planungsrechnungen wurden Prognosen getroffen, die auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen, Berateranalysen und der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über zukünftige Entwicklungen sowie auf Marktannahmen basieren. Die für Impairment-Tests verwendeten Abzinsungsfaktoren (WACC nach Steuern) von 5,2 % - 8,4 % (30. April 2020: 5,3% - 8,3 %) leiten sich aus regionalen Zinssätzen ab, wobei der risikolose Basiszinssatz laufzeitenkongruent zu der durchschnittlichen Rest-Öffnungsdauer der Boutiquen im jeweiligen Land, Länderrisikoprämien, der Bonitätsaufschlag auf Basis eines 30-jährigen Consumer-Discretionary-Bonds mit BBB-Rating sowie unterschiedliche Steuersätze berücksichtigt werden. Die Rest-Öffnungszeit der Boutiquenstandorte werden auf Einzel­Boutique-Ebene evaluiert, wobei Mietvertragsrestlaufzeit, mögliche Kündigungsoptionen, erwartete Performance und wirtschaftliche und strategische Überlegungen bei der Evaluierung der Rest-Öffnungszeit berücksichtigt wurden . Einen Sensitivitätsanalyse in den maßgeblichen Regionen hat ergeben, dass im Falle eines 5 %igen Umsatzrückgangs im Vergleich zu den  geplanten Werten der zusätzliche Wertminderungsaufwand rd. -0,7 Mio. €.

Ein wesentlicher Ergebnistreiber im Geschäftsjahr war die Veräußerung der Betriebsliegenschaft in Bregenz, die einen Ergebnisbeitrag in Höhe von 40,99 Mio. € im Geschäftsjahr leistete und dementsprechend ausschlaggebend für das deutlich positive EBITDA bzw. EBIT im Geschäftsjahr war. 

Die Rückzahlung der Finanzverbindlichkeiten mit den Mitteln, die aus der Veräußerung der Liegenschaft lukriert werden konnten, führte zu einer deutlichen Verbesserung des Finanzergebnisses, das sich um 3,72 Mio. € auf - 2,61 Mio. € verbessern konnte. 

Der Ertragsteueraufwand ist durch den Verbrauch aktiver latenter Steuern in Folge der Verwendung von Verlustvorträgen aufgrund des positiven Ergebnisses aus dem Liegenschaftsverkauf beeinflusst und steigt entsprechend um 12,16 Mio. € auf -4,56 Mio. € im Rumpfgeschäftsjahr. 

In der Summe verbesserte sich das Ergebnis nach Steuern von -27,42 Mio. € auf +12,77 Mio. €. Das Ergebnis je Aktie beträgt 1,93 € nach -4,14 € im Vorjahr.





Gewinn- und Verlustrechnung (verkürzt) 
in Mio. €

2020

2019/20

Vdg. in %

Umsatzerlöse

68,04

118,54

-43

Sonstige betriebliche Erträge

45,21

1,29

3.405

Veränderung des Bestandes

-1,38

-1,67

-17

Materialaufwand

-13,16

-20,14

-35

Personalaufwand

-33,37

-62,83

-47

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-29,10

-37,81

-23

Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 

-0,45

-1,36

-67

Abschreibungen

-15,85

-24,70

-36

EBIT

19,94

-28,68

-170

Finanzergebnis

-2,61

-6,34

-59

Ergebnis vor Steuern

17,33

-35,02

-149

Ertragsteuern

-4,56

7,60

-160

Ergebnis nach Steuern

12,77

-27,42

-147






Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme des Wolford Konzerns lag zum Stichtag 31. Dezember 2020 mit 138,90 Mio. € unter dem Niveau des Vorjahres (161,69 Mio. €). Der Rückgang ist auf die Veräußerung der Betriebsliegenschaft und die anschließende Rückführung der Finanzverbindlichkeiten im Rumpfgeschäftsjahr zurückzuführen. 

Die langfristigen Vermögenswerte betrugen zum Bilanzstichtag 70,25 Mio. €, dies entspricht einem Anteil am Gesamtvermögen von 52% (Vorjahr: 55 %). Die veräußerte Betriebsliegenschaft war bereits im vergangenen Geschäftsjahr als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, so dass sich durch die Transaktion kein wesentlicher Rückgang der langfristigen Vermögenswerte zeigt. Bedingt durch das nach wie vor schwierige wirtschaftliche Umfeld wurden die Investitionen im Geschäftsjahr auf dem betriebsnotwendigen Niveau belassen und verringerten sich damit von 1,7 Mio. € im Vorjahr auf 0,8 Mio. € im Rumpfgeschäftsjahr (ohne Nutzungsrechte nach IFRS 16). 

Der Anteil der kurzfristigen Vermögenswerte am Gesamtvermögen lag zum 31. Dezember 2020 bei 48 % (Vorjahr: 45 %). Der Abgang der als zur Veräußerung gehalten klassifizierten Liegenschaft wurde durch einen Anstieg des Zahlungsmittelbestands um 9,61 Mio. € auf 14,13 Mio. € sowie durch gestiegene Forderungen kompensiert. Die Erhöhung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 3,38 Mio. € auf 8,81 Mio. € ist dabei insbesondere auf die Verlegung des Bilanzstichtags und die Saisonalität der Umsätze zurückzuführen.  Der Anstieg der sonstigen Forderungen ist im Wesentlichen durch die Abgrenzung von Fixkostenzuschüssen in Höhe von 3,70 Mio. € getrieben.

Zum Stichtag 31. Dezember 2020 betrug das Konzerneigenkapital der Wolford Gruppe 28,54 Mio. € und lag damit bedingt durch das positive Ergebnis im Rumpfgeschäftsjahr über dem Vergleichswert des letzten Konzernabschlusses (15,02 Mio. €). Aufgrund der Reduktion der Bilanzsumme in Folge der Liegenschaftsveräußerung und Rückzahlung der Finanzverbindlichkeiten konnte die Eigenkapitalquote auf 21 % (Vorjahr: 9 %) verbessert werden. 







Bilanzkennzahlen

 

 

31.12.2020

30.04.2020

Eigenkapital

 

in Mio. €

28,54

15,02

Nettoverschuldung

 

in Mio. €

positiv

33,16

Working Capital*

 

in Mio. €

31,37

22,99

Bilanzsumme

 

in Mio. €

138,90

161,69

Eigenkapitalquote

 

in %

20,5

9,3

Gearing

 

in %

-

220,8

Working Capital zu Umsatz

 

in %

46,1

19,4






* Vorräte + Forderungen a. L. L. + sonstige Forderungen und Vermögenswerte - Verbindlichkeiten a. L. L. - sonstige Verbindlichkeiten (inkl. kurzfristige Leasingverbindlichkeiten) 







Berechnung der 

31.12.2020

30.04.2020

Vdg. 

Nettoverschuldung

in Mio. €

in Mio. €

in %

Langfristige Finanzverbindlichkeiten

0

0

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

0

38,98

-100

- Finanzanlagen

-1,32

-1,30

2

- Zahlungsmittelbestand

-14,13

-4,52

213

Nettoverschuldung

-15,45

33,16

-147






In Folge der Rückzahlung der Finanzverbindlichkeiten unter Verwendung der Rückflüsse aus dem Verkauf der Betriebsliegenschaft ergibt sich eine deutlich verbesserte Eigenkapitalquote und Nettoverschuldung, so dass per 31. Dezember 2020 der Wert für die Nettoverschuldung (ohne Berücksichtigung der Leasingverbindlichkeiten) positiv ist. 


Cashflow


Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow) lag mit -17,98 Mio. € deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (+5,53 Mio. €), wobei der signifikante Rückgang insbesondere auf Covid-19 bedingte Umsatzrückgänge zurückzuführen ist. 

Bedingt durch den Erlös aus dem Liegenschaftsverkauf belief sich der Cashflow aus Investitionstätigkeit in der Berichtsperiode auf 71,23 Mio. € und lag damit um 72,94 Mio. € über dem Vorjahreswert. 

Demgegenüber steht der Rückgang des Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit um 31,76 Mio. € auf -43,55 Mio. € bedingt durch die Rückzahlung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sowie des Gesellschafterdarlehens. 






Cashflow-Statement 

2020

2019/20

Vdg.

(verkürzt)

in Mio. €

in Mio. €

in %

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

-17,98

5,53

>100

Cashflow aus Investitionstätigkeit

71,23

-1,26

>100

Free Cashflow

53,25

4,27

>100

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

-43,55

-11,79

>100

Veränderung der Zahlungsmittel

9,70

7,55

28

Zahlungsmittelbestand am Periodenende

14,13

4,52

>100






Entwicklung der Geschäftsbereiche

Den Anforderungen des IFRS 8 (Management-Approach) folgend, berichtet die Wolford AG nach folgenden Segmenten:

Österreich

Die Außenumsätze des Segments Österreich (Umsatzerlöse abzüglich der Konzerninnenumsätze) verringerten sich im Berichtszeitraum (Rumpfgeschäftsjahr) von 29,41 Mio. € auf 21,29 Mio. €. Zusammengefasst werden im Segment Österreich die Produktions- und Vertriebsaktivitäten in Österreich und die Vertriebsaktivitäten für alle Länder, in denen Wolford keine eigenen Tochtergesellschaften hat. Das Segment trägt 31 % (Vorjahr: 25 %) zum Konzernumsatz bei. Das operative Ergebnis (EBIT) hat sich von 24,12 Mio. € im Vorjahr um 52,10 Mio. € auf 27,98 Mio. € verbessert. Hauptausschlaggebend dafür ist der Sondereffekt aus der Veräußerung der Liegenschaft (Abgangsgewinn in Höhe von 40,86 Mio. €). 

Deutschland

Die Außenumsätze des Segments Deutschland reduzierten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr von 14,31 Mio. € auf 6,93 Mio. €. Das Segment trägt 10 % (Vorjahr: 12 %) zum Konzernumsatz bei. Das EBIT erreichte 0,03 Mio. € nach 0,34 Mio. € im Vorjahr. Der Rückgang beim EBIT ist auf die negative Umsatzentwicklung zurückzuführen, die nur in Teilen durch geringere Abschreibungen abgefedert werden konnte.

Übriges Europa

Die Außenumsätze der Gesellschaften im Segment Übriges Europa reduzierten sich ebenfalls deutlich von 46,39 Mio. € auf 26,24 Mio. €. Im Segment Übriges Europa sind die europäischen Vertriebsgesellschaften außerhalb Österreichs und Deutschlands sowie die Produktionsgesellschaft in Slowenien zusammengefasst. Das Segment trägt mit 39 % (Vorjahr: 39 %) den größten Anteil zum Konzernumsatz bei. Trotz des rückläufigen Umsatzes hat sich das EBIT mit 1,00 Mio. € deutlich gegenüber dem Vorjahr (-0,68 Mio. €) verbessert. Ausschlaggebend dafür waren insbesondere geringere Abschreibungen. 

Nordamerika 

Die Außenumsätze der Konzerngesellschaften im Segment Nordamerika verringerten sich von 24,22 Mio. € auf 10,30 Mio. €. Im Segment Nordamerika sind die Vertriebsgesellschaften in den USA und Kanada enthalten. Die Gesellschaften in diesem Segment tragen mit 15 % einen deutlich geringeren Anteil als im Vorjahr (21 %) zum Konzernumsatz bei. Das EBIT sank infolge der Umsatzeinbrüche auf -4,73 Mio. € nach -0,89 Mio. € im Vorjahr. 

Asien 

Die Außenumsätze der Gesellschaften im Segment Asien lagen mit 3,23 Mio. € ebenfalls unter dem Niveau des Vorjahres (4,21 Mio. €). Im Segment Asien sind die Vertriebsgesellschaften in Hongkong und China enthalten. Das Segment trägt5 % (Vorjahr: 4 %) zum Konzernumsatz bei. Das EBIT liegt mit -1,51 Mio. € über dem Niveau des Vorjahres (2,86 Mio. €). 

Ausblick und Ziele

Nach wie vor stellt der Ausbruch des neuartigen Coronavirus die Weltwirtschaft vor große Herausforderungen. Die negativen Auswirkungen der wochenlangen Lockdowns auf die Industrie und den Dienstleistungssektor spiegelten sich in den sinkenden Umsätzen Volkswirtschaften wider. Jedoch sind bereits weitreichende konjunkturelle Erholungen zu erkennen. So rechnet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für das Jahr 2021 mit einem Anstieg des weltweiten BIP.

Für den Bereich Luxusgüter rechnet die Strategieberatung Bain & Company in einer Prognose von Anfang Dezember mit einer Erholung frühestens im Jahr 2022. Für die Modebranche weltweit erwartet die Strategieberatung McKinsey & Company laut einer gemeinsamen Studie mit dem Branchennetzwerk „The Business of Fashion" ebenfalls eine langsame Erholung. Im einem optimistischen Szenario ist hier lediglich mit einem Rückgang von 0 bis 5 % im Jahr 2021 im Vergleich zu 2019 zu rechnen. In einem zweiten Szenario würde der Rückgang des Umsatzwachstums für 2021 10 bis 15 % betragen.

Durch die Coronakrise beschleunigt sich der seit Langem offensichtliche Strukturwandel in der Modebranche nochmals deutlich. Der stationäre Einzelhandel und auch der Modeeinzelhandel müssen darauf neue strategische Antworten finden. Wolford geht hier mit dem Remote Selling bereits erste Schritte in eine digitalere Zukunft.

Wolford ist von den Auswirkungen der Corona-Krise und den dadurch noch verschärften Strukturproblemen im Einzelhandel ebenso betroffen wie andere Modehersteller mit eigenem Retail-Geschäft. Im Zuge der Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Viruses sanken die Umsatzerlöse des Unternehmens allein in den Monaten März und April (den letzten beiden Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres) um 52 % (März) bzw. 73 % (April). 

Auch im Mai des Rumpfgeschäftsjahres waren die Auswirkungen mit einem Rückgang von 50 % noch deutlich zu spüren, zumal die Boutiquen von Land zu Land unterschiedlichen Terminen wiedereröffnet wurden. So konnten die Boutiquen in Österreich, Deutschland und Skandinavien bereits ab Mitte April in den Folgewochen sukzessive wieder ihren Normalbetrieb aufnehmen, wohingegen die Boutiquen in Frankreich, Italien, Spanien und Nordamerika erst ab Ende Mai und teilweise erst ab Ende Juni wiedereröffnen konnten.

Die positiven Effekte aus den bisherigen Restrukturierungsmaßnahmen zur Kostenreduktion (PITBOLI) und Umsatzstabilisierung (Nordstern) werden durch die absehbar anhaltende Wirtschaftskrise infolge von Covid-19 aktuell noch überkompensiert. Vor diesem Hintergrund hatte Wolford bereits im vorangegangenen Geschäftsjahr die mittelfristige Umsatzprognose an die Marktgegebenheiten angepasst und die eingeleiteten Restrukturierungsbemühungen intensiviert. Um die Covid-19-bedingten Umsatzauswirkungen und damit einhergehenden Ergebniseffekte abzumildern, macht die Gesellschaft vom der Inanspruchnahme von Unterstützungsmaßnahmen wie Kurzarbeit, Miet- und Steuerstundungen sowie weiteren staatlichen Zuwendungen Gebrauch. Die langfristige Zukunftsfähigkeit von Wolford wird mittels einer grundlegenden Neuorganisation des gesamten Unternehmens gesichert, die alle Bereiche und die gesamte Wertschöpfungskette umfasst. Zur Umsatzausweitung wurde ein detailliertes Maßnahmenpaket ausgearbeitet, dass einerseits kurz-, und mittelfristige Maßnahmen aber auch nachhaltig wirksame Maßnahmen zur Steigerung des Umsatzes umfasst. So wurde bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Zweit Label mit großem Erfolg eingeführt, die Steigerung der Wholesale- und Online- Umsätze steht auch weiterhin im Fokus. Für die neuen Trend Kollektionen bekommt Wolford eine deutlich positivere Resonanz bei den Kunden, was sich in der zukünftigen Umsatzentwicklung ebenso positiv bemerkbar machen sollte. 

Im laufenden Geschäftsjahr wird das Managements den eingeschlagenen Weg weiter konsequent fortsetzen. Die Umsetzung der bereits definierten und deutlichen Erfolg zeigenden Maßnahmen zur Neustrukturierungen sowie gezielte Maßnahmen zur Umsatzausweitung, etwa der weitere Ausbau des Online-Geschäfts, werden dabei im Fokus stehen.

Trotz der Corona-Krise, deren Auswirkung auf die Umsatzerlöse voraussichtlich auch in der zweiten Jahreshälfte des Kalenderjahres 2021 spürbar sein wird, plant das Management für das Kalenderjahres 2021 eine Rückkehr in die Gewinnzone auf operativer Ebene. Es wird mit einem positiven operativen Ergebnis (EBIT) für das Gesamtjahr gerechnet, welches in den folgenden Geschäftsjahren nachhaltig stabilisiert werden soll. Mit der konsequenten Umsetzung des Umsatzsteigerungsprogrammes Nordstern und des Restrukturierungsprogrammes PITBOLI sind die Weichen für profitables Wachstum und einer damit einhergehenden Wertsteigerung für die Aktionäre gestellt.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Februar 2021 wurde ein Vertrag über den Verkauf einer weiteren Betriebsliegenschaft mit einem Veräußerungserlös von TEUR 805 abgeschlossen. Die Verkaufsverhandlungen wurden bereits im Rumpfgeschäftsjahr 2020 gestartet; die betreffende Liegenschaft ist per 31. Dezember 2020 bereits als zur Veräußerung verfügbar ausgewiesen. 

Im März 2021 sind durch einen von außen gesteuerten Betrugsvorfall („Fake President lnci­ dent") unrechtmäßig TEUR 1,151 an liquiden Mittel aus der Gesellschaft abgflossen. Demgegenüber bestehen erwartete Ansprüche aus abgeschlossenen Versicherungsverei nbarungen in einem Ausmaß von TEUR 1,000.

Darüber hinaus haben sich keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Wolford Gruppe ergeben.

Chancen- und Risikomanagement

Um nachhaltig wettbewerbsfähig sein zu können, müssen Unternehmen bewusst gewisse Risiken eingehen. Dies trifft auch auf die Wolford AG zu; sie ist im Rahmen ihrer globalen Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt und sieht in einem effektiven Risikomanagement einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die nachhaltige Sicherung des Unternehmens und die Schaffung von Shareholder-Value. Neben den Risiken entstehen aber auch Chancen, die sich zu einem Wettbewerbsvorteil entwickeln können. Daher versucht Wolford zu jedem Zeitpunkt, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. Dies soll durch interne Grundsätze und Systeme sichergestellt werden. 

Grundlage des Chancen- und Risikomanagements

Die rechtzeitige Wahrnehmung von Chancen und Risiken hat einen großen Einfluss auf die Zielerreichung der Wolford AG. So versteht Wolford Risiken als interne bzw. externe Ereignisse, die das Erreichen von Geschäftszielen negativ beeinflussen können. Analog dazu definiert Wolford Chancen als interne bzw. externe Ereignisse, die das Erreichen von Geschäftszielen positiv beeinflussen können. Dementsprechend hat das Unternehmen durch eine Vielzahl von Evaluationsgesprächen mit ausgewählten Führungskräften aus den unterschiedlichsten Abteilungen Chancen und Risiken eruiert. Darauf aufbauend hat das Managementteam sowohl die potenziellen Top-Chancen als auch die Top-Risiken qualitativ bewertet, entsprechend priorisiert und anschließend kategorisiert. Die Bewertung erfolgte im Rahmen einer Bewertungsmatrix mit Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglichem Schadensausmaß.

Chancen- und Risikomanagementsystem

Das Chancen- und Risikomanagement ist direkt dem Vorstand unterstellt, damit ein umfassendes, ganzheitliches und effektives Management sämtlicher wesentlicher Chancen und Risiken gewährleistet werden kann. Ziel des Risikomanagements ist die frühzeitige Identifikation von Risiken, die das Erreichen der Unternehmensziele gefährden können, und von Chancen, die das Erreichen der Unternehmensziele erleichtern können, sowie das Ergreifen entsprechender Maßnahmen zur Zielerreichung. Somit ist die Zieldefinition auch ein wesentlicher Bestandteil des Chancen- und Risikomanagementsystems. 

Damit das Chancen- und Risikomanagementsystem effektiv umgesetzt werden kann, wurde es entsprechend den Vorgaben des international bewährten Regelwerks für unternehmensweites Risikomanagement und interne Kontrollsysteme (COSO - Internal Control and Enterprise Risk Management Framework des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) implementiert. Demzufolge werden Chancen und Risiken regelmäßig aber mindestens jährlich im Rahmen des internen Chancen- und Risikomanagementprozesses identifiziert, bewertet, gesteuert, überwacht und systematisch dokumentiert. 

Erläuterung wesentlicher Risiken und Chancen

Die Corona-Krise und die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und unsere Hauptmärkte stellen wesentliche Risiken für die weitere Geschäftsentwicklung von Wolford dar. Aufgrund der durch die Corona-Krise eingeschränkten Visibilität können die Geschäftsrisiken aktuell nur schwer eingeschätzt werden, da diese stark von der Dauer und der Intensität der Krise sowie den weiteren Folgen für die Weltwirtschaft abhängen. Der Rückgang war im Rumpfgeschäftsjahr deutlich spürbar und die Erholung verzögert sich durch das massive Auftreten einer zweiten Welle, die zu erneuten Lockdowns in verschiedenen Ländern geführt hat. Die weitere Entwicklung der Pandemie und die daraus resultierenden politischen Maßnahmen sind aus heutiger Sicht schwer abschätzbar, entsprechend könnten sich weitere negative Auswirkungen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Gruppe ergeben. 

Strategieentwicklung

Wolford befindet sich in einem dynamischen, sich schnell verändernden Marktumfeld, folglich ist es wichtig, eine passende Strategie zu entwickeln. Eine fehlende Strategie gefährdet langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und damit die Zukunft des Unternehmens. Daher ist es von zentraler Bedeutung, eine durchgängige Strategie für das Unternehmen zu entwickeln und nicht zuletzt auch intern zu kommunizieren, damit sie von allen Mitarbeitern mitgetragen wird. Ein wesentliches Risiko bei der Entwicklung der Strategie ist die Nichtbeachtung oder Fehleinschätzung aktueller Trends. Wolford überwacht laufend die Entwicklung des Marktumfelds, das Verhalten der Zielgruppen sowie aktuelle Trends und passt die eigene Strategie entsprechend an. Angesichts des anhaltenden Trends zum Onlinekauf setzt Wolford beispielsweise schon seit Längerem auf den systematischen Ausbau des eigenen Onlinegeschäfts und auf Kooperationen mit relevanten Anbietern in diesem Bereich. Da das Wachstum der Luxusmarken absehbar in Asien, allen voran in China, stattfinden wird, wurde in den vergangenen Jahren vermerkt in den Ausbau der Marktpräsenz in China investiert. Im Frühling 2020 wurden als Reaktion auf die sich ausbreitende Covid-19 Pandemie MNS-Masken ins Sortiment aufgenommen und konnten damit Umsatzeinbrüche aus den anderen Bereichen zu Teilen wieder wett machen. 

Marktkommunikation

Für ein Unternehmen wie Wolford, das von der Strahlkraft seiner Marke lebt, ist das Markenimage von großer Bedeutung. Daher braucht es eine gezielte Marktkommunikation mit einer stringenten Marketingstrategie. Es bedarf des passenden Marktauftritts, um auch jüngere potenzielle Konsumentinnen anzusprechen. Weitere Investitionen in den globalen Marktauftritt sind für Wolford unerlässlich. 

Personalentwicklung

Für Wolford stellen die Mitarbeiter die wichtigste Ressource des Unternehmens dar. Daher ist es für Wolford selbstverständlich, Mitarbeiter ebenso zu schützen wie zu fördern. Die Arbeitsbedingungen und die Qualifikation der Mitarbeiter beeinflussen die Leistung in der Entwicklung und Produktion ebenso wie den Erfolg am Point of Sale; gut geschultes Verkaufspersonal hat einen entscheidenden Einfluss auf die Umsatzentwicklung. Vor allem aber lebt Wolford von der anerkannten Qualität ihrer Produkte aus eigener Fabrikation, und diese steht in enger Verbindung mit den Arbeitsbedingungen in Produktion und Fertigung in den beiden Werken in Österreich und Slowenien. Nicht nur der Verlust von Schlüsselpersonal stellt ein hohes Risiko dar, sondern auch die Gefahr, nicht genügend gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter zu identifizieren, zu rekrutieren und an das Unternehmen zu binden. Wolford befindet sich in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld, dementsprechend schnell verändern sich die Anforderungen an das Unternehmen als Ganzes und an die Mitarbeiter im Speziellen hinsichtlich Flexibilität, Mobilität und Anpassungsfähigkeit. Folglich muss Wolford systematisch in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investieren und zudem ihr Recruiting laufend optimieren, um gut ausgebildete und flexible Mitarbeiter gewinnen zu können.

IT-Implementierung

Die Anforderungen an die IT nehmen heute ständig zu, deshalb bedarf es eines effizienten und prozessorientierten IT-Systems. Das Nebeneinander unterschiedlicher IT-Systeme stellt für das Unternehmen ein potenzielles Risiko dar: Vom Einkauf über die Produktionsplanung bis zum Vertrieb existiert eine Vielzahl von unabhängigen IT-Systemen und Datenbanken, die nur begrenzt kompatibel sind. Entsprechend zeit- und personalaufwendig sind der Datenabgleich und der generelle IT-Support, entsprechend fehleranfällig kann auch das Gesamtsystem der Wolford AG sein. Systemausfälle können zum Verlust von wichtigen Daten und in der Folge zu finanziellen Einbußen führen. Vor diesem Hintergrund plant Wolford mittelfristig die Vereinheitlichung der IT-Landschaft durch die unternehmensweite Einführung einer ERP-Standardsoftware.

Marktveränderung 

Wolford unterliegt einer Vielzahl von externen Einflüssen und Risiken, zum Beispiel gesamt-wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Veränderungen. Als global agierendes Unternehmen ist Wolford der konjunkturellen Entwicklung in internationalen Märkten unterworfen und abhängig vom Verhalten der Konsumenten. Durch konjunkturbedingte oder durch sonstige externe Faktoren (wie die Covid-19-Pandemie im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr) verursachte Nachfragerückgänge kann es zu Überkapazitäten in der Produktionsplanung kommen. Um dies zu vermeiden, analysiert Wolford laufend die Auslastung der Kapazitäten und passt diese gegebenenfalls an die Markterfordernisse an. Im Rumpfgeschäftsjahr wurden als Maßnahme in diesem Zusammenhang auch Kurzarbeitsförderungen in Anspruch genommen. Zudem sind die Rahmenbedingungen im Modeeinzelhandel anhaltend schwierig, da die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung das Warenangebot für die Konsumenten erhöht und für einen intensiveren Wettbewerb sorgt. Um die Risiken aus diesen Entwicklungen zu minimieren, setzt Wolford auf den Erhalt ihrer Qualitätsführerschaft und auf eine starke Marktkommunikation. Das umfassende Netz von eigenen Retailstandorten wird laufend auf seine Wirtschaftlichkeit hin überprüft, nicht ausreichend profitable Boutiquen werden nach Auslaufen entsprechender Mietverträge geschlossen. Zudem baut Wolford das eigene Onlinegeschäft seit Langem systematisch aus und kooperiert auch mit den relevanten E-Tailern.

Durch die Coronakrise beschleunigt sich der seit Langem offensichtliche Strukturwandel in der Modebranche nochmals deutlich. Die Zukunft des stationären Einzelhandels steht mehr denn je infrage, und auch Wolford muss darauf neue strategische Antworten durch die Neuausrichtung und den zuvor angeführten Maßnahmen zur Umsatzausweitung finden, um den Fortbestand sicherzustellen. Das Management wird im laufenden Geschäftsjahr den eingeschlagenen Weg weiter konsequent fortsetzen. Im Fokus stehen dabei die Umsetzung der bereits definierten und deutlichen Erfolg zeigenden Maßnahmen zur Neustrukturierungen sowie gezielte Maßnahmen zur Umsatzausweitung, etwa der weitere Ausbau des Online-Geschäfts. 

Politische und gesellschaftliche Risiken

Als global agierendes Unternehmen unterliegt die Wolford AG politischen und gesellschaftlichen Risiken. So können Veränderungen im politischen oder regulatorischen Umfeld, geopolitische Spannungen, aber auch terroristische Anschläge das Konsumverhalten der Kunden negativ beeinflussen. Auch im Jahr 2021 ist weiterhin weltweit mit Unsicherheiten infolge politischer und gesellschaftlicher Umbrüche zu rechnen. Damit gehen gerade auch für die Anbieter von Luxusgütern Risiken einher, die sie selbst nicht beeinflussen können. 

Finanzielle Risiken

Wolford ist finanziellen Risiken aufgrund von Zinssatzänderungen und Schwankungen der Wechselkurse ausgesetzt. Durch die Rückzahlung der Finanzverbindlichkeiten im Geschäftsjahr konnten die aus variabel verzinsten Verbindlichkeiten resultierenden Risiken deutlich reduziert werden. Als Folge der internationalen Ausrichtung des Geschäftsmodells unterliegt Wolford jedoch auch dem Risiko von Wechselkursschwankungen. Die Entwicklung wesentlicher Fremdwährungsexposures wird laufend beobachtet, Absicherungen über Derivate werden derzeit nicht vorgenommen. 

Liquiditätsrisiko

Am 28. Mai 2020 hat die Blum-Gruppe den vereinbarten Kaufpreis von rund 72 Mio. Euro an die Wolford AG überwiesen (Closing der Transaktion). Im gleichen Zug hat die Wolford AG sämtliche Kreditlinien an ihre finanzierenden österreichischen Banken von rund 33 Mio. Euro zurückgeführt. Darüber hinaus hat die Wolford AG auch das von der Fosun Fashion Investment Holdings (HK) Limited gewährte Gesellschafterdarlehen in Höhe von 10 Mio. Euro sowie Zinsen in Höhe von 1,1 Mio. Euro abgelöst.

Zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit hält die Wolford Gruppe Liquidität in Form von mehrheit- lich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können. Die Auswirkungen von weiteren Lockdowns und Einschränkungen der Geschäftstätigkeit aufgrund der Corona-Krise auf die Liquidität der Wolford Gruppe sind derzeit jedoch schwer abschätzbar. Der daraus resultierenden Unsicherheit wird durch eine verstärkte Überwachung der Liquidität Rechnung getragen.

Auf Basis der aktuell verfügbaren Informationen bestehen derzeit aus Sicht des Vorstandes keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Unternehmensbestand gefährden könnten.

Kreditrisiken

Das Kreditrisiko stellt das Risiko dar, das aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen durch Geschäftspartner entsteht und zu Verlusten führen kann. Potenzielle Kreditrisiken gibt es gegenüber Wholesale-Kunden durch die Gewährung von Zahlungszielen mit damit einhergehendem Forderungsausfallrisiko. Dieses Risiko wird zum Großteil durch einen Kreditversicherer abgesichert. Weiters besteht ein Ausfallrisiko beim Kauf durch Endkonsumenten im Online-Business. Aus diesem Grund arbeitet das Unternehmen mit einem externen Anbieter von Bonitätsprüfungen zusammen, sodass Kunden bei ihrer Bestellung auf Kreditwürdigkeit überprüft werden. Zudem überwachen und überprüfen die jeweiligen Onlineshop-Manager fortlaufend die Bestelleingänge.

Internes Kontrollsystem

Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowie für die Sicherstellung der Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen. Die Konzernrechnungslegung der Wolford Gruppe liegt organisatorisch bei der Wolford AG. Die Abteilungen Group-Accounting (zuständig für das externe Berichtswesen) und Group-Controlling (zuständig für das konzerninterne Berichtswesen) unterstehen direkt dem Vorstand der Wolford AG. 

Grundlage der Prozesse in der Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch, das von der Wolford AG herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen auf IFRS basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzerneinheitlich vorgegeben. Dies betrifft insbesondere Vorgaben zur Bilanzierung und Berichterstattung von langfristigen Vermögenswerten, Kundenforderungen und Abgrenzungen, Finanzinstrumenten und Rückstellungen sowie die Überleitung der latenten Steueransprüche und -schulden. 

Die regelmäßige Überprüfung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und Gruppen von Vermögenswerten, die einzelnen Cash-Generating Units (CGUs) zugerechnet sind, erfolgt gemäß den geltenden IFRS-Grundsätzen. Die Erfassung, Verbuchung und Bilanzierung aller Geschäftsvorfälle im Konzern wird mit einheitlichen Softwarelösungen umgesetzt. Lediglich in China und Hongkong erfolgt die Bilanzierung durch lokale Steuerberater außerhalb des Konzernsystems. Die Tochtergesellschaften liefern monatlich Berichtspakete (sogenannte „Reporting-Packages") mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zu Gewinn-und-Verlust-Rechnung, Bilanz und Cashflow. Diese Daten werden in das zentrale Konsolidierungssystem eingepflegt. Diese Finanzinformationen werden auf der Konzernebene in den Abteilungen Corporate Accounting und Corporate Controlling überprüft und bilden die Basis für die Quartalsberichterstattung der Wolford Gruppe nach IFRS. 

Für das interne Management-Reporting wird eine gängige Planungs- und Reportingsoftware verwendet. Für die Übernahme der Ist-Daten aus den Primärsystemen wurden automatisierte Schnittstellen geschaffen, die Eingabe der Werte für Vorschaurechnungen erfolgt in einem standardisierten Prozess. Die Berichterstattung erfolgt nach Regionen und pro Gesellschaft. Neben einer Berichterstattung zur operativen Ergebnisentwicklung für den jeweils abgelaufenen Monat erfolgte im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr eine rollierende Ganzjahresvorschaurechnung. 

Die beschriebenen Finanzinformationen sind in Zusammenhang mit den Quartalszahlen Basis der Berichterstattung des Vorstands an den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wird in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung informiert, und zwar in Form von konsolidierten Darstellungen, bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen.

Forschung und Entwicklung (FuE)

Innovationen sind das Herzstück unserer Produktwelten und Teil unserer DNA. Das Produktportfolio ist klar an der Kernkompetenz des Unternehmens ausgerichtet: körpernahe Rundstrickprodukte wie Legwear und Bodys, sogenannte Skinwear, mit hohem Tragekomfort in erstklassiger Qualität. Wolford beschäftigte im Rumpfgeschäftsjahr 2020 im Bereich der Produktentwicklung 60 Mitarbeiter (FTE). 

Ein zentrales FuE-Thema bei Wolford ist das Projekt zur Entwicklung kreislauffähiger Produkte (Cradle to Cradle®) im Rahmen des Branchennetzwerks „Smart Textiles". Das Konzept „Cradle to Cradle®" (C2C, deutsch „von der Wiege bis zur Wiege") verfolgt die Vision von geschlossenen Materialzyklen für Produkte, sodass die Entstehung von Müll zukünftig gänzlich vermeidbar sein sollte.

Beim Smart-Textiles-Projekt geht es um die Entwicklung von Legwear-, Bodywear- und Lingerie-Produkten, die für den biologischen Kreislauf keine Belastung darstellen. Hergestellt werden die Produkte aus einem speziell für Wolford entwickelten, biologisch abbaubaren Elastan (Roica™, Asahi Kasei), aus einer entsprechend modifizierten Polyesterfaser der Firma Lauffenmühle und aus der im Rahmen nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnenen Modalfaser der Marke TENCEL™ des österreichischen Textilherstellers Lenzing. An dem von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderten sogenannten COIN-Projekt (Cooperation Innovation) beteiligen sich unter der Führung von Wolford 13 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Vorarlberg, die entsprechende Produktbestandteile produzieren oder ihre technisch-wissenschaftliche Kompetenz einbringen.

Erste Erfolge konnte das Unternehmen bereits im Geschäftsjahr 2018/19 vorweisen: Im September 2018 brachte Wolford die ersten biologisch kreislauffähigen Pullover, T-Shirts und Leggings auf den Markt. Diese im Rahmen der österreichischen Smart-Textiles-Initiative entwickelten Produkte sind komplett kompostierbar. Im April 2019 erhielt das Unternehmen auch für die Entwicklung technisch kreislauffähiger (also komplett wiederverwertbarer) Produkte die Auszeichnung „Cradle to Cradle Certified™ (Gold)". Wolford ist das erste und bislang einzige Unternehmen in der Bekleidungs- und Textilbranche, das für die Entwicklung umweltneutraler Produkte in beiden Kategorien („biologisch abbaubar" und „technisch wiederverwertbar") von Cradle to Cradle mit Gold zertifiziert wurde.

Im Jahr 2020 konnte die erste technisch kreislauffähige Strumpfhose, die „Aurora 70 Tights", auf den Markt gebracht werden, und es wurde an der Entwicklung weiterer kreislauffähiger Strumpfhosen gearbeitet. Außerdem konnte die Ready-to-wear-Serie „Pure" auf biologisch abbaubares Material umgestellt werden. Auch zum Wolford Besteller „Fatal Dress" konnte mit dem „Aurora Tube Dress" eine kreislauffähige Alternative entwickelt werden. Damit wurden wesentliche Meilensteine gesetzt, um bis zum Jahr 2025 50 % der bestehenden Wolford Produkte nach dem C2C-Konzept produzieren zu können.

Als sehr erfolgreich erweist sich der Einsatz des 3D-Druckverfahrens, bei dem Wolford eine Pionierrolle einnimmt. Mit einer aus der Metallindustrie stammenden Technik wird eine dünne Silikonlinie auf den Stoff gespritzt; diese Linie übernimmt beispielsweise beim BH 3W Skin Bra die Funktion von elastischen Gummis an den Rändern und Bügeln. Das ermöglicht gleichmäßig über das Produkt verteilte Stützfunktionen und verhindert ein Einschneiden oder Druckstellen am Körper. Diese Technologie wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr genutzt, um neue Produkte auf den Markt zu bringen. 

Human Resources 

Engagierte Mitarbeiter sind die Basis des Erfolgs eines Unternehmens. Daher legt Wolford großen Wert auf die Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter und ihrer Identifikation mit dem Unternehmen. Neue Mitarbeiter werden mithilfe eines maßgeschneiderten Einführungsprogramms im Headquarter in Bregenz in die Philosophie, Produkte und Struktur von Wolford eingeführt. Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 beschäftigte Wolford weltweit durchschnittlich 1 169 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (FTE), der Frauenanteil liegt mit 83 % auf dem Niveau des Vorjahres. Im Managementteam der Wolford Gruppe (Vorstand und Führungskräfte der unternehmensweit relevanten Bereiche) betrug der Anteil weiblicher Führungskräfte rund 42 %. Die Zahl der Beschäftigten im Headquarter in Bregenz lag im Durchschnitt bei etwa 536 (FTE). In Bregenz bildet das Unternehmen derzeit in 7 unterschiedlichen Lehrberufen 13 Lehrlinge aus. Bereits seit 1989 ist Wolford durchgängig „staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb" nach § 30a BAG.

Für die Auszubildenden finden regelmäßig interne und externe Workshops statt, zum Beispiel zum Thema „Geld kann man lernen". Zudem werden auch interne Workshops zur Weiterbildung der Ausbilder organisiert. Des Weiteren bietet Wolford ihren Auszubildenden die Möglichkeit von Auslandsaufenthalten, etwa Sprachreisen nach England oder Irland oder einen Austausch unter Lehrlingen im Einzelhandel in Salzburg, München und Bern. Zudem besteht seit 2012 eine Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW): Im Studiengang BWL-Fashion Management haben Studenten die Möglichkeit, in den Praxisphasen verschiedene Abteilungen des Unternehmens zu durchlaufen und erlernte Inhalte direkt umzusetzen.

Um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten, gibt es bei Wolford 2 ausgebildete Arbeitssicherheitsfachkräfte, 11 Sicherheitsvertrauenspersonen für die Mitarbeiter in der Produktion, 36 Ersthelfer sowie eine eigene Betriebsfeuerwehr. Um die Umsetzung von Umwelt- bzw. Energieeffizienzmaßnahmen kümmert sich jeweils ein interner Beauftragter. Zwei Betriebsärzte führen alle notwendigen Arbeitsschutzuntersuchungen durch und überwachen Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge.

Zur Gesundheitsvorsorge bei Wolford gehört außerdem ein umfassendes Angebot zur Erhaltung der Work-Life-Balance. Die vielfältigen Möglichkeiten speziell am Standort Bregenz reichen von medizinischer Betreuung über Heilmassagen bis hin zu Yogakursen. 

Flexibilität und lebenslanges Lernen sind heute Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche persönliche und berufliche Entwicklung. Wolford bietet ihren Mitarbeitern abteilungs-, aber auch landesübergreifende Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten. Der Ausschreibungsprozess aller Vakanzen ist transparent, und interne Bewerbungen werden bei entsprechender Eignung vorrangig berücksichtigt. Gegebenenfalls noch fehlende Qualifikationen können auch mit finanzieller Unterstützung des Unternehmens erworben werden.

Auf sich verändernde persönliche Lebenssituationen von Mitarbeitern versucht Wolford auch über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus, flexibel zu reagieren. Das Unternehmen bietet das Modell der Elternteilzeit an, das im abgelaufenen Geschäftsjahr allein in Österreich von 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt wurde. Individuelle Wünsche von Arbeitnehmern, z. B. nach Arbeitszeitflexibilisierung und alternativem betrieblichem Einsatz, werden in Abstimmung mit Vorgesetzten und dem Betriebsrat geprüft und im Rahmen des betrieblich Machbaren umgesetzt. Seit 2013 bietet Wolford älteren Mitarbeitern auch ein Altersteilzeitmodell mit einer kontinuierlichen Reduzierung der Arbeitszeit an. Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 nahmen 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Altersteilzeitmodell in Anspruch.

Angaben nach § 243a Abs. 1 UGB

Das Grundkapital der im Standard Market der Wiener Börse notierten Wolford AG beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2020 48.848.228 € und teilt sich auf in 6 719 151 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien. Dem Vorstand sind keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. 

Nach Kenntnis der Gesellschaft bestanden zum 31. Dezember 2020 folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Wolford AG, die zumindest 10 % betragen: Fosun Industrial Holding hielt rund 58 %. Seit dem 22. Mai 2019 befinden sich die Anteile an der Wolford AG nicht mehr direkt bei der Fosun Industrial Holding, sondern wurden an die Tochtergesellschaft FFG Wisdom (Luxembourg) S.à.r.l. übergeben. Ralph Bartel hielt ebenfalls über 30 % der Anteile. Die Wolford AG verfügt nach wie vor über 88 140 eigene Aktien (ohne Stimmrechte), dies entspricht rund 2 % vom Grundkapital. Der Rest der Aktien befand sich im Streubesitz. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Befugnisse der Mitglieder des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen. Es existiert kein genehmigtes Kapital. 

Nichtfinanzielle Erklärung gemäß §§ 243b UGB und 267a UGB

Die Wolford AG erstellt einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht, der die gesetzlichen An-forderungen gemäß § 243b UGB i. V. m. § 267a UGB erfüllt. Der Bericht ist auf der Unternehmenswebsite unter der Rubrik „Investor Relations" abrufbar.


Bregenz, 12. Mai 2021


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Andrew Thorndike

Silvia Azzali


               













































































Konzernabschluss zum 31.12.2020


Konzerngesamtergebnisrechnung 

 

 

 

 

in TEUR

Anhang-Nr.

2020

2019/20

Umsatzerlöse

(1)

68.037

118.540

Sonstige betriebliche Erträge

(2)

45.209

1.292

Veränderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen

 

-1.381

-1.667

Materialaufwand und Aufwendungen für bezogene Leistungen

(3)

-13.156

-20.139

Personalaufwand

(4)

-33.370

-62.834

Sonstige betriebliche Aufwendungen

(5)

-29.098

-37.812

Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(6)

-448

-1.359

Abschreibungen inkl. Wertminderungen u. Wertaufholungen

(7)

-15.855

-24.700

EBIT

 

19.939

-28.679

Zinsen und ähnliche Erträge

(8)

17

24

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

(8)

-2.540

-6.157

Erträge aus Wertpapieren

 

44

34

Zinsen auf Sozialkapital

 

-134

-242

Finanzergebnis

 

-2.612

-6.341

Ergebnis vor Steuern

 

17.327

-35.020

Ertragsteuern

(9)

-4.561

7.598

Ergebnis nach Steuern

 

12.766

-27.422

Sonstiges Ergebnis1)

 

 

 

Beträge, die in künftigen Perioden nicht ergebniswirksam werden

 

-171

-113

davon versicherungsmathematische Gewinne und Verluste

(10)

-233

-146

davon latente Steuern

 

62

33

Beträge, die in künftigen Perioden möglicherweise ergebniswirksam werden

 

927

-181

davon Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe

(10)

927

-181

Sonstiges Ergebnis1)

(10)

757

-294

Gesamtergebnis

 

13.522

-27.717

davon entfallen auf Anteilseigner der Muttergesellschaft

 

13.522

-27.717

vom Ergebnis nach Steuern entfallen auf Anteilseigner der Muttergesellschaft

 

12.766

-27.422

Ergebnis je Aktie in EUR (verwässert = unverwässert)

(11)

1,93

-4,14

 

 

 

 

1 Der Ausweis im sonstigen Ergebnis erfolgt nach Steuern. 






Konzern-Cashflow





in TEUR

Anhang-Nr.

2020

2019/20

Ergebnis vor Steuern

 

17.327

-35.020

Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte

 

16.384

25.300

Wertaufholung bei Sachanlagen

 

-529

-600

Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Anlagevermögen

 

-40.864

68

Zinsaufwand/Zinsertrag

 

2.523

6.133

Sonstige nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge

 

-44

0

Veränderung der Vorräte

 

156

1.092

Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

 

-3.442

3.306

Veränderung der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte

 

-6.275

1.443

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

3.311

896

Veränderung der sonstigen Rückstellungen und Personalverpflichtungen

 

-1.903

-1.512

Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten

 

-1.859

4.964

Erhaltene Zinsen

 

2

25

Gezahlte Zinsen

 

-2.481

-1.049

Gezahlte Ertragssteuern

 

-290

484

Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit

 

-17.985

5.530

Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögenswerte

 

-770

-1.703

Einzahlungen aus Abgang von Sachanlagen und sonstigen immateriellen Vermögenswerten

 

72.001

440

Cashflow aus Investitionstätigkeit

 

71.231

-1.263

Einzahlungen aus kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten

 

0

10.000

Tilgung von kurz- und langfristigen Finanzverbindlichkeiten

 

-38.983

-3.992

Tilgung von Leasingverbindlichkeiten 

 

-4.562

-17.799

Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

 

-43.545

-11.791

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds

 

9.701

-7.524

Zahlungsmittelbestand zum Periodenanfang

IV.

4.519

12.068

Wechselkursbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds

 

-94

-25

Zahlungsmittelbestand am Periodenende

 

14.126

4.519








Konzernbilanz 





in TEUR

Anhang-Nr.

31.12.2020

30.04.2020

Sachanlagen

(12)

61.125

72.689

Firmenwerte

(13)

86

305

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

(14)

1.165

1.482

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

(15)

1.323

1.297

Langfristige Forderungen und Vermögenswerte

(16)

1.923

1.747

Latente Steueransprüche

(17)

6.091

10.618

Langfristiges Vermögen

 

71.713

88.138

Vorräte

(18)

33.848

34.694

Vertragsvermögenswerte

(28)

69

101

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

(19)

8.814

5.436

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

(20)

10.303

4.114

Zahlungsmittelbestand

 

14.126

4.519

Kurzfristiges Vermögen

 

67.159

48.864

Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte

(21)

25

24.687

Summe Vermögenswerte

 

138.898

161.689

Grundkapital

 

48.848

48.848

Kapitalrücklagen

 

10.533

10.533

Sonstige Rücklagen

 

-26.618

-39.212

Eigene Aktien

 

-4.413

-4.413

Währungsdifferenzen

 

190

-737

Eigenkapital

(22)

28.541

15.019

Leasingverbindlichkeiten 

 

51.687

46.080

Sonstige Verbindlichkeiten

(25)

870

893

Rückstellungen für langfristige Personalverpflichtungen

(24)

16.300

17.431

Latente Steuerverbindlichkeiten

(17) 

0

715

Langfristige Schulden

 

68.857

65.119

Finanzverbindlichkeiten

(23)

0

38.983

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

 

11.026

7.518

Leasingverbindlichkeiten 

 

13.166

15.062

Sonstige Verbindlichkeiten

(26)

10.565

13.733

Ertragsteuerschulden

 

1.332

445

Sonstige Rückstellungen

(25)

3.929

4.357

Vertragliche Verpflichtungen

(27)

1.483

1.453

Kurzfristige Schulden

 

41.500

81.551

Eigenkapital und Schulden

 

138.898

161.689





Entwicklung des Konzerneigenkapitals










Den Anteilsinhabern der Muttergesellschaft zurechenbar

in TEUR

Anhang-Nr.

Grundkapital

Kapitalrücklagen

Versicherungs
mathematischer Gewinn/Verlust

Andere Rücklagen

Eigene Aktien

Währungsumrechnung

Eigenkapital

01.05.2019

22

48.848

10.533

-4.831

-6.864

-4.413

-556

42.717

Ergebnis nach Steuern

22

0

0

0

-27.422

0

0

-27.422

Sonstiges Ergebnis

22

0

0

-113

0

0

-181

-294

Sonstiges 

22

0

0

0

18

0

0

18


30.04.2020 = 01.05.2020

22

48.848

10.533

-4.944

-34.268

-4.413

-737

15.019

Ergebnis nach Steuern

22

0

0

0

12.766

0

0

12.766

Sonstiges Ergebnis

22

0

0

-171

0

0

927

757

31.12.2020

22

48.848

10.533

-5.115

-21.503

-4.413

190

28.541












Segmentberichterstattung 









2020 in TEUR

Österreich

Deutschland

Übriges Europa

Nordamerika

Asien

Überleitung

Konzern

Umsatzerlöse

37.303

6.927

32.247

10.304

3.285

-22.028

68.037

davon Innenumsatz

16.017

0

6.011

0

0

-22.028

0

Außenumsätze

21.285

6.927

26.236

10.304

3.285

0

68.037

EBIT

27.983

31

998

-4.730

-1.509

-2.834

19.939

Segmentvermögen

115.249

11.035

46.303

18.651

4.688

-72.476

123.499

Segmentschulden

16.222

2.587

9.489

10.702

10.191

-19.986

29.205

Investitionen (inkl. Modifikationen und Zugänge Nutzungsrechte)

4.006

807

4.749

1.871

612

-25

12.020

Abschreibungen inkl. Impairments u. Wertaufholungen

2.357

1.604

5.729

5.748

439

-23

15.855

Mitarbeiter im Durchschnitt (FTE)

478

81

522

70

17

0

1.169




















2019/20 in TEUR

Österreich

Deutschland

Übriges Europa

Nordamerika

Asien

Überleitung

Konzern

Umsatzerlöse

59.998

14.313

53.617

24.219

4.211

-37.818

118.540

davon Innenumsatz

30.591

0

7.227

0

0

-37.818

0

Außenumsätze

29.407

14.313

46.390

24.219

4.211

0

118.540

EBIT

-24.115

343

-675

-892

-2.857

-483

-28.679

Segmentvermögen*

126.769

12.787

44.371

27.897

4.582

-60.534

155.873

Segmentschulden*

18.526

3.436

3.792

8.838

8.165

-13.641

29.116

Investitionen (inkl. Nutzungsrechte)

878

353

2.132

2.609

2.874

0

8.845

Abschreibungen inkl. Impairments u. Wertaufholungen

4.944

2.333

9.728

5.727

1.968

0

24.700

Mitarbeiter im Durchschnitt (FTE)

505

87

536

95

20

0

1.243










*Die Werte wurden dahingehend angepasst, dass seit dem Rumpfgeschäftsjahr 2020 nur die Posten, die Eingang ins EBIT finden, im Segmentvermögen und den Segmentschulden berichtet werden.

Konzernanlagenspiegel 







 

 

 

in TEUR

Stand am 
01.05.2020

Währungs-
differenzen

Zugang

Abgang

Umbuchungen*

Stand am 
31.12.2020

Sachanlagen

 

 

 

 

 

 

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund

20.485

-891

431

0

-550

19.475

Technische Anlagen und Maschinen

29.183

0

134

-293

-121

28.903

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

31.333

-553

184

-1.565

281

29.681

Nutzungsrechte

79.327

-3.321

11.251

-5.819

0

81.437

Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau

1.835

0

0

0

-104

1.731

 

162.163

-4.765

12.000

-7.677

-494

161.227

Firmenwerte

2.210

-87

0

-642

0

1.481

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

 

 

 

 

 

 

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

15.427

81

21

-4

471

15.995

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

471

0

0

0

-471

0

 

15.898

81

21

-4

0

15.995

Gesamt

180.271

-4.770

12.021

-7.999

-818

178.704






*Im Zuge des Abgangs der Betriebsliegenschaft wurde das Anlagenverzeichnis im Rumpfgeschäftsjahr bereinigt, so dass sich Umbuchungen zwischen Anschaffungskosten und kumulierter Abschreibung über mehrere Kategorien ergeben. Der per Saldo als Umgliederung verbleibende Buchwert betrifft Umbuchungen zu IFRS 5 (TEUR 25 für die im Geschäftsjahr neu als IFRS 5 klassifizierte Liegenschaft sowie TEUR 265 als Anpassung an die finalen Abgangswerte für die im Geschäftsjahr veräußerte Liegenschaft).  













 


Kumulierte Abschreibungen

Buchwerte



Stand am 
01.05.2020

Währungs-
differenzen

Impairment

Wertaufholung

Zugang

Abgang

Um-buchungen*

Stand am 
31.12.2020

Stand am 01.05.2020

Stand am 31.12.2020

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 


15.655

-815

327

-42

934

0

-841

15.219

4.830

4.256

 

26.980

0

0

0

337

-125

-120

27.072

2.203

1.831

 

27.465

-570

150

-78

1.176

-1.016

177

27.303

3.868

2.378


17.642

-1.184

4.281

-409

8.461

-14

0

28.776

61.685

52.661

 

1.731

0

0

0

0

0

0

1.731

104

0

 

89.473

-2.569

4.759

-529

10.907

-1.156

-784

100.101

72.689

61.125

 

1.905

-88

221

0

0

-642

0

1.395

305

86

 

 












14.192

-83

0

0

497

0

224

14.830

1.235

1.165

 

224

0

0

0

0

0

-224

0

247

0

 

14.416

-83

0

0

497

0

0

14.830

1.482

1.165

 

105.794

-2.741

4.980

-529

11.404

-1.474

-1.109

116.326

74.477

62.376













*Im Zuge des Abgangs der Betriebsliegenschaft wurde das Anlagenverzeichnis im Rumpfgeschäftsjahr bereinigt, so dass sich Umbuchungen zwischen Anschaffungskosten und kumulierter Abschreibung über mehrere Kategorien ergeben. Der per Saldo als Umgliederung verbleibende Buchwert betrifft Umbuchungen zu IFRS 5 (TEUR 25 für die im Geschäftsjahr neu als IFRS 5 klassifizierte Liegenschaft sowie TEUR 265 als Anpassung an die finalen Abgangswerte für die im Geschäftsjahr veräußerte Liegenschaft). 













 

 

Anschaffungs-/Herstellungskosten

 

in TEUR

Anhang-Nr.

Stand am 30.04.
2019

Erstanwendung IFRS 16

Stand am 
01.05.
2019

Währungs-
differenzen

Zugang

Abgang

Umglie-derung

Zur Veräußerung 

Stand am 
30.04.
2020

Sachanlagen

12

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund

 

88.906

0

88.906

226

893

445

 

-69.095

20.485

davon Grundwert

 

3.095

0

3.095

0

0

6

 

-1.087

2.002

Technische Anlagen und Maschinen

 

31.114

0

31.114

122

57

884

103

-1.329

29.183

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

 

34.612

0

34.612

0

451

1.445

 

-2.285

31.333

Nutzungsrechte

 

0

76.152

76.152

0

7.143

3.968

 

0

79.327

Geleistete Anzahlungen auf Anlagen im Bau

 

1.835

0

1.835

0

0

 

 

0

1.835

 

 

156.467

76.152

232.619

348

8.544

6.742

103

-72.709

162.163

Firmenwerte

13

2.193

0

2.193

17

0

0

 

0

2.210

Sonstige immaterielle Vermögenswerte

14

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten

 

15.498

0

15.498

3

302

273

-103

0

15.427

Selbst erstellte immaterielle Vermögenswerte

 

471

0

471

0

0

0

 

0

471

Rechte an Immobilien

 

15.164

-15.164

0

0

0

0

 

0

0

Kundenstock

 

0

0

0

0

0

 

 

0

0

 

 

31.133

-15.164

15.969

3

302

273

-103

0

15.898

Gesamt

 

189.793

60.988

250.781

368

8.846

7.015

0

-72.709

180.271






























 


Kumulierte Abschreibungen

 

 

Buchwerte

 

Stand 30.04.
2019

Erstanwendung 
IFRS 16


Stand am 01.05.
2019

Währungs-
differenzen

Impairment

Wertaufholung

Zugang

Abgang

Zur Veräußerung 

Stand am 
30.04.
2020

Stand am 30.04.
2019

Erstanwendung 
IFRS 16

Stand am 01.05.
2019

Stand am 30.04.
2020

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



57.802

0


57.802

-19

811

-231

2.656

371

-44.993

15.655

31.104

0

31.104

4.830

 

0

0


0

0

10

0

0

0

0

10

3.095

0

3.095

1.992

 

28.061

0


28.061

0

0

0

596

872

-805

26.980

3.053

0

3.053

2.203


28.737

0


28.737

87

375

-369

1.881

1.023

-2.223

27.465

5.875

0

5.875

3.868

 

0

0


0

15

3.650

0

13.977

0

0

17.642

0

76.152

76.152

61.685


1.731

0


1.731

0

0

0

0

0

0

1.731

104

0

104

104

 

116.331

0


116.331

83

4.836

-600

19.110

2.266

-48.021

89.473

40.136

76.152

116.288

72.690

 

1.303

0


1.303

24

578

0

0

0

0

1.905

890

0

890

305


 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




13.626

0


13.626

63

0

0

776

273

0

14.192

1.872

0

1.872

1.235


224

0


224

0

0

0

0

0

0

224

247

0

247

247

 

7.100

-7.100


0

0

0

0

0

0

0

0

8.064

-8.064

0

0

 

0

0


0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

0

 

20.950

-7.100


13.850

63

0

0

776

273

0

14.416

10.183

-8.064

2.119

1.482

 

138.584

-7.100


131.484

170

5.414

-600

19.886

2.539

-48.021

105.794

51.209

68.088

119.297

74.477
































ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS




Anhang zum Konzernabschluss

Die Wolford Gruppe ist ein international tätiger Konzern, der auf die Herstellung und den Vertrieb von Legwear, Ready-to-wear und Lingerie, Beachwear, Accessories sowie Handelswaren im Segment der erschwinglichen Luxusprodukte spezialisiert ist. Die Wolford AG ist eine Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Österreich6900 Bregenz, Wolfordstraße 1, und ist beim Landesgericht Feldkirch, Österreich, unter FN 68605s registriert. Die Wolford AG stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis der Konzernunternehmen auf und wird in den übergeordneten Konzernabschluss der Fosun Fashion Group (Cayman) Limited, Grand Cayman, einbezogen.

Die Geschäftstätigkeit der Tochterunternehmen, mit Ausnahme Sloweniens, besteht im Wesentlichen aus dem Vertrieb von vom Mutterunternehmen bezogenen Erzeugnissen. Slowenien ist eine Produktionsgesellschaft der Wolford AG.

I.     Grundsätze der Rechnungslegung

1.     Grundlagen

Der Konzernabschluss der Wolford AG zum 31. Dezember 2020 wurde gemäß § 245a UGB in Übereinstimmung mit den vom International Accounting Standards Board (IASB) veröffentlichten International Financial Reporting Standards (IFRS) erstellt. Dabei wurden alle in der EU für das Rumpfgeschäftsjahr 2020 gültigen und verpflichtend anzuwendenden Standards des IASB und Interpretationen des IFRS Interpretations Committee in der geltenden Fassung berücksichtigt.

In der 33. ordentlichen Hauptversammlung vom 30. September 2020 wurde der Beschluss gefasst, den Bilanzstichtag, beginnend mit dem Geschäftsjahr vom 1. Mai 2020 auf den 31. Dezember zu verlegen. Beim aktuellen Geschäftsjahr handelt es sich daher um ein Rumpfgeschäftsjahr, das den Zeitraum von 1. Mai 2020 bis 31. Dezember 2020 umfasst (Vergleichsperiode: 1. Mai 2019 bis 30. April 2020). Aufgrund dieser Tatsache sind Vorjahreswerte nur bedingt vergleichbar.

Der Konzernabschluss der Wolford AG besteht aus der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, dem Konzern-Cashflow, der Entwicklung des Konzerneigenkapitals und dem Anhang zum Konzernabschluss. Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt. Alle Beträge sind, sofern nichts anderes angeführt ist, in Tausend Euro (TEUR) angegeben. Der Konzernabschluss wird unter der Verantwortung des Vorstands erstellt. Durch kaufmännische Rundungen kann es zu Rundungsdifferenzen kommen.


Folgende Standards und Interpretationen sind in der EU für das Geschäftsjahr erstmals zur Anwendung zu bringen:




Standard /
Interpretation

Bezeichnung

Erstanwendungs-
zeitpunkt

IFRS 16

COVID-19-bezogene Mietkonzessionen

01.06.2020

IFRS 3

Änderungen an IFRS 3 in Bezug auf Definition eines Geschäftsbetriebs

01.05.2020

IFRS 9, IAS 39 und IFRS 7 

Änderung in Folge Reform der Referenzzinssätze

01.05.2020

IAS 1, IAS 8

Änderungen an IAS 1 und IAS 8 zur Definition der Wesentlichkeit

01.05.2020

Rahmenkonzept der IFRS

Überarbeitetes Rahmenkonzept der IFRS

01.05.2020





Überblick über Standards und Interpretationen, anzuwenden in nachfolgenden Geschäftsjahren (Übernahme durch die EU ist teilweise noch ausständig):




Standard /
Interpretation

Bezeichnung

Erstanwendungs-
zeitpunkt

Bereits von der EU übernommene Standards

IFRS 9, IAS 39, IFRS 7, IFRS 4, IFRS 16

Änderung in Folge Reform der Referenzzinssätze Phase 2

01.01.2021

IFRS 4

Verschiebung des Inkrafttretens von IFRS 9 für Versicherungsverträge

01.01.2021

Noch nicht von der EU übernommene Standards

IFRS 17

Versicherungsverträge

01.01.2023

IAS 1

Änderungen an IAS 1: Klassifizierung von Verbindlichkeiten als kurz- oder langfristig

01.01.2020

IAS 16

Änderungen an IAS 16: Sachanlagen - Erlöse bevor beabsichtigter Nutzung

01.01.2022

IFRS 3

Änderungen an IFRS 3: Verweis auf das Rahmenkonzept der IFRS

01.01.2022

IAS 37

Änderungen an IAS 37: Belastende Verträge - Kosten der Vertragserfüllung

01.01.2022

Jährliche Verbesserungen der IFRS

Zyklus 2018-2020

01.01.2023

Änderungen zu IAS 1 und IFRS Practice Statement 2

Definition der Wesentlichkeit in Verbindung mit Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen

01.01.2023

Änderungen zu IAS 8

Definition von rechnungslegungsbezogenen Schätzungen und deren Abgrenzung von Änderungen der Rechnungslegungsmethoden

01.01.2023

Änderungen zu IFRS 16

Verlängerung des Anwendungszeitraumes der Änderungen an IFRS 16 im Zusammenhang mit Covid-19-bezogenen Mietkonzessionen







IFRS 16 - Covid-19 bedingte Mietkonzessionen 

Infolge der Corona-Pandemie wurden Mietzugeständnisse in unterschiedlicher Form (z. B. Zahlungsbefreiungen und Stundung von Leasingzahlungen) gewährt. Im Mai 2020 veröffentlichte der IASB die Änderungen an IFRS 16 im Zusammenhang mit COVID-19. Die Änderungen sehen eine optionale, befristete COVID-19-bezogene Erleichterung für Leasingnehmer vor. Dadurch ist es für Leasingnehmer unter bestimmten Bedingungen zulässig, auf die Beurteilung, ob ein Mietzugeständnis nach IFRS 16 eine Modifikation des Leasingverhältnisses darstellt, zu verzichten und das Mietzugeständnis stattdessen so abzubilden, als handele es sich nicht um eine Modifikation, sondern um variable Leasingzahlungen. Diese Erleichterung gilt nur für die Mietzugeständnisse, die als direkte Folge der COVID-19-Pandemie auftreten, und nur dann, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. 

Der Konzern hat die Änderungen frühzeitig und den praktischen Behelf für qualifizierende Mietkonzessionen einheitlich angewandt.

Die übrigen neuen beziehungsweise überarbeiteten Standards/Interpretationen hatten keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der Wolford Gruppe bzw. wird auch aus den zukünftig anzuwendenden Standards/Interpretationen keine wesentliche Auswirkung erwartet.

Going Concern

Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 konnte sich die Wolford-Gruppe den durch die Corona-Krise ausgelösten Turbulenzen im Einzelhandel nicht entziehen. Von staatlicher Seite ergriffene Maßnahmen zu Kontaktbeschränkungen wie zB Lockdowns haben sich deutlich mit hinter dem Budget zurückbleibenden Umsatzerlösen ausgewirkt. Somit konnten die in der vorjährigen Fortbestandsprognose getroffenen Annahmen hinsichtlich der Umsatz- und Liquiditätsentwicklung nur zum Teil erreicht werden. 

Mit einer aktualisierten Fortbestandsprognose trägt die Wolford-Gruppe diesen Umständen Rechnung, dabei wurden folgende Bereiche berücksichtigt:

Auf Basis der aktuell verfügbaren Informationen, die in der aktualisierten Fortbestandsprognose berücksichtigt wurden, bestehen derzeit aus Sicht des Vorstandes keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Unternehmensbestand gefährden könnten. Der Fortbestand der Gruppe ist daher mit überwiegender Wahrscheinlichkeit gegeben. Der Vorstand ist sich jedoch der Tatsache bewusst, dass nicht vorhersehbare Budgetabweichungen größeren Ausmaßes, wie beispielsweise durch länger anhaltende und umfangreiche Beschränkungen als Folge der Corona-Pandemie hervorgeru-fen, eine Gefährdung des Fortbestands der Gruppe zur Folge haben können.

2.     ANGABEN im zusammenhang mit der Covid-19 pandemie

Die Folgen der Covid-19 Pandemie verursachen wesentliche Effekte im vorliegenden Abschluss, die nachstehend gesamthaft dargestellt werden. 

Umsatzentwicklung

Der globale Ausbruch von Covid-19 brachte in 2020 Maßnahmen zur Eindämmung, wie Ausgangssperren und Ladenschließungen mit sich. Diese Gesundheitskrise hat Auswirkungen auf die gesamte Weltwirtschaft. Bedingt durch diese Rahmenbedingungen und die temporären Schließungen in Folge des weltweiten Lockdowns sowie aufgrund des kürzeren Geschäftsjahres wurde im Rumpfgeschäftsjahr ein deutlicher Umsatzrückgang von 42,6 % (50.503 TEUR) auf 68.037 TEUR verzeichnet. Betrachtet auf die vergleichbare Periode des Vorjahres (Mai bis Dezember 2019) ergibt sich ein Rückgang von 25,1 % (22.751 TEUR). Während sich über alle Haupt-Produktgruppen ein Rückgang zeigte, konnte durch die Aufnahme von MNS-Masken ins Sortiment ein Teil des eingetretenen Rückgangs kompensiert werden. 

Staatliche Subventionen

Sofern die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt werden konnten, werden zur Abfederung der negativen Effekte aus Covid-19 vorwiegend in Österreich staatliche Förderungen in Anspruch genommen (im Wesentlichen Fixkostenzuschuss und Kurzarbeit). Im Geschäftsjahr wurden rd. TEUR 2.400 an Kurzarbeitszuschüssen, welche direkt im Personalaufwand saldiert wurden, sowie weitere TEUR 3.700 an Fixkostenzuschüssen, die im sonstigen betrieblichen Ertrag dargestellt werden, ertragswirksam vereinnahmt. Weitere Möglichkeiten zur Beantragung von Zuschüssen aus staatlichen Förderungs- und Subventionsprogramme für alle Länder in denen die Wolford Gruppe tätig ist sind laufend in Prüfung. 

Auswirkungen der Covid-19 Krise auf Schätzungsunsicherheiten und Ermessensentscheidungen

Aus der Covid-19 Krise ergeben sich Auswirkungen auf den Konzernabschluss nach IFRS, insbesondere auf Annahmen, Schätzungen und Ermessensentscheidungen in den folgenden Bereichen 

3.     Konsolidierungskreis und -grundsätze

Die Festlegung des Konsolidierungskreises erfolgt nach den Grundsätzen des IFRS 10 (Consolidated Financial Statements). In den Konzernabschluss werden neben dem Mutterunternehmen folgende Gesellschaften direkt mittels Vollkonsolidierung einbezogen:




Gesellschaftsname

Sitz

Unmittelbarer Anteil in %

Wolford Beteiligungs GmbH

Bregenz

100

Wolford proizvodnja in trgovina d.o.o.

Murska Sobota

100





Die Wolford Beteiligungs GmbH hält sämtliche Anteile an folgenden Gesellschaften:




Gesellschaftsname

Sitz

Unmittelbarer Anteil in %

Wolford Deutschland GmbH

Bielefeld

100

Wolford (Schweiz) AG

Opfikon

100

Wolford Paris S.A.R.L.

Paris

100

Wolford London Ltd.

London

100

Wolford Italia S.r.L.

Mailand

100

Wolford España S.L.

Madrid

100

Wolford Scandinavia ApS

Kopenhagen

100

Wolford America, Inc.

New York

100

Wolford Nederland B.V.

Amsterdam

100

Wolford Canada Inc.

Vancouver

100

Wolford Asia Limited

Hongkong

100

Wolford Belgium N.V.

Antwerpen

100

Wolford (Shanghai) Trading Co., Ltd.

Shanghai

100

Zweigniederlassungen werden in Finnland, Norwegen und Schweden durch die Wolford Scandinavia ApS betrieben, in Irland durch die Wolford London Ltd., in Luxemburg durch die Wolford Belgium N.V., in Macao durch die Wolford Asia Limited und in Portugal durch die Wolford España S.L. 

Der Konsolidierungskreis hat sich im Rumpfgeschäftsjahr nicht verändert.

Der Abschlussstichtag des Konzernabschlusses wie auch der Abschlussstichtag des Mutterunternehmens und aller einbezogenen Unternehmen wurde im aktuellen Jahr einheitlich auf den 31. Dezember geändert. 

Der Konzernabschluss beinhaltet sämtliche Vermögenswerte und Schulden sowie alle Aufwendungen und Erträge der Wolford AG und ihrer einbezogenen Tochtergesellschaften nach Eliminierung aller konzerninternen Transaktionen.

Die Kapitalkonsolidierung bei voll konsolidierten Unternehmen erfolgt nach den Bestimmungen von IFRS 3. Demnach werden beim Unternehmenserwerb die identifizierbaren Vermögenswerte sowie Schulden und Eventualverbindlichkeiten der Tochtergesellschaften mit den beizulegenden Zeitwerten zum Erwerbszeitpunkt bewertet. Übersteigen die Anschaffungskosten des Unternehmens die beizulegenden Zeitwerte der erworbenen identifizierbaren Vermögenswerte sowie der Schulden und Eventualverbindlichkeiten, wird der Unterschiedsbetrag als Firmenwert ausgewiesen. Passive Unterschiedsbeträge werden sofort ergebniswirksam erfasst. Unternehmen, die im Verlauf des Geschäftsjahres erworben oder veräußert werden, sind ab dem Erwerbszeitpunkt oder bis zum Veräußerungszeitpunkt in den Konzernabschluss einzubeziehen.

Bei der Währungsumrechnung der in ausländischen Währungen aufgestellten Abschlüsse einbezogener Gesellschaften kommt das Konzept der funktionalen Währung zur Anwendung. Diese ist bei allen Gesellschaften die jeweilige Landeswährung. Die Vermögenswerte und Schulden einer Gesellschaft, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden zum Stichtagskurs umgerechnet. Erträge und Aufwendungen werden zu Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Die sich daraus ergebenden Unterschiedsbeträge werden in der Gesamtergebnisrechnung erfasst.

Die Wechselkurse wesentlicher Währungen haben sich wie folgt verändert:






 

Mittelkurs am Bilanzstichtag

Jahresdurchschnittskurs

Währungen

31.12.2020

30.04.2020

2020

2019/20

1 EUR / USD

1,23010

1,08630

1,15568

1,10913

1 EUR / GBP

0,90160

0,86810

0,89877

0,87522

1 EUR / CHF

1,08310

1,05780

1,07170

1,09585

1 EUR / DKK

7,44010

7,46040

7,44921

7,46834

1 EUR / SEK

10,00830

10,65590

10,40828

10,65623

1 EUR / NOK

10,48170

11,16300

10,82570

10,05063

1 EUR / CAD

1,56680

1,50530

1,54700

1,47861

1 EUR / HKD

9,51640

8,42240

8,95749

8,66697

1 EUR / CNY

8,01205

7,68430

7,92614

7,72251

1 EUR / MOP

9,79565

8,66813

9,23088

8,83055






4.     Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Sachanlagen sind gemäß IAS 16 zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet. Die planmäßige Abschreibung erfolgt grundsätzlich linear über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer. 

Den planmäßigen linearen Abschreibungen der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte liegen folgende Nutzungsdauern zugrunde:



Grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund

10 - 50 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen

4 - 20 Jahre

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

2 - 10 Jahre

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Werte sowie Lizenzen 
an solchen Rechten und Werten

4 - 10 Jahre

Nutzungsrechte 

je nach erwarteter Laufzeit des Mietverhältnisses




Über das Ausmaß der planmäßigen Abschreibungen hinausgehende wesentliche Wertminderungen werden - falls erforderlich - in Übereinstimmung mit IAS 36 (Impairment of Assets) durch Wertminderungen berücksichtigt. 

Reparatur- oder Instandhaltungsaufwendungen der Sachanlagen werden grundsätzlich als Aufwand verrechnet. Sie werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass die nachträglichen Aufwendungen zu weiteren zukünftigen wirtschaftlichen Vorteilen aus der Nutzung des Vermögenswerts führen werden.

Leasing: Bei Vertragsbeginn beurteilt der Konzern, ob der Vertrag ein Leasingverhältnis begründet oder beinhaltet. Dies ist der Fall, wenn der Vertrag dazu berechtigt, die Nutzung eines identifizierten Vermögenswertes gegen Zahlung eines Entgeltes für einen bestimmten Zeitraum zu kontrollieren. Am Bereitstellungsdatum erfasst der Konzern einen Vermögenswert für das gewährte Nutzungsrecht sowie eine Leasingverbindlichkeit. Das Nutzungsrecht wird erstmalig zu Anschaffungskosten bewertet, die der erstmaligen Bewertung der Leasingverbindlichkeit entsprechen, angepasst um am oder vor dem Bereitstellungsdatum geleistete Zahlungen, zuzüglich etwaiger anfänglicher direkter Kosten sowie der geschätzten Kosten zur Demontage oder Beseitigung des zugrunde liegenden Vermögenswertes oder zur Wiederherstellung des zugrunde liegenden Vermögenswertes bzw. des Standortes, an dem dieser sich befindet, abzüglich etwaiger erhaltener Leasinganreize.

Das Nutzungsrecht wird entsprechend den Vorschriften für Sachanlagen über die erwartete Laufzeit des jeweiligen Leasingverhältnisses planmäßig abgeschrieben. Die Leasingverbindlichkeit wird entsprechend den Vorschriften des IFRS 16 bilanziert und um die geleisteten Leasingzahlungen verringert und um den Zinsaufwand erhöht. Die Leasingverbindlichkeiten setzen sich u.a. aus der Summe der noch nicht geleisteten fixen und variablen Leasingzahlungen zusammen. Im Falle von indexbasierten Zahlungen, werden die Indexierungen zum Zeitpunkt des Wirksamwerdens der Anpassung der Leasingzahlungen berücksichtigt. Zudem werden Mietverlängerungsoptionen sowie etwaige Vertragsbeendigungszahlungen bei hinreichender Sicherheit miteinbezogen. Bei einer draus folgenden Neubewertung der Leasingverbindlichkeit wird eine entsprechende Anpassung des Buchwertes des Nutzungsrechtes vorgenommen bzw. wird diese erfolgswirksam vorgenommen, wenn sich der Buchwert des Nutzungsrechtes auf Null verringert hat. Gemäß IFRS 16 wird die Leasingverbindlichkeit über die Laufzeit mittels Effektivzinsmethode diskontiert. 

Die Wolford AG übt die Erleichterungsmöglichkeiten des Verzichts auf den Ansatz für kurzfristige Leasingverträge mit einer Laufzeit von maximal 12 Monaten sowie für Leasingverträge für Leasinggegenstände von geringem Wert aus. Das Wahlrecht, Leasing- und Nicht-Leasingkomponenten (z. B. Betriebskosten bei Mietverträgen) nicht zu trennen, wird nicht ausgeübt und dementsprechend die Nicht-Leasingkomponente bei der Ermittlung der Leasingverbindlichkeit und des Nutzungsrechts nicht berücksichtigt. In einzelnen Ländern sind die Filialmieten vollständig variabel ausgestaltet und dabei weder index- noch zinssatzbasiert. Für diese Leasingverhältnisse werden in Übereinstimmung mit IFRS 16 keine Nutzungsrechte und Leasingverbindlichkeiten in der Bilanz erfasst, sondern die Mietzahlungen werden weiterhin als Aufwand in der Konzerngesamtergebnisrechnung bilanziert.

Die Wolford AG hat COVID-19-bedingte Mietkonzessionen - Änderungen an IFRS 16 angewandt. Dementsprechend wurde nicht beurteilt, ob zulässige Mietzugeständnisse als unmittelbare Folge der COVID-19-Pandemie eine Änderung des Leasingverhältnisses darstellen. Die Wolford AG wendet den praktischen Behelf für Verträge mit ähnlichen Merkmalen und unter vergleichbaren Umständen einheitlich an. Für Mietkonzessionen im Rahmen von Leasingverhältnissen, für die der praktische Behelf nicht anwendbar ist, schätzt der Konzern ein, ob eine Änderung eines Leasingverhältnisses vorliegt.

Aus Erwerbsvorgängen resultierende Firmenwerte werden aktiviert und mindestens einmal jährlich oder bei Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung hinweisen, einem Impairment-Test gemäß IAS 36 unterzogen. 

Bei immateriellen Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer erfolgt der Impairment-Test ebefnalls mindestens jährlich. Bei der Bestimmung möglicher Wertminderungen wird der erzielbare Betrag jeder zahlungsmittelgenerierenden Einheit (Cash-Generating Unit = CGU) dem Buchwert zum Abschlussstichtag gegenübergestellt. Der erzielbare Betrag entspricht dem höheren Betrag aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Verkaufskosten und Nutzungswert. Liegt der erzielbare Betrag unter dem für diese zahlungsmittelgenerierende Einheit angesetzten Buchwert, ist der Buchwert des Vermögenswerts auf den erzielbaren Betrag zu verringern. Schätzungen des Managements zur Bestimmung des erzielbaren Betrags bestehen vornehmlich in der Bestimmung der voraussichtlichen Cashflows, der Abzinsungsfaktoren, der Wachstumsraten sowie der voraussichtlichen Änderungen der erwarteten Verkaufspreise und damit zusammenhängenden direkten Kosten. 

Die Wolford AG hat an jedem Abschlussstichtag einzuschätzen, ob irgendein Anhaltspunkt („trigger event") dafür vorliegt, dass ein Vermögenswert wertgemindert sein könnte. Wenn ein solcher Anhaltspunkt vorliegt, hat das Unternehmen den erzielbaren Betrag des Vermögenswertes zu schätzen. Für die Wolford AG werden folgende „trigger events" definiert: erhebliche Verschlechterung der Nettocashflows aus der Nutzung der zahlungsmittelgenerierenden Einheit oder Nichterreichen budgetierter Nettocashflows. Basis für die Impairment-Tests der Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte ist die Unternehmensplanung mit einem Planungszeitraum von 2021 bis 2022 entsprechend der Planungsrechnung aus dem aktuellsten, dem Aufsichtsrat präsentierten Budget und der darüber hinausgehenden Anpassungen der Fortbestehensprognose. Im ersten Planjahr 2021 wurden Covid-19 bedingte Rückgänge in den Umsätzen in die Planung aufgenommen. Es  wird davon ausgegangen, dass es in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu einer Normalisierung der Situation kommt und im Folgejahr die Covid-19 bedingten Umsatzrückgänge wieder aufgeholt werden können. Das führt zu einer Umsatzsteigerung vom Planjahr 2021 auf das Planjahr 2022 von 18% bis 28%. In der weiteren Planung wurde ein Umsatzwachstum von 1% für alle Regionen berücksichtigt. Der Wareneinsatz steigt analog zu den Umsatzerlösen. Die Personalkosten und Betriebsausgaben werden mit einer jährlichen Wachstumsrate von 1% berücksichtigt und stehen nicht im direkten Zusammenhang mit der Entwicklung der Umsatzerlöse, da der Umfang des jeweiligen Geschäftsbetriebes unverändert bleibt. Zusätzlich wurden die im Rahmen des Restrukturierungsprogramms verabschiedeten kostenseitigen Einsparungsmaßnahmen entsprechend berücksichtigt. Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen wurden gemäß der Boutiquengröße (Clustering nach m2) basierend auf historischen Erfahrungswerten in der Berechnung inkludiert. Von der Berücksichtigung von Erweiterungsinvestitionen oder kompletten Shop-Refurbishments wurde gemäß der aktuellen Budgetplanung abgesehen. Für die Ermittlung der Planungsrechnungen wurden Prognosen getroffen, die auf Erfahrungen der Vergangenheit, aktuellen operativen Ergebnissen, Berateranalysen und der besten vom Management vorgenommenen Einschätzung über zukünftige Entwicklungen sowie auf Marktannahmen basieren. Die für Impairment-Tests verwendeten Abzinsungsfaktoren (WACC nach Steuern) von 5,2 % - 8,4 % (30. April 2020: 5,3% - 8,3 %) leiten sich aus regionalen Zinssätzen ab, wobei der risikolose Basiszinssatz laufzeitenkongruent zu der durchschnittlichen Rest-Öffnungsdauer der Boutiquen im jeweiligen Land, Länderrisikoprämien, der Bonitätsaufschlag auf Basis eines 30-jährigen Consumer-Discretionary-Bonds mit BBB-Rating sowie unterschiedliche Steuersätze berücksichtigt werden. Die Rest-Öffnungszeit der Boutiquenstandorte werden auf Einzel­Boutique-Ebene evaluiert, wobei Mietvertragsrestlaufzeit, mögliche Kündigungsoptionen, erwartete Performance und wirtschaftliche und strategische Überlegungen bei der Evaluierung der Rest-Öffnungszeit berücksichtigt wurden. Einen Sensitivitätsanalyse hat ergeben, dass im Falle eines 5 %igen Umsatzrückgangs im Vergleich zu geplanten Werten der zusätzliche Wertminderungsaufwand rd. -724 TEUR beträgt. 

Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten zur Ermittlung der Werthaltigkeit werden die einzelnen Stores herangezogen.

Forschungsaufwendungen sind gemäß IAS 38 (Intangible Assets) nicht aktivierungsfähig und werden im Jahr ihres Entstehens als Aufwand ausgewiesen. Entwicklungskosten sind nur dann zu aktivieren, wenn die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit zu künftigen Finanzmittelzuflüssen führt, die über die normalen Kosten hinaus auch die entsprechenden Entwicklungskosten abdecken. Darüber hinaus sind hinsichtlich der Entwicklungsprojekte verschiedene, unter IAS 38 angeführte Kriterien kumulativ zu erfüllen. Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 sowie im Geschäftsjahr 2019/20 lagen keine aktivierungsfähigen Entwicklungskosten vor. 

Finanzinstrumente: Die Transaktionen von Finanzinstrumenten werden in Übereinstimmung mit IFRS 9 zum Erfüllungstag erfasst. Im Posten Finanzanlagen werden sonstige Wertpapiere und Investmentfonds ausgewiesen. Diese werden nach IFRS 9 mit dem beizulegenden Zeitwert mit Wertänderungen im Gewinn oder Verlust (FVTPL) bewertet; der beizulegende Zeitwert entspricht dem zum Abschlussstichtag geltenden Kurswert der Anteile. Der aus der Bewertung entstandene Gewinn bzw. Verlust wird im Finanzergebnis erfasst. 

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen und Vermögenswerte: Der Ansatz der Forderungen erfolgt gemäß IFRS 9 zu Anschaffungskosten, die Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten. Sonstige Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Wenn Anzeichen auf eine beeinträchtigte Bonität (Credit-Impairment) vorliegen und die Forderungen voraussichtlich nicht voll einbringlich sind, werden auf derartige Forderungen individuelle Einzelwertberichtigungen (Wertminderung Stufe 3) gebildet. Eine Ausbuchung einer Forderung erfolgt bei Uneinbringlichkeit. Eine Forderung wird als definitiv „uneinbringlich" bezeichnet, wenn ein Rechtsanwalt/Inkassobeauftragter/Gericht die Uneinbringlichkeit bestätigt. Für erwartete Ausfälle aller anderen Forderungen wird ein angemessener Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst, wobei die Wertberichtigungen in Höhe des über die Laufzeit zu erwartenden Kreditverlusts (Wertminderung Stufe 2) bewertet werden.

Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit den Anschaffungskosten angesetzt. Zum Abschlussstichtag erfolgt die Bewertung der finanziellen Schulden zu fortgeführten Anschaffungskosten.

Vorräte: Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten oder niedrigeren realisierbaren Nettoveräußerungswerten. Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren realisierbaren Nettoveräußerungswert. Die Herstellungskosten umfassen alle Aufwendungen, die dem Gegenstand direkt zugerechnet werden können. Hierzu gehören auch die Material- und Fertigungsgemeinkosten. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt. 

Eigene Anteile werden gemäß IAS 32 in der Bilanz als Abzug vom Eigenkapital ausgewiesen. 

Ertragsteuern: Die Rückstellungen für laufende Steuern beinhalten alle zum Zeitpunkt der Bilanzerstellung bestehenden Steuerverpflichtungen. Darüber hinaus werden Abgrenzungen für latente Steuern gemäß der in IAS 12 vorgeschriebenen bilanzorientierten Verbindlichkeitsmethode gebildet. Es werden dabei die temporären Bewertungs- und Bilanzierungsdifferenzen zwischen Steuerbilanzen und IFRS-Bilanzen der Einzelgesellschaften sowie für Konsolidierungsvorgänge unter Verwendung des Steuersatzes, dessen Gültigkeit für die Periode erwartet wird, in der der Vermögenswert realisiert oder die Schuld beglichen wird, in die latente Steuerabgrenzung einbezogen. Außerdem werden aktive Steuerlatenzen für sämtliche Verlustvorträge angesetzt, mit deren Verbrauch realistisch gerechnet werden kann und von deren Werthaltigkeit ausgegangen wird. Der Bewertung der Steuerlatenzen liegt für inländische Unternehmen ein Steuersatz von 25 % zugrunde. Für ausländische Unternehmen wird der jeweilige lokale Steuersatz von 12,00 % bis 31,83 %  angewendet.

Rückstellungen für Sozialkapital: Bei der Berechnung der Verpflichtungen für Abfertigungen beim österreichischen Mutterunternehmen (entspricht rd 86 % der bilanzierten Verpflichtungen) kamen unter Berücksichtigung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19 revised und der Projected-Unit-Credit-Methode folgende Parameter zur Anwendung:




Biometrische Rechnungsgrundlagen

 

AVÖ 2018-P (2019/20: AVÖ 2018-P)

Rechnungszinssatz

 

0,78 % p. a. (2019/20: 1,25 %)

Lohn-/Gehaltstrend

 

1,80 % p. a. (2019/20: 2,29 %)





Bei der Berechnung der Abfertigungsrückstellungen in den Tochtergesellschaften wurden lokal anzuwendende biometrische Rechnungsgrundlagen, Zinssätze, Lohn- und Gehaltstrends sowie entsprechend angepasste Pensionseintrittsalter verwendet.

Bei der Berechnung der Verpflichtungen für Jubiläumsgelder beim österreichischen Mutterunternehmen (entspricht rd 96 % der bilanzierten Verpflichtungen) kamen unter Berücksichtigung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19 und der Projected-Unit-Credit-Methode folgende Parameter zur Anwendung:




Biometrische Rechnungsgrundlagen

 

AVÖ 2018-P (2019/20: AVÖ 2018-P)

Rechnungszinssatz

 

0,62 % p. a. (2019/20: 1,11 %)

Lohn-/Gehaltstrend

 

1,80 % p. a. (2019/20: 2,29 %)

Pensionsantrittsalter

 

64 - 65 / 59 - 65 Jahre

Gestaffelte Fluktuation:

 

 

0 - 2 Jahre

 

24 % (2019/20: 24 %)

3 - 4 Jahre

 

22 % (2019/20: 22 %)

5 - 9 Jahre

 

16 % (2019/20: 16 %)

10 - 14 Jahre

 

 14 % (2019/20: 14 %)

15 - 19 Jahre

 

 9 % (2019/20: 9 %)

20 - 29 Jahre

 

 3 % (2019/20: 3 %)

ab 30 Jahre

 

0 % (2019/20: 0 %)





Die Berechnung der Pensionsrückstellung erfolgte aufgrund anerkannter Regeln der Versicherungsmathematik unter Beachtung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19. Bei der Berechnung der nach der Projected-Unit-Credit-Methode gebildeten Rückstellung kamen beim österreichischen Mutterunternehmen (entspricht rd 98 % der bilanzierten Verpflichtungen) folgende Parameter zur Anwendung:




Biometrische Rechnungsgrundlagen

 

AVÖ 2018-P (2019/20: AVÖ 2018-P)

Rechnungszinssatz

 

0,90% p.a. 
(2019/20: 1,37%)

Valorisierung der Bezüge

 

1,70 % bis 2,29 % p.a. 
(2019/20: 1,70 % bis 2,29 % p.a.)





Rückstellungen: Sonstige Rückstellungen wurden gemäß IAS 37 gebildet, wenn für das Unternehmen eine gegenwärtige Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses vorliegt und der Abfluss von Ressourcen zur Erfüllung der Verpflichtung wahrscheinlich ist. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, sofern die in der Verpflichtung enthaltene Zinskomponente bedeutsam ist.

Ergebnis je Aktie: Das Ergebnis je Aktie wird ermittelt, indem das Ergebnis nach Steuern durch die gewichtete durchschnittliche Zahl der innerhalb der Berichtsperiode im Umlauf gewesenen Stammaktien dividiert wird. 

Ertragsrealisierung: IFRS 15 sieht ein einheitliches, fünfstufiges Erlösrealisierungsmodell vor, das grundsätzlich auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist. Dementsprechend erfolgt die Bilanzierung der Umsatzerlöse erst durch die Übertragung der Verfügungsmacht auf den Kunden. 

Die Wolford AG erwirtschaftet Umsatzerlöse im Wesentlichen im Vertrieb von Bekleidung, wobei die drei Geschäftsmodelle Wholesale, Online und Retail unterschieden werden können. Eine Bündelung unterschiedlicher Güter in einem Vertrag erfolgt nicht, auch bestehen keine Abhängigkeiten in der Gegenleistung von Preisen in anderen Verträgen. Die Umsatzrealisierung erfolgt auf Basis des einheitlichen, fünfstufigen Erlösrealisierungsmodells des IFRS 15, das grundsätzlich auf alle Verträge mit Kunden anzuwenden ist und festlegt, in welcher Höhe und zu welchem Zeitpunkt Umsatzerlöse erfasst werden. 

Die Umsatzrealisierung erfolgt bei der Wolford AG generell zum Zeitpunkt des Übergangs der Kontrolle, der in allen Vertriebskanälen im Regelfall bei Vertragserfüllung mit Lieferung bzw. Verkauf der Produkte vorliegt. Der Gefahrenübergang wird im Einzelfall anhand der jeweiligen Lieferklauseln bestimmt. 

Verträge mit Kunden beinhalten in manchen Fällen variable Gegenleistungen, beispielsweise als Umsatzboni ausgestaltet. In Bezug darauf erfolgt eine Schätzung des zu erwarteten Rabattes auf Basis von Erfahrungswerten. „Contributions", also Zuschüsse an die Händler für den Erwerb von für die Wolford AG typischen Shop-Einrichtungsgegenständen, werden abgegrenzt und anteilig über die Dauer des Vertrags erfolgswirksam aufgelöst. Die Erfassung erfolgt als Minderung des Umsatzes. Für verkaufte Gutscheine erfolgt eine ertragswirksame Vereinnahmung für jenen Teil, für den anhand der Einschätzung des Managements keine Einlösung erwartet wird. 

Verträge mit Kunden überschreiten nicht einen Zeitraum von mehr als einem Jahr, eine Berücksichtigung einer wesentlichen Finanzierungskomponente ist somit nicht erforderlich.

Fremdwährungsumrechnung: Währungsdifferenzen aus der Umrechnung von monetären Fremdwährungsposten, die durch Wechselkursschwankungen zwischen Einbuchung der Transaktion und Bilanzstichtag entstehen, werden in der betreffenden Periode erfolgswirksam gebucht. Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 wurden Fremdwährungsdifferenzen in Höhe von TEUR -1.724 (Vorjahr: TEUR -99) erfolgswirksam erfasst.

Derivative Finanzinstrumente: Analog zum Vorjahr gab es bei der Wolford AG im Berichtsjahr keine Absicherungsgeschäfte. 

Die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristig eingestuft, jene mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr als langfristig. 

Zuwendungen der öffentlichen Hand gemäß IAS 20 sind im Rumpfgeschäftsjahr im Wesentlichen in Form von Covid-19 Maßnahmen vereinnahmt worden. Die Ertragsrealisierung erfolgt aufgrund von Zusagen, Bescheiden und gesetzlichen Ansprüchen. Dabei entfallen rd. TEUR 2.400 (Vorjahr: TEUR 766) an gewährten Zuschüssen auf Kurzarbeit, welche direkt im Personalaufwand saldiert wurden. Für weitere TEUR 3.700 an Fixkostenzuschüssen lagen zum Stichtag die Fördervorausset-zungen vor, weswegen eine ertragswirksame Erfassung im sonstigen betrieblichen Ertrag und Abgrenzung in den sonstigen Forderungen erfolgte. 

Schätzungsunsicherheiten und Sensitivitäten: Bei der Erstellung des Konzernabschlusses müssen zu einem gewissen Grad Schätzungen vorgenommen und Annahmen getroffen werden, die die bilanzierten Vermögenswerte, Rückstellungen und Verbindlichkeiten, die Angabe von sonstigen Verpflichtungen am Bilanzstichtag und den Ausweis von Erträgen und Aufwendungen während der Berichtsperiode beeinflussen. Die Annahmen und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf die Annahmen und Schätzungen der zukünftigen Entwicklung der Gruppe wie sie im Kapitel zu Going Concern dargelegt sind sowie auf die Festlegung wirtschaftlicher Nutzungsdauern bei Sachanlagen, immateriellen Vermögenswerten und Nutzungsrechten, die bei Werthaltigkeitsprüfungen verwendeten Planungen und Prämissen, den Ansatz von Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte (Anhangangabe 18 und 19), den Ansatz und die Bewertung von latenten Steuern (Anhangangabe 17) sowie Rückstellungen. Bei der Einschätzung von rückzustellenden Beträgen erfolgt die Orientierung anhand der Erfahrungen aus der Vergangenheit und verwertet alle Erkenntnisse, die bis zum Erstellungszeitpunkt erlangt werden können. Im Rahmen der Berechnung der langfristigen Personalrückstellungen erfolgen versicherungsmathematische Berechnungen. Hierbei werden Annahmen unter anderem zu den Abzinsungssätzen, den künftigen Lohn- und Gehaltssteigerungen, zur Fluktuation und Sterblichkeit, zum Pensionseintrittsalter und zur Lebenserwartung sowie zu den zukünftigen Rententrends getroffen. Dabei können Änderungen der Parameter zu einer wesentlichen Ergebnisänderung führen. Ebenso beruht die Ermittlung der Wertberichtigungen auf Forderungen in erheblichem Maße auf Annahmen und Schätzungen, die sich unter anderem auf die Kreditwürdigkeit des Kunden und auf die Einschätzung der zukünftigen Konjunkturentwicklung beziehen. Die Aktivierung latenter Steuern wird auf der Basis der erwarteten künftigen Steuersätze sowie der Einschätzung der künftigen steuerlichen Ertragsfähigkeit vorgenommen. Mögliche Steuersatzänderungen oder von den Annahmen abweichende zu versteuernde Einkommen können zu einer Wertminderung aktiver latenter Steuern führen. 

Die Laufzeit der Leasingverhältnisse werden unter Zugrundelegung der unkündbaren Grundlaufzeit sowie unter Einbeziehung der Zeiträume, die aus Optionen zur Verlängerung des Leasingverhältnisses als hinreichend sicher eingestuft werden, bestimmt. Bei der Beurteilung, ob hinreichende Sicherheit besteht, dass die Option zur Verlängerung bzw. Kündigung des Leasingverhältnisses ausgeübt oder nicht ausgeübt wird, werden Ermessensentscheidungen getroffen. Es werden alle relevanten Faktoren, die einen wirtschaftlichen Anreiz darstellen, in Betracht gezogen. Diese werden anlassbezogen hinterfragt und neu evaluiert, was zu einer Anpassung der Leasingdauer und damit zu Anpassungen der Leasingverbindlichkeit und des Nutzungsrechtes führen kann.

Um der bestehenden Prognoseunsicherheit Rechnung zu tragen, werden mögliche Veränderungen der Umsatzssteigerungen auf den Nutzungswert untersucht (Sensitivitätsanalyse), indem alternative Szenarien berechnet und mit den Werten der Gesellschaft verglichen werden. Nähere Erläuterungen zu den Buchwerten der wesentlichen mit Unsicherheiten behafteten Posten finden sich in „III. Erläuterungen zur Bilanz".

5.     Segmentberichterstattung

Die Wolford Gruppe ist nach Regionen organisiert, mit dem Ziel, eine möglichst hohe Marktdurchdringung zu erzielen. In jeder Vertriebsgesellschaft gibt es die Funktion eines Marktdirektors, der die länderspezifischen Gegebenheiten vor Ort am besten beurteilen und steuern kann. Die Landesgesellschaften sind zuständig für den Vertrieb sämtlicher von Wolford entwickelten Produkte sowie von Handelswaren. Es sind dies hochwertige Legwear, Ready-to-wear, Lingerie, Beachwear, Accessories.

Die berichtspflichtigen Segmente gliedern sich in die fünf Segmente Österreich, Deutschland, Übriges Europa, Nordamerika und Asien. Dabei werden in Österreich die Produktions- und Vertriebsaktivitäten für Österreich und für alle Länder, in denen Wolford keine eigenen Tochtergesellschaften hat, zusammengefasst. Bei der Gliederung der Segmente wurde darauf geachtet, dass sich einerseits die wirtschaftlichen Merkmale und andererseits Aspekte wie Produkte und Dienstleistung, die Kundengruppe sowie der Vertrieb in den zusammengefassten Segmenten gleichen. Im Segment Übriges Europa sind dies alle europäischen Vertriebsgesellschaften außerhalb Österreichs und Deutschlands inklusive der Produktionsgesellschaft in Slowenien. Die Vertriebsgesellschaften werden zentral über die Wolford AG gesteuert. Im Segment Nordamerika sind die Aktivitäten in den USA und Kanada gebündelt, im Segment Asien sind die Gesellschaften in Hongkong und Shanghai dargestellt.

Die Steuerung der regionalen Vertriebsgesellschaften orientiert sich an den jeweiligen operativen Ergebnissen (EBIT). Dabei erfolgt eine monatliche Berichterstattung für die Vertriebsgesellschaft mit einer zusätzlichen Betrachtung der eigenen Retailstandorte auf Boutiquenebene. Ein Reporting für den Bereich Wholesale erfolgt für die wichtigsten Key-Accounts. Die Verrechnung zwischen den Segmenten erfolgt auf der Basis einheitlicher Großhandelspreise abzüglich länderspezifischer Rabatte. 

Die Umsatzerlöse im Segment Übriges Europa teilen sich wie folgt auf: Frankreich mit TEUR 4.642 entspricht 14% (Vorjahr: 19%), Großbritannien (inklusive Zweigniederlassung Irland) mit TEUR 2.794 entspricht 9 % (Vorjahr: 14%), Skandinavien mit TEUR 5.732 entspricht 18% (Vorjahr: 14 %), Schweiz mit TEUR 2.925 entspricht 9% (Vorjahr: 7 %) sowie übrige europäische Staaten 50  % (Vorjahr: 46 %). Die Umsatzerlöse im Segment Nordamerika entfallen mit TEUR 9.448, das entspricht 92% (Vorjahr: 92 %), auf die USA und mit TEUR 856, das entspricht 8 % (Vorjahr: 8 %), auf Kanada. Den Segmentinformationen liegen dieselben Rechnungslegungs-, Ausweis- und Bewertungsmethoden wie dem Konzernabschluss zugrunde. Es gibt keine Kunden bzw. Kundengruppen, deren Umsatzanteil größer als 10% des Gesamtumsatzes ist. Die Werte der Überleitung stammen aus der Konzernkonsolidierung. Mit einem Beitrag von 41% im Rumpfgeschäftsjahr 2020 (Vorjahr: 50 %) entfällt der Großteil des Umsatzes auf den Produktbereich Legwear. Mit einem Umsatzbeitrag von 30% (Vorjahr: 32 %) stellt der Bereich Ready-to-wear auch im Rumpfgeschäftsjahr 2020 die zweitgrößte Produktgruppe dar. Lingerie, Beachwear, Accessories und Handelswaren erzielten im abgelaufenen Geschäftsjahr in Summe einen Umsatzanteil von 29% (Vorjahr: 18 %). Die Verschiebung resultiert im Wesentlichen aus der Aufnahme von MNS-Masken ins Sortiment (dargestellt im Bereich Accessoires).


II.     Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung

(1)     UMSATZERLÖSE 

Die Umsätze werden fast ausschließlich aus dem Verkauf von Legwear, Ready-to-wear, Lingerie, Beachwear, Accessories und Handelswaren erzielt. Im Rumpfgeschäftsjahr wurden zudem MNS-Masken ins Sortiment aufgenommen, die den Umsatz im Bereich Accessoires stärken konnten.

In den folgenden Tabellen werden die Erlöse aus Verträgen mit Kunden nach wichtigsten Produktgruppen sowie Distributionskanälen aufgeschlüsselt. Die Aufgliederung nach geografischen Hauptmärkten findet sich in den Details zur operativen Segmentberichterstattung in „I. Grundsätze der Rechnungslegung" unter „4. Segmentberichterstattung".

Umsätze nach Produktgruppen und Distributionskanälen




in TEUR

2020

2019/20

Legwear

28.169

60.484

Ready-to-wear

20.166

37.951

Lingerie

9.320

17.790

Accessories, Beachware und Handelsware

10.382

2.372

Sonstiges

0

0

Contributions

0

-57

Summe

68.037

118.540








in TEUR

2020

2019/20

Boutiquen

24.016

53.343

Concession-Shop-in-Shops

3.917

8.298

Online-Business

20.199

15.410

Factory-Outlets

4.638

9.483

Kauf-und Warenhäuser

5.220

14.225

Fachhandel

8.310

16.596

Private Label

1.737

1.185

Summe

68.037

118.540






(2)     SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE




in TEUR

2020

2019/20

Förderungen und Zuschüsse

3.700

210

Restauranterlöse

90

147

Versicherungserträge

0

27

Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen

40.987

43

Übrige

432

865

Summe

45.209

1.292




Für nähere Erläuterungen zu den Erträgen aus dem Abgang von Anlagevermögen wird auf die Angabe (21) verwiesen.

(3)     Materialaufwand




in TEUR

2020

2019/20

Rohmaterial

10.560

15.917

Energie

698

1.185

Dienstleistungen

1.899

3.037

Summe

13.156

20.139





(4)     PERSONALAUFWAND




in TEUR

2020

2019/20

Löhne

5.048

7.290

Gehälter

20.102

41.088

Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge

6.269

10.917

Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung

1.341

2.376

davon leitende Angestellte

0

240

Sonstige Sozialaufwendungen

609

1.163

Summe

33.370

62.834




Im Personalaufwand sind saldierte Zuschüsse in Form von Kurzarbeitsbeihilfen in Höhe  von rd TEUR 2.400 (Vorjahr: TEUR 766) ausgewiesen.

Personalstand

Die Wolford Gruppe beschäftigte durchschnittlich folgende Anzahl von Mitarbeitern auf Vollzeitbasis:




Personalstand auf Vollzeitbasis (FTE)

2020

2019/20

Gesamtanzahl im Durchschnitt

1.169

1.243

davon Arbeiter

347

348

davon Angestellte

810

879

davon Lehrlinge

13

16





(5)     SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN




in TEUR

2020

2019/20

Miet- und Leasingaufwendungen

1.019

5.416

Marketingaufwendungen

5.050

6.575

Rechts- und Beratungskosten

7.408

7.167

Frachtkosten

1.098

1.843

Online-Vertrieb

3.889

4.476

Reisekosten

219

1.235

Zölle

850

1.422

Kreditkarten- und Bankgebühren

1.003

1.454

EDV

1.850

2.916

Fremdwährungsverluste

1.618

0

Versicherungsaufwendungen

425

943

Steuern (ohne Ertragsteuern)

435

876

Instandhaltungsaufwendungen

411

685

Fuhrpark

285

605

Kommissionen

435

30

Telefonaufwand

362

462

Gebühren- und Entgelte

263

256

Sonstiges

2.478

92

Summe

29.098

37.812





Die Miet- und Leasingaufwendungen umfassen unter anderem Aufwendungen für nicht nach IFRS 16 angesetzte Leasingverhältnisse mit einer Laufzeit von unter 12 Monaten, geringwertige Leasingverhältnisse (Low Value Leases) und Leasingverhältnisse mit rein variablen Leasingzahlungen.

Die Aufwendungen für Leistungen des Konzernabschlussprüfers setzen sich wie folgt zusammen:




in TEUR

2020

2019/20

Konzern- und Jahresabschlusshonorare

205

234

Sonstige Bestätigungsleistungen

13

0

Summe

218

234





(6)     Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 

Die Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt im Rumpfgeschäftsjahr TEUR 448 (30. April 2020: TEUR 1.359). Für Details zum Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie IFRS 9 Angaben siehe III. Erläuterungen zur Bilanz, (19) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.

(7)     ABSCHREIBUNGEN

Im Rumpfgeschäftsjahr wurden planmäßige Abschreibungen in Höhe von TEUR 11.403 (30. April 2020: TEUR 19.886) erfasst.

Aufgrund durchgeführter Werthaltigkeitstests wurden im Rumpfgeschäftsjahr 2020 Wertminderungen in Höhe von TEUR 4.980 (30. April 2020: TEUR 5.414) sowie Wertaufholungen in Höhe von TEUR 529 (30. April 2020: TEUR 600) vorgenommen. Die Wertminderungen betreffen Sachanlagen (inklusive Nutzungsrechten) mit TEUR 4.759 (30. April 2020: TEUR 4.836) und Firmenwerte mit TEUR 221 (30. April 2020: TEUR 578) und verteilen sich auf die Segmente Asien TEUR 15 (30. April 2020: TEUR 1.666) Nordamerika TEUR 2.673 (30. April 2020: TEUR 941), Übriges Europa TEUR 2.003 (30. April 2020: TEUR 2.662), Deutschland TEUR 289 (30. April 2020: TEUR 134). In Österreich ist im Rumpfgeschäftsjahr keine Wertminderung eingetreten (30. April 2020: TEUR 11). Grund für die Wertminderungen über alle Segmente war die Covid-19 bedingt negative aktuelle und erwartete Geschäftsentwicklung. Dies führte zu einer Verringerung der Fair Values auf der Basis von Nutzungswerten. 

Die Wertaufholungen betrafen zur Gänze Sachanlagen und verteilen sich auf die Segmente Übriges Europa mit TEUR 373 (30. April 2020: TEUR 350), Nordamerika mit TEUR 47 (30. April 2020: TEUR 248), Österreich mit TEUR 1 (30. April 2020: TEUR 2), Deutschland  mit TEUR 11 (30. April 2020: TEUR 0) und Asien mit TEUR 108 (30. April 2020: TEUR 0). Die Wertaufholung ist auf die durch das Restrukturierungsprogramm nachhaltig verbesserte Kostenstruktur und der damit einhergehenden verbesserten Geschäftsentwicklung zurückzuführen. Dies führte zu einer Erhöhung der erzielbaren Beträge auf der Basis von Nutzungswerten.

(8)     FINANZERGEBNIS




in TEUR

2020

2019/20

Zinsen und ähnliche Erträge

17

24

Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-63

-2.198

Erträge aus Wertpapieren

44

34

Zinsen aus Leasingverbindlichkeiten 

-2.477

-3.959

Zinsen aus Sozialkapitel

-134

-242

Summe

-2.612

-6.341





(9)     ErtragstEUERN 

Die wesentlichen Bestandteile des Ertragsteueraufwandes setzen sich wie folgt zusammen:




in TEUR

2020

2019/20

Gesamtergebnisrechnung

 

 

Laufender Steueraufwand 

-936

-561

Latenter Steueraufwand / -ertrag

-3.626

8.159

Summe

-4.561

7.598





Im laufenden Steueraufwand sind Steuern aus Vorperioden in Höhe von TEUR 95 (Vorjahr: 
TEUR -33) enthalten. 




in TEUR

2020

2019/20

Entwicklung latenter Steuersaldo

 

 

Saldo aus aktiven und passiven latenten Steuern per 01.05.

9.903

1.631

Währungsdifferenz

-248

80

Im Ergebnis nach Steuern erfasste latente Steuern

-3.626

8.159

Im sonstigen Ergebnis erfasste latente Steuern

62

33

Saldo aus aktiven und passiven latenten Steuern
per 31.12. (VJ:  30.04.)

6.090

9.903





Eine Überleitung der Ertragsteuerbelastung unter Anwendung des österreichischen Steuersatzes von 25 % (Vorjahr: 25 %) auf den effektiven Steuersatz der Periode stellt sich wie folgt dar: 




in TEUR

2020

2019/20

Ergebnis vor Steuern

17.327

-35.020

Steueraufwand/-ertrag zum Steuersatz von 25 %

-4.332

8.755

Auswirkungen von Steuersatzänderungen

0

24

Abweichende ausländische Steuersätze

-10

-40

Steuereffekte aus Abweichungen in der steuerlichen Bemessungsgrundlage

217

-300

Steuern aus Vorperioden

95

33

Verluste des laufenden Jahres, für die kein latenter Steueranspruch angesetzt wurde

-2.603

-7.319

Nichtansatz von latenten Steuern / Differenzen aus der Nutzung von in Vorperioden nicht angesetzten latenter Steuern

2.100

5.935

Sonstiges

-28

510

Effektivsteuerbelastung/-ertrag

-4.561

7.598

Effektivsteuersatz

-26%

22%





In der Position Sonstiges sind auch Korrekturen für Währungsdifferenzen enthalten. Die Effektivsteuerbelastung von 26 % (Vorjahr: 22 %) ist im Wesentlichen auf einen Nichtansatz von aktiven latenten Steuern auf laufende Verluste zurückzuführen.

Mit Bescheid vom 16. August 2006 wurde der Antrag der Wolford AG auf Feststellung einer Gruppe gemäß §9 Abs. 8 KSTG 1988 stattgegeben. Seit der Veranlagung 2006 ist die Gesellschaft Gruppenträgerin; die Gruppe beinhaltet zum Stichtag als Gruppenmitglied die Wolford Beteiligungs GmbH. Diese wurde mit Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag vom 15. April 2008 als Gruppenmitglied in die Gruppe aufgenommen. Der Vertrag wurde im Rumpfgeschäftsjahr in Folge der Stichtagsverlegung geändert, wobei die bestehende Verrechnungslogik beibehalten wurde.

Erzielt die Wolford Beteiligungs GmbH in einem Wirtschaftsjahr einen steuerpflichtigen Gewinn, so hat sie eine Steuerumlage an die Wolford AG zu entrichten; erzielt sie einen steuerlichen Verlust bzw. einen steuerlich nicht ausgleichsfähigen Verlust, wird der Verlust evident gehalten und in jenen darauf folgenden Wirtschaftsjahren, in denen die Wolford Beteiligungs GmbH wieder einen steuerlichen Gewinn erzielt, gegen diesen steuerlichen Gewinn verrechnet. 

Von der Wolford Beteiligungs GmbH während der Wirksamkeit der Unternehmensgruppe erzielte steuerliche Verluste bzw. nicht ausgleichsfähige Verluste, die im Zeitpunkt der Beendigung des Gruppen- und Steuerausgleichsvertrags noch nicht verrechnet sind, sind von der Wolford AG in Form einer Ausgleichszahlung angemessen abzugelten.

(10)          ERLÄUTERUNGEN zum sonstigen ergebnis 

Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 wurde ein versicherungsmathematischer Verlust vor Steuern in Höhe von TEUR 233 (30. April 2020: TEUR 166) erfasst. Darauf entfallen latente Steuern in Höhe von TEUR 62 (30. April 2020: TEUR 33). Zusammen mit einem Ergebnis aus der Währungsumrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe von TEUR 927 (30. April 2020: TEUR -181) ergibt sich ein sonstiges Ergebnis von TEUR 757 (30. April 2020: TEUR -294). 

(11)          ERGEBNIS JE AKTIE/ErgebnisVERWENDUNGSVORSCHLAG

Das Ergebnis je Aktie wird durch Division des Ergebnisses nach Steuern von TEUR 12.766 (30. April 2020: TEUR -27.422) durch die gewichtete durchschnittliche Anzahl von Stammaktien, bereinigt um anteilig gehaltene eigene Aktien (6.631.011; 30. April 2020: 6.631.011), berechnet. Für das Rumpfgeschäftsjahr 2020 errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von EUR 1,93 (30. April 2020: EUR -4,14). Aufgrund der weiterhin schwierigen Ergebnissituation wird der Vorstand der Hauptversammlung am 18. Juni 2021 vorschlagen, die Dividendenzahlung für das Rumpfgeschäftsjahr 2020 auszusetzen.

Die Basis für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurde wie folgt ermittelt:




 

2020

2019/20

Gewichtete Gesamtanzahl ausstehender Aktien

6.719.151

6.719.151

abzüglich durchschnittlichen Bestands eigener Aktien

-88.140

-88.140

 

6.631.011

6.631.011





III     Erläuterungen zur Bilanz

(12)          Sachanlagen

Eine detaillierte Entwicklung ist im Anlagenspiegel dargestellt. In der Position „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremdem Grund" sind Grundstücke mit einem Buchwert von TEUR 521 (30. April 2020: TEUR 1.992) enthalten.

Der Gesamtbetrag der Verpflichtungen für den Erwerb von Sachanlagen beträgt zum Bilanzstichtag TEUR 1 (30. April 2020: TEUR 37).

Betreffend Erläuterungen zu erfassten Impairments wird auf die Angabe (7) Abschreibungen verwiesen.

Die Verpfändungen von Sachanlagen der Wolford AG, die im Zuge der Refinanzierungsvereinbarung erforderlich waren, wurden mit Rückführung des offenen Kreditbetrags im Rumpfgeschäftsjahr aufgelöst (30. April 2020: verpfändete Liegenschaften und Maschinen mit Restbuchwerten von TEUR 23.080 bzw. TEUR 2.359). 

(13)          Firmenwerte

Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 wurden Wertminderungen auf Firmenwerte in Höhe von TEUR 221 (30. April 2020: TEUR 578) vorgenommen. Grund für die Wertminderungen war die negative aktuelle und erwartete Geschäftsentwicklung. Dies führte zu einer Verringerung der Fair Values auf der Basis von Nutzungswerten.

(14)     sonstige Immaterielle Vermögenswerte

Eine detaillierte Entwicklung ist im Anlagenspiegel dargestellt. Es bestehen für dieses und das vorangegangene Geschäftsjahr keine Verpflichtungen für den Erwerb von immateriellen Vermögenswerten. Die immateriellen Vermögenswerte betreffen im Wesentlichen Software (Aussendienstsoftware, Kassensysteme, Fullfillment-Software, Accounting) und das Zutrittssystem im HQ in Bregenz.

Für immaterielle Vermögenswerte ergab sich im Rumpfgeschäftsjahr 2020 wie auch im Vorjahr kein Wertminderungsbedarf. 

Es sind keine immateriellen Vermögenswerte verpfändet.

(15)     Langfristige Finanzielle vermögenswerte

Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Investmentfondsanteile, die gemäß IFRS 9 als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert klassifiziert sind, wobei die Wertänderungen im Gewinn und Verlust erfasst werden. 

Die erfolgswirksam erfasste Veränderung des beizulegenden Zeitwerts im Rumpfgeschäftsjahr 2020 beträgt TEUR 26 (30. April 2020 TEUR 14).

(16)          LANGFRISTIGE FORDERUNGEN und Vermögenswerte

Bei den in diesem Posten erfassten Beträgen handelt es sich überwiegend um Kautionen.

(17)          LATENTE STEUERANSPRÜCHE

Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden resultieren aus temporären Bewertungs- und Bilanzierungsunterschieden zwischen den Buchwerten des IFRS-Abschlusses und den entsprechenden steuerlichen Bemessungsgrundlagen.







 

31.12.2020

30.04.2020

in TEUR

Vermögen

Schulden

Vermögen

Schulden

Sachanlagevermögen

2.494

10.040

1.149

16.276

Immaterielle Vermögenswerte

1.990

348

1.982

96

Anteile an verbundenen Unternehmen 

0

0

0

1.316

Vorräte

707

20

1.192

22

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

873

2.311

845

1.028

Rückstellungen für langfristige Personalverpflichtungen

1.799

88

1.944

13

Sonstige Rückstellungen

449

455

55

29

Verbindlichkeiten

12.571

1.683

18.289

2.798

Steuerliche Verlustvorträge und erfolgte Teilwertabschreibungen

152

6.025

Latente Steueransprüche / 
latente Steuerschulden

21.035

14.945

31.481

21.578

Aufrechnung gegenüber derselben Steuerbehörde

-14.945

-14.945

-20.863

-20.863

Saldierte aktive und passive Steuerabgrenzung

6.091

0

10.618

715







Zum Bilanzstichtag bestehen ungenutzte steuerliche Verlustvorträge in Höhe von TEUR 68.609 (30.

April 2020 TEUR 98.899). Davon wurden TEUR 68.001 (VJ: TEUR 74.614) nicht aktiviert. Aktive

latente Steuern auf temporäre Differenzen wurden in Höhe von TEUR 954 (VJ: TEUR 226) nicht

angesetzt.




in TEUR

31.12.2020

30.04.2020

Verlustvorträge

68.609

98.899 

Verfallsdatum innerhalb von

 

 

1 Jahr

633

909

2 Jahren

610

1.133

3 Jahren

0

1.140

4 Jahren

228

0

5 Jahren

916

237

nach 5 Jahren

0

40

Unbegrenzt vortragsfähig

66.222

95.439





(18)          VORRÄTE

Die Gliederung der Vorräte ist in folgender Übersicht detailliert dargestellt:




in TEUR

31.12.2020

30.04.2020

Fertige Erzeugnisse und Handelswaren

22.426

25.847

Unfertige Erzeugnisse

5.515

4.933

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

5.907

5.005

Summe

33.848

35.785





Die Vorräte werden artikelspezifisch bewertet. Dieses Bewertungsverfahren berücksichtigt die Unterschiede bezüglich der Wiederverkäuflichkeit zwischen Essentials und Trend-Artikeln sowie das Artikelalter. Für den 31. Dezember 2020 wurde eine Anpassung der verwendeten Wertberichtigungssätze vorgenommen, da Analysen anhand von Ist-Daten gezeigt haben, dass sich das Abverkaufsverhalten für Artikel vergangener Saisonen geändert hat. Zum Bilanzstichtag beträgt die Wertberichtigung auf Vorräte TEUR 1.907 (30. April 2020: TEUR 2.780). Die Änderung der Wertberichtigungssätze führte zu einem Ergebniseffekt von
 TEUR -965 (Aufwand).

Es wurden keine Vorräte verpfändet.

(19)          FORDERUNGEN aus Lieferungen und Leistungen




in TEUR

31.12.2020

30.04.2020

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

11.483

7.813

Wertberichtigung

-2.670

-2.377

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung

8.814

5.436





Für die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden Wertberichtigungen der Stufe 2 aufgrund erwarteter Verluste (expected credit loss, ECL-Stufe 2) in Höhe von TEUR 576 (30. April 2020: TEUR 291) sowie Wertberichtigungen der Stufe 3 in Höhe von TEUR 2.094 (30. April 2020: TEUR 2.086) gebildet. 

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen resultieren im Wesentlichen aus dem Bereich Wholesale und dem Online-Geschäft der Wolford AG. Zur Überwachung des Ausfallrisikos werden die Kunden hinsichtlich ihrer Kreditwürdigkeit in ebendiese Kategorien gegliedert. Bei der Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird jeder Änderung der Bonität seit Einräumung des Zahlungszieles bis zum Bilanzstichtag Rechnung getragen. Es besteht keine nennenswerte Konzentration von Kreditrisiken, da Einzelforderungen im Vergleich zum Gesamtbestand einen geringen Anteil ausmachen und zwischen einzelnen Forderungen keine Korrelation besteht. Der Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist durch den geänderten Stichtag und die Saisonalität der Umsätze bedingt.

Die gewährten Zahlungsziele an Kunden sind unterschiedlich, bewegen sich aber in einem gewöhnlichen Rahmen. Bevor eine neue Geschäftsbeziehung eingegangen wird, wird vorab die Geschäftsfähigkeit bzw. Bonität des Kunden überprüft. Die Forderungsbestände werden ständig überwacht und bei Überfälligkeit durch externe Gesellschaften betrieben. 

Im Bereich Wholesale wird das Risiko von Forderungsausfällen durch den Abschluss von Kreditversicherungen reduziert, für die ein Selbstbehalt in Höhe von 10 % besteht. Der gebildete ECL basiert auf externen Ratings. Die Wertberichtigung von Forderungen des Online-Geschäfts wurde auf Basis von Erfahrungswerten historischer Ausfälle gebildet. 

Eine Wertberichtigung der Stufe 3 wird für Credit-Impaired-Forderungen gebildet. Forderungen fallen in diese Kategorie spätestens dann, wenn sie an den Rechtsanwalt/Inkassobeauftragte/Gericht weitergereicht werden. 

Die Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen entwickelten sich wie folgt:




in TEUR

2020

2019/20

01.05.

2.377

2.612




Zuführung (+) / Auflösung (-)

422

1.359

Verbrauch

-121

-1.593

Währungsdifferenz

-8

-1

31.12. (VJ: 30.04.)

2.670

2.377





Die nachfolgende Tabelle enthält Informationen über das Ausfallrisiko und die erwarteten Kreditverluste für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Vertragsvermögenswerten zum 31. Dezember 2020 bzw. 30. April 2020.





31.12.2020 in TEUR

Verlustrate

Bruttobuchwert

Wertberichtigung

Wholesale

23,61%

11.311

2.670

Forderungen mit ECL

6,25%

9.217

576

Forderungen Credit Impaired

100,0%

2.094

2.094

Online

0,0%

172

0

Forderungen mit ECL

0,0%

0

0

Forderungen Credit Impaired

0,0%

0

0










30.04.2020 in TEUR

Verlustrate

Bruttobuchwert

Wertberichtigung

Wholesale

31,3%

7.594

2.377

Forderungen mit ECL

5,3%

5.508

291

Forderungen Credit Impaired

100,0%

2.086

2.086

Online

0,0%

219

0

Forderungen mit ECL

0,0%

0

0

Forderungen Credit Impaired

0,0%

0

0






Uneinbringliche Forderungen werden ausgebucht. Eine Forderung wird als definitiv „uneinbringlich" bezeichnet, wenn ein Rechtsanwalt/Inkassobeauftragter/Gericht die Uneinbringlichkeit bestätigt. Dabei wurden die Versicherungserträge der Kreditversicherung bereits berücksichtigt. Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch überfälligen Bestands an Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag des Vorjahres keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. 

Die seit dem 14. April 2017 bestehende Globalzessionsvereinbarung über die sicherungsweise Abtretung von Forderungen der Wolford AG an die Raiffeisen Bank International AG unter Beitritt der UniCredit Bank Austria AG und der BAWAG P.S.K. Bank für Arbeit und Wirtschaft und Österreichische Postsparkasse Aktiengesellschaft wurde mit Rückzahlung der offenen Kreditverbindlichkeiten im Rumpfgeschäftsjahr aufgehoben. 




in TEUR

31.12.2020

30.04.2020

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach Wertberichtigung

8.814

5.436

Nicht fällig

5.678

1.726

fällig < 30 Tage

1.554

463

fällig > 31 < 60 Tage

900

994

fällig > 61 < 90 Tage

301

711

fällig > 91 < 120 Tage

312

458

fällig > 121  Tage

70

1.084





(20)          SonstIge Forderungen




in TEUR

31.12.2020

30.04.2020

Abgrenzungen Forderungen aus Zuschüssen

3.700

766

Ertragsteuerforderungen

207

54

Forderungen aus sonstigen Steuern

559

6

Aktive Rechnungsabgrenzungen

1.438

1.194

Sonstige Forderungen

4.400

2.094

Summe

10.303

4.114

Die sonstigen Forderungen setzen sich im Wesentlichen aus folgenden Posten zusammen:

In den sonstigen Positionen sind wesentliche Posten in Form von Kautionen und debitorischen Kreditoren enthalten. 

(21)          ZUR VERÄUßERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE

Im ersten Quartal des Rumpfgeschäftsjahres wurde der Verkauf der Betriebsliegenschaft in Bregenz, Wolfordstraße 1 und 2, abgewickelt. Im Zuge des Verkaufs wurde ein Nettoverkaufserlös in Höhe von TEUR 72.001 erzielt. Die Wolford AG nutzt das veräußerte Gebäude als Mieter weiter; entsprechend wurde der Buchgewinn anteilig um jenen Betrag gekürzt, der auf das zurückbehaltene Nutzungsrecht entfällt. Der Buchgewinn beläuft sich damit zum 31. Dezember 2020 auf TEUR 40.987 und wird im sonstigen betrieblichen Ertrag ausgewiesen. Im Zuge der Veräußerung wurde ein Leasingvertrag über Teile der Liegenschaft abgeschlossen und im Posten Nutzungsrechte bzw. Leasingverbindlichkeiten bilanziert.

Im Februar 2021 wurde ein Vertrag zum Verkauf einer weiteren Liegenschaft zu einem Nettoverkaufspreis von TEUR 805 abgeschlossen. Durch den Verkauf entsteht im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2021 ein Buchgewinn von TEUR 780. 

(22)     EIGENKAPITAL

Die Zusammensetzung und Entwicklung des bilanziellen Eigenkapitals ist in einer separaten Aufstellung (Entwicklung des Eigenkapitals) dargestellt.

Grundkapital

Das Grundkapital setzt sich aus 6.719.151 nennwertlosen Stückaktien zusammen, wobei jede Stückaktie am Grundkapital in gleichem Umfang beteiligt ist und blieb im Rumpfgeschäftsjahr wie auch im Vorjahr unverändert. Es gibt keine Aktien mit besonderen Vorzugs- oder Kontrollrechten.

Kapitalrücklagen

Die gebundene Kapitalrücklage resultiert aus Agiobeträgen (abzüglich der Emissionskosten) anlässlich der Aktienbegebung in den Jahren 1995 und 2018. Die Kosten, die durch die Ausgabe neuer Aktien entstanden sind, wurden in Höhe von TEUR 791 in Abzug gebracht.

Sonstige Rücklagen

Für das Geschäftsjahr 2019/20 wurde keine Dividende ausgeschüttet. 

Rücklage für versicherungsmathematische Gewinne/Verluste




in TEUR

2020

2019/20

01.05.

-4.944

-4.831

Versicherungsmathematische Verluste und Gewinne des Geschäftsjahres

-233

-146

davon latente Steuern

62

33

31.12. (VJ: 30.04.)

-5.115

-4.944




Eigene Aktien 

Die Wolford AG hält einen Bestand von 88.140 Stück (30. April 2020: 88.140 Stück) an eigenen Aktien. Im Rumpfgeschäftsjahr gab es keine Bewegungen in den eigenen Aktien. Somit werden 1,3% (30. April 2020: 1,3 %) des Grundkapitals von der Gesellschaft gehalten. 

Going Concern 

Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 konnte sich die Wolford-Gruppe den durch die Corona-Krise ausgelösten Turbulenzen im Einzelhandel nicht entziehen. Von staatlicher Seite ergriffene Maßnahmen zu Kontaktbeschränkungen wie zB Lockdowns haben sich deutlich mit hinter dem Budget zurückbleibenden Umsatzerlösen ausgewirkt. Somit konnten die in der vorjährigen Fortbestandsprognose getroffenen Annahmen hinsichtlich der Umsatz- und Liquiditätsentwicklung nur zum Teil erreicht werden. 


Mit einer aktualisierten Fortbestandsprognose trägt die Wolford-Gruppe diesen Umständen Rechnung, dabei wurden folgende Bereiche berücksichtigt:


Auf Basis der aktuell verfügbaren Informationen, die in der aktualisierten Fortbestandsprognose berücksichtigt wurden, bestehen derzeit aus Sicht des Vorstandes keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Unternehmensbestand gefährden könnten. Der Fortbestand der Gruppe ist daher mit überwiegender Wahrscheinlichkeit gegeben. Der Vorstand ist sich jedoch der Tatsache bewusst, dass nicht vorhersehbare Budgetabweichungen größeren Ausmaßes, wie beispielsweise durch länger anhaltende und umfangreiche Beschränkungen als Folge der Corona-Pandemie hervorgerufen, eine Gefährdung des Fortbestands der Gruppe zur Folge haben können.

(23)          FINANZVERBINDLICHKEITEN 

Die Finanzverbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen:




in TEUR

31.12.2020

30.04.2020

Darlehen von Kreditinstituten, variabler Zinssatz von 1,00 % bis 3,75 %

0

28.346

(30.04.2020: 1,00 % bis 3,75 %)

 

 

Darlehen Fosun Fashion Investment Holdings (HK) Limited (12 %)

0

10.000

Darlehen von Kreditinstituten, fixer Zinssatz von 4,50 %

0

613

(30.04.2020: 4,50 %)

 

 

Unverzinstes Darlehen Land Vorarlberg

0

24

Summe

0

38.983

davon kurzfristig

0

38.983





Die Tilgungen aus Finanzverbindlichkeiten haben folgende Fristigkeiten:





in TEUR

Bis 1 Jahr

1 - 5 Jahre

Über 5 Jahre

Per 31.12.2020

0

0

0

Per 30.04.2020

38.983

0

0






Bedingt durch die Rückzahlung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Rumpfgeschäftsjahr  bestehen per 31. Dezember 2020 keine Sicherheiten aus Wechselbürgschaftszusagen der Republik Österreich mit Refinanzierungszusage der Oesterreichischen Kontrollbank Aktiengesellschaft oder Sicherheitenbestellungen (Globalzession sämtlicher Forderungen, Verpfändung von Maschinen und sämtlichen Liegenschaften sowie von Intellectual Property) mehr.

(24)     RÜCKSTELLUNGEN FÜR langfristige Personalverpflichtungen

Die Berechnung der Sozialkapitalrückstellungen für die Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung erfolgt in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des IAS 19. 




in TEUR

31.12.2020

30.04.2020

Pensionsrückstellungen

5.275

5.163

Abfertigungsrückstellungen

9.280

10.316

Jubiläumsgeldrückstellungen

1.745

1.952

Summe

16.300

17.431




Pensions- und Abfertigungsrückstellung

Bei der Wolford AG bestehen aufgrund von Einzelzusagen unmittelbare Pensionsverpflichtungen für drei ehemalige Vorstandsmitglieder. In Frankreich bestehen aufgrund von Kollektivvereinbarungen Verpflichtungen für Zahlungen, die mit dem Eintritt in den Ruhestand fällig werden. Die Berechnung erfolgt anhand anerkannter Regeln der Versicherungsmathematik. 

Aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen erhalten Mitarbeiter des österreichischen Mutterunternehmens, die vor dem Jahr 2003 eingetreten sind, im Kündigungsfall bzw. zum Pensionsantrittszeitpunkt eine einmalige Abfertigung. Diese ist von der Anzahl der Dienstjahre und dem im Abfertigungsfall maßgeblichen Bezug abhängig. In der Schweiz bestehen Verpflichtungen für den Fall der Pensionierung, des Todes oder der Arbeitsunfähigkeit. Die Zahlungen sind von Alter, Anzahl der Arbeitsjahre, Höhe des Gehalts und vom individuellen Einzahlungsstand abhängig. Der Plan wird von Arbeitnehmern und vom Arbeitgeber gemeinsam finanziert, wobei die Verpflichtung über qualifizierte Versicherungspolizzen als Planvermögen von der Versicherungsgesellschaft Swiss Life gegenfinanziert wird. Weitere leistungsorientierte Pläne für Abfertigungen bestehen in geringem Umfang in Italien und Slowenien. 

Die Rückstellungen für Pensionen haben sich wie folgt entwickelt: 




in TEUR

2020

2019/20

Barwert der Verpflichtung zum 01.05.

5.163

5.244

Zinsaufwand

46

81

Pensionszahlungen

-187

-263

Versicherungsmathematischer Verlust / Gewinn

252

101

Barwert der Verpflichtung zum 31.12. (VJ: 30.04.)

5.275

5.163





Die Rückstellungen für Abfertigungen haben sich wie folgt entwickelt: 




in TEUR

2020

2019/20

Barwert der Verpflichtung zum 01.05.

11.277

11.197

Wechselkursdifferenz

-71

34

Dienstzeitaufwand

439

546

Zinsaufwand

79

140

Abfertigungszahlungen

-1.560

-825

Versicherungsmathematischer Verlust / Gewinn

58

185

Barwert der Verpflichtung zum 31.12. (VJ: 30.04.) (Bruttoverpflichtung)

10.221

11.277








Das Planvermögen für die Abfertigungsrückstellung hat sich wie folgt entwickelt:




in TEUR

2020

2019/20

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 01.05.

961

906

Wechselkursdifferenz

11

38

Eingezahlte Beiträge

52

82

Zinsertrag

3

6

Geleistete Zahlungen

-163

-26

Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust

77

-45

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum 31.12. (VJ: 30.04.)

942

961




Die Nettoverpflichtung für Abfertigungen stellt sich wie folgt dar:




in TEUR

2020

2019/20

Nettoverpflichtung zum 01.05.

10.316

10.291

Wechselkursdifferenz

-82

-4

Dienstzeitaufwand/Einzahlungen

386

464

Zinsen

76

134

Auszahlungen

-1.397

-799

Versicherungsmathematischer Gewinn / Verlust

-20

230

Nettoverpflichtung zum 31.12. (VJ: 30.04.)

9.280

10.316





Das Planvermögen umfasst: 




in TEUR

2020

2019/20

Eigenkapitalinvestments

482

455

Anleihen

114

118

Immobilien

233

256

Alternative Investments

37

37

Qualifizierte Versicherungspolizzen

0

0

Liquide Mittel

77

95

Planvermögen gesamt

942

961





Die versicherungsmathematischen Gewinne des Rumpfgeschäftsjahres 2020 setzen sich zusammen aus erfahrungsbedingten Anpassungen von TEUR 112 (30. April 2020: TEUR 0) und finanziellen Anpassungen von TEUR -344 (30. April 2020: TEUR 331).

Für das kommende Geschäftsjahr 2021 sind leistungsorientierte Zahlungen für Pensions- und Abfertigungsrückstellungen in Höhe von TEUR 742 (30. April 2020: TEUR 669) geplant. 

Jubiläumsgeldrückstellung

Die Rückstellung für Jubiläumsgeldzahlungen hat sich wie folgt entwickelt: 




in TEUR

2020

2019/20

Barwert der Verpflichtung zum 01.05.

1.952

2.005

Dienstzeitaufwand

56

92

Zinsaufwand

13

25

Jubiläumsgeldzahlungen

-174

-118

Versicherungsmathematischer Gewinn

-102

-52

Barwert der Verpflichtung zum 31.12. (VJ: 30.04.)

1.746

1.952





Für das Geschäftsjahr 2021 sind leistungsorientierte Zahlungen aus den Jubiläumsgeldrückstellungen in der Höhe von TEUR 75 (30. April 2020: TEUR 197) geplant.

Pensions-, Abfertigungs- und Jubiläumsgeldrückstellung

Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste stammen aus erfahrungsbedingten Anpassungen sowie Änderungen der finanziellen Annahmen und werden bei Pensions- und Abfertigungsrückstellungen im sonstigen Ergebnis und bei Jubiläumsgeldrückstellungen im Personalaufwand erfasst. 

Für die österreichischen leistungsorientierten Verpflichtungen (entsprechen mit TEUR 14.797 einem wesentlichen Teil der gesamten Verpflichtungen in Höhe von TEUR 16.300) wurden die folgenden Sensitivitäten ermittelt, die sich jeweils auf den Stand der Rückstellung beziehen:






 

2020

2019/20

in TEUR

Erhöhung

Minderung

Erhöhung

Minderung

Abzinsungssatz (1 %-Veränderung)

-1.578

1.807

-1.658

1.988

Zukünftige Lohn- oder Gehaltssteigerungen 
(1 %-Veränderung)

1.013

-889

1.146

-999

Zukünftige Pensionserhöhungen 
(1 %-Veränderung)

764

-631

727

-601







Die Sensitivitäten in Bezug auf das Ergebnis vor Steuern für die österreichischen leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich wie folgt dar:






 

2020

2019/20

in TEUR

Erhöhung

Minderung

Erhöhung

Minderung

Abzinsungssatz (1 %-Veränderung)

-81

101

-77

102

Zukünftige Lohn- oder Gehaltssteigerungen 
(1 %-Veränderung)

-50

44

-63

55

Zukünftige Pensionserhöhungen 
(1 %-Veränderung)

-7

6

-10

8







Der Dienstzeitaufwand wird im Posten „Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung" (Rückstellung für Abfertigungen und Pensionen) bzw. „Löhne" und „Gehälter" (Rückstellung für Jubiläum) berücksichtigt, der Zinsaufwand im Posten „Zinsen auf Sozialkapital".

Die durchschnittliche Restlaufzeit (Duration) der Jubiläumsgeldverpflichtungen beträgt 9,4 Jahre (Vorjahr: 9,3 Jahre). Die durchschnittliche Restlaufzeit (Duration) der Pensionsverpflichtungen beträgt 13,3 Jahre (Vorjahr: 13,3 Jahre). Die durchschnittliche Restlaufzeit (Duration) der Abfertigungsverpflichtungen beträgt 11,0 Jahre (Vorjahr: 11,0 Jahre).

(25)     SONSTIGE LANGFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

Die Analyse der sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten stellt sich wie folgt dar:




in TEUR

31.12.2020

30.04.2020

Förderbeitrag Projekt Slowenien

710

732

Sonstiges

160

162

Summe

870

894





Für den Bau der Produktionsstätte in Slowenien wurde ein Förderbeitrag gewährt, der durch entsprechende Abschreibungen bzw. Aufwendungen (Personalkosten) aufgelöst wird. 

 (26)     KURZFRISTIGE RÜCKSTELLUNGEN

Die Entwicklung der wesentlichen sonstigen Rückstellungen, die entsprechend IAS 37 bilanziert werden, ist in folgender Übersicht dargestellt:








in TEUR

Stand
01.05.2020

Währungsdifferenz

Verbrauch

Auflösung

Dotierung

Stand 
31.12.2020

Personal

2.231

-200

0

-979

68

1.121

Restrukturierung

0

0

0

0

1.258

1.258

Sonstige

2.126

-498

-1.260

-329

1.511

1.550

Summe

4.357

-698

-1.260

-1.308

2.837

3.929









Personalrückstellungen beinhalten im Wesentlichen Rückstellungen für variable Gehaltsbestandteile. In der Restrukturierungsrückstellungen sind im Wesentlichen Sozialplanzahlungen und Abfertigungen, die im Zusammenhang mit der Neuausrichtung des Unternehmens stehen, berücksichtigt.

Unter den sonstigen Rückstellungen sind unter anderem noch ausstehende Vergütungen für den Aufsichtsrat und Veröffentlichungskosten ausgewiesen.

(27)     Sonstige KURZFRISTIGE VERBINDLICHKEITEN

Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten enthalten folgende geschuldete Beträge:




in TEUR

31.12.2020

30.04.2020

Nicht konsumierter Urlaub

1.875

1.809

Verbindlichkeiten an das Finanzamt

3.244

2.196

Sonderzahlungen

0

2.149

Sonstige Abgrenzungen 

3.166

3.610

Abgrenzungen für Zinsen 

0

1.019

Verbindlichkeiten aus sozialer Sicherheit

1.211

2.382

Gutstunden

286

245

Übrige

783

323

Summe

10.565

13.733





(28)     Vertragsvermögenswerte und VERTRAGLICHE VERPFLICHTUNGEN

Die Vertragsvermögenswerte beinhalten Abgrenzungen von Zuschüssen an Händler für den Erwerb von für die Wolford AG typischen Shop-Einrichtungsgegenständen in Höhe von TEUR 69 (30. April 2020: TEUR 101). 

Die vertraglichen Verpflichtungen nach IFRS 15 beinhalten Verbindlichkeiten aus Gutscheinen von TEUR 1.118 (30. April 2020: TEUR 946) sowie Abgrenzungen für noch nicht ausbezahlte Umsatzboni und Retouren in Höhe von TEUR 365 (30. April 2020: TEUR 508). 

(29)     Haftungsverhältnisse

Es bestehen Mietgarantien in Höhe von TEUR 2.421 (30. April 2020: TEUR 2.436) sowie sonstige Garantien in Höhe von TEUR 49 (30. April 2020: TEUR 124).

IV.     Erläuterungen zum Cashflow-Statement

Die Kapitalflussrechnung der Wolford Gruppe zeigt anhand zahlungswirksamer Vorgänge die Veränderung der flüssigen Mittel im Laufe der Berichtsperiode. Gemäß IAS 7 werden die Zahlungsströme getrennt ausgewiesen nach Herkunft und Verwendung aus dem operativen Bereich sowie aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit. Die Mittelzu- und Mittelabflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit werden, ausgehend vom Jahresüberschuss des Konzerns, indirekt abgeleitet. Die Zahlungsströme aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden demgegenüber direkt aus Ein- und Auszahlungen ermittelt. 

Der Finanzmittelfonds entspricht der Bilanzposition „Zahlungsmittelbestand" und enthält Bankguthaben, Sichteinlagen bei Banken und sonstigen Finanzmittel. 

Die Auswirkungen von Wechselkursänderungen der flüssigen Mittel betrafen die Tochtergesellschaften in den USA, Großbritannien, Asien, Skandinavien und der Schweiz.

Nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge betreffen insbesondere unrealisierte Fremdwährungsgewinne und -verluste.

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit hinsichtlich Finanzverbindlichkeiten und betreffenden Vermögenswerten








in TEUR

01.05.2020

Zinsen (unbar)

Veränderung
Nutzungsrechte
(unbar)

Cashflow

Sonstiges (unbar)

31.12.2020

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

38.983

63

0

-39.046

0

0

Leasingverbindlichkeiten 

61.142

2.477

5.431

-6.980

-2.782

64.852

Summe
Finanzverbindlichkeiten

100.125

2.540

5.431

-46.026

-2.782

64.852








In der Position Cashflow sind bezahlte Zinsen in Höhe von TEUR 2.481 enthalten, die im Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ausgewiesen werden.








in TEUR

01.05.2019

Zinsen (unbar)

Veränderung
Nutzungsrechte
(unbar)

Cashflow

Sonstiges (unbar)

30.04.2020

Langfristige Finanzverbindlichkeiten

192

0

0

-192

0

0

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten

32.782

0

0

6.201

0

38.983

Leasingverbindlichkeiten 

70.286

-3.959

7.143

-17.799

2.447

61.142

Summe
Finanzverbindlichkeiten

103.260

-3.959

7.143

-11.790

2.447

100.125











Die Bewegungen der lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind im Cashflow-Statement ersichtlich. Die sonstigen unbaren Veränderungen betreffen im Wesentlichen Abgänge bzw. Neubewertungen von Leasingverbindlichkeiten in Zusammenhang mit abgegangenen Nutzungsrechten im laufenden Geschäftsjahr und Fremdwährungseffekten.

Die Veränderungen der Bilanzpositionen, die in der Kapitalflussrechnung dargestellt werden, lassen sich aufgrund von Wechselkursumrechnungen nicht unmittelbar aus der Bilanz ableiten.

V.     Finanzinstrumente 

Finanzrisikomanagement

Zielsetzung und Methoden des Finanz- und Kapitalmanagements

Das Ziel des Finanzrisikomanagements liegt in der Erfassung und Bewertung von Unsicherheitsfaktoren, die sich negativ auf den Geschäftserfolg auswirken können. Dabei ist das wichtigste Ziel des Finanz- und Kapitalmanagements der Wolford Gruppe, jederzeit ausreichend Liquidität zur Verfügung stellen zu können, um branchenbedingte saisonale Schwankungen auszugleichen und ein weiteres strategisches Unternehmenswachstum zu finanzieren. 

Aufgrund der Verwendung von Finanzinstrumenten ist die Wolford Gruppe insbesondere folgenden Risiken ausgesetzt:

Im Konzern bestehen keine wesentlichen Konzentrationen von Risiken.

Die wesentlichen originären finanziellen Verbindlichkeiten umfassen zum Bilanzstichtag Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen; die Bankdarlehen und Darlehensverbindlichkeiten gegenüber dem Hauptgesellschafter wurden mit dem Veräußerungserlös aus dem Liegenschaftsverkauf getilgt. Wolford verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Guthaben bei Kreditinstituten, Kassenbestände und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren.

Weder im Vorjahr noch im Berichtsjahr gab es bei Wolford Sicherungsgeschäfte. 

Kapitalrisikomanagement 

Vorrangiges Ziel des Kapitalrisikomanagements ist es, die Finanzierungskosten des Unternehmens durch eine hohe Eigenkapitalquote und ein gutes Bonitätsrating zu minimieren und somit die Belastungen des Ergebnisses möglichst gering zu halten.

Das Kapitalrisikomanagement orientiert sich an der Kennzahl Gearing Ratio, die die Nettoverschuldung zum Eigenkapital ins Verhältnis setzt. Die Nettoverschuldung ist dabei definiert als lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten abzüglich der langfristigen finanziellen Vermögenswerte und des Zahlungsmittelbestandes. Die Entwicklung der vergangenen Jahre stellt sich wie folgt dar: 






in %

31.12.2020

30.04.2020

30.04.2019

30.04.2018

Gearing

- %

>100 %

45,9 %

88,8 %







Durch die im Rumpfgeschäftsjahr erfolgte Rückzahlung der Finanzverbindlichkeiten mit den aus dem Verkauf der Liegenschaft erzielten Rückflüssen ist die Nettoverschuldung positiv und ergab sich eine deutliche Verbesserung der Eigenkapitalbasis. 

Bonitäts-/Ausfallrisikomanagement

Die Wolford Gruppe schließt Geschäfte ausschließlich mit kreditwürdigen Dritten ab. Neukunden vor allem im Wholesale Bereich werden einer Bonitätsprüfung unterzogen; zudem werden die Forderungsbestände laufend überwacht und das Ausfallrisiko durch den Abschluss von Kreditversicherungen begrenzt (Eigenbehaltsquote von 10 % analog zum Vorjahr). 

Für Forderungen betreffend das eigene Online-Geschäft gibt es keine Kreditversicherungen. Aus diesem Grund arbeitet das Unternehmen mit einem externen Anbieter für Bonitätsprüfungen zusammen, sodass Kunden bei ihrer Bestellung auf Kreditwürdigkeit überprüft werden. Zudem überwachen und überprüfen die jeweiligen Onlineshop-Manager fortlaufend die Bestelleingänge. 

Zinsänderungsrisikomanagement

Aufgrund der Rückzahlung der Kreditverbindlichkeiten liegt aus Sicht des Vorstands kein wesentliches Zinsrisiko vor. Hinsichtlich der Zinssensitivität der Personalrückstellungen wird auf den Punkt 22 verwiesen. 

Währungsänderungsrisikomanagement

Als Währungsänderungsrisiko bezeichnet man jenes Risiko, dass sich Wertschwankungen von Finanzinstrumenten durch Wechselkursschwankungen ergeben können. Das Risiko besteht dort, wo Geschäftsfälle in einer anderen Währung als der funktionalen (lokalen) Währung der Gesellschaft abgewickelt werden.

Die Risiken betreffend Wechselkurse aus bestehenden Fremdwährungsforderungen sowie geplanten Umsätzen werden monatlich durch das Konzern-Treasury mittels der Liquiditätsplanung überprüft. Absicherungsgeschäfte wurden weder im Rumpfgeschäftsjahr noch im vorangegangen Geschäftsjahr geschlossen. 

Die Konzerngesellschaften tätigen Transaktionen grundsätzlich in ihrer funktionalen Währung. Entsprechend liegt aus Sicht des Vorstandes aus aktueller Sicht kein wesentliches Währungskursrisiko vor. 

Liquiditätsrisikomanagement

In der Wolford Gruppe erfolgen die Steuerung von Liquiditätsrisiken und die Überwachung finanzieller Risiken durch die zentrale Treasury-Abteilung. Diese erstellt eine monatliche Liquiditätsplanung für den gesamten Konzern und berichtet dem Vorstand über den aktuellen Finanzstatus. Am 28. Mai 2020 hat die Blum Gruppe den vereinbarten Kaufpreis von rund 72 Mio. Euro an die Wolford AG überwiesen (Closing der Transaktion). Im gleichen Zug hat die Wolford AG sämtliche Kreditlinien an ihre finanzierenden österreichischen Banken von rund 33 Mio. Euro zurückgeführt. Darüber hinaus hat die Wolford AG auch das von der Fosun Fashion Investment Holdings (HK) Limited gewährte Gesellschafterdarlehen in Höhe von 10 Mio. Euro sowie Zinsen von 1,1 Mio. Euro abgelöst.

Zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit hält die Wolford Gruppe Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können. Die Auswirkungen von weiteren Lockdowns und Einschränkungen der Geschäftstätigkeit aufgrund der Corona-Krise auf die Liquidität der Wolford Gruppe sind derzeit jedoch schwer abschätzbar. Der daraus resultierenden Unsicherheit wird durch eine verstärkte Überwachung der Liquidität Rechnung getragen.

Die folgende Tabelle beruht auf nicht diskontierten Cashflows (Zins und Tilgung) finanzieller Verbindlichkeiten und zeigt die vertragliche Laufzeit der finanziellen Verbindlichkeiten der Wolford Gruppe: 






in TEUR

Buchwert 31.12.2020

Cashflows 2021

Cashflows 2022-2025

Cashflows 2026 ff.

Leasingverbindlichkeit 

64.852

16.136

44.323

14.101

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 

11.026

11.026

0

0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

160

160

0

0

Summe

76.038

27.322

44.323

14.101












in TEUR

Buchwert 30.04.2020

Cashflows 2020/21

Cashflows 2021/22 bis 2024/25

Cashflows 2025/26 ff.

Finanzverbindlichkeiten - verzinst

38.959

38.959

0

0

Finanzverbindlichkeiten - unverzinst

24

24

0

0

Leasingverbindlichkeit 

61.142

16.015

40.610

15.445

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 

8.368

8.368

0

0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

894

0

894

0

Summe

109.386

63.365

41.504

15.445







Zum 31. Dezember 2020 bestehen keine Kreditlinien (30. April 2020: zu 100 % ausgenutzt).

Originäre Finanzinstrumente

Der Bestand der originären Finanzinstrumente ergibt sich aus der Bilanz. Auf der Aktivseite sind dies Wertpapiere, flüssige Mittel, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen. Die Passivseite beinhaltet Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Verbindlichkeiten und verzinsliche Finanzverbindlichkeiten. Der Buchwert der in der Bilanz ausgewiesenen originären Finanzinstrumente entspricht im Wesentlichen dem Marktwert. Die ausgewiesenen Beträge stellen zugleich das maximale Bonitäts- und Ausfallrisiko dar, da keine Aufrechnungsvereinbarungen bestehen. 

Fair Value

Folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren wird verwendet:

Stufe 1: notierte Preise für identische Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten auf aktiven Märkten; 

Stufe 2: andere Bewertungsfaktoren als notierte Marktpreise, die für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten direkt (das heißt als Preise) oder indirekt (das heißt abgeleitet aus Preisen) beobachtbar sind; 

Stufe 3: Bewertungsfaktoren für Vermögenswerte oder Verbindlichkeiten, die nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren. 

Die unter Stufe 1 ausgewiesenen Finanzanlagen beinhalten börsennotierte Investmentfondsanteile. Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 gab es keine Transfers zwischen den Stufen 1 bis 3. 





31.12.2020

 

 

 

in TEUR

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Langfristiges Vermögen

 

 

 

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

1.323

0

0

Summe

1.323

0

0










30.04.2020

 

 

 

in TEUR

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Langfristiges Vermögen

 

 

 

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

1.297

0

0

Summe

1.297 

0

0






Die Buchwerte der Kassenbestände und kurzfristigen Finanzmittel, der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der kurzfristigen Verbindlichkeiten können aufgrund der Kurzfristigkeit dieser Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten als angemessene Schätzwerte des Tageswerts betrachtet werden. 


Die Anschaffungskosten, Marktwerte und Buchwerte der Wertpapiere des langfristigen Vermögens stellen sich wie folgt dar:





31.12.2020
in TEUR

Anschaffungskosten

Marktwert 
              =
Buchwert

Realisierte
Gewinne/
Verluste

Langfristige Wertpapiere

 

 

 

Investmentfondsanteile

1.398

1.323

-75

Summe

1.398

1.323

-75










30.04.2020
in TEUR

Anschaffungskosten

Marktwert 
              =
Buchwert

realisierte 
Gewinne/
Verluste

Langfristige Wertpapiere

 

 

 

Investmentfondsanteile

1.398

1.297

-101

Summe

1.398

1.297

-101





Buchwerte, beizulegende Zeitwerte der Finanzinstrumente nach Bewertungskriterien, Fälligkeiten und Klassen 

Die folgende Tabelle zeigt die Überleitung der Buchwerte der Finanzinstrumente zu den Bewertungskategorien nach IFRS 9:







31.12.2020 in TEUR

Bewertungskategorie nach IFRS 9

Buchwert

Fair Value

Kurzfristig

Langfristig

Zahlungsmittelbestand

AC

14.126

14.126

14.126

0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

AC

8.814

8.814

8.814

0

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

AC

6.323

6.323

4.576

1.747

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

FVPL

1.323

1.323

0

1.323

Summe finanzielle Vermögenswerte

 

34.285

34.285

31.216

3.070

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

AC

11.026

11.026

11.026

0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

AC

160

160

0

160

Summe finanzielle Verbindlichkeiten

 

11.186

11.186

11.186

160















30.04.2020 in TEUR

Bewertungskategorie nach IFRS 9

Buchwert

Fair Value

Kurzfristig

Langfristig

Zahlungsmittelbestand

AC

4.519

4.519

4.519

0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

AC

5.719

5.719

5.719

0

Sonstige Forderungen und Vermögenswerte

AC

5.997

5.997

4.250

1.747

Langfristige finanzielle Vermögenswerte

FVPL

1.297

1.297

0

1.297

Summe finanzielle Vermögenswerte

 

17.532

17.532

14.488

3.044

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

AC

8.368

8.368

8.368

0

Finanzverbindlichkeiten kurzfristig

AC

38.983

38.983

38.983

0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

AC

894

894

0

894

Summe finanzielle Verbindlichkeiten

 

48.245

48.245

47.351

894








Nettoergebnis nach Klassen









2020
in TEUR

Aus Zinsen

Aus Sonstigem

Aus Folgebewertung zum Fair Value

Aus Wert-
berichtigungen

Aus Abgang

Summe
erfolgswirksam

Zahlungsmittelbestand (AC)

17

0

0

0

0

17

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC)

0

0

0

-448

0

-448

Zum Fair Value bewertete Vermögenswerte (FVPL)

0

18

26

0

0

44

Finanzverbindlichkeiten (AC)

-2.540

0

0

0

0

-2.540

Nettoergebnis

-2.523

18

26

-448

0

-2.927
















2019/20
in TEUR

Aus Zinsen

Aus Sonstigem

Aus Folgebewertung zum Fair Value

Aus Wert-
berichtigungen

Aus Abgang

Summe
erfolgswirksam

Zahlungsmittelbestand (AC)

24

0

0

0

0

24

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (AC)

0

0

0

-1.359

0

-1.359

Zum Fair Value bewertete Vermögenswerte (FVPL)

0

0

14

0

0

14

Finanzverbindlichkeiten (AC)

-2.198

-170

0

0

0

-2.368

Nettoergebnis

-2.174

-170

14

-1.359

0

-3.689










VI.     SONSTIGE ANGABEN

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Februar 2021 wurde ein Vertrag über den Verkauf einer weiteren Betriebsliegenschaft mit einem Veräußerungserlös von TEUR 805 abgeschlossen. Die Verkaufsverhandlungen wurden bereits im Rumpfgeschäftsjahr 2020 gestartet; die betreffende Liegenschaft ist per 31. Dezember 2020 bereits als zur Veräußerung verfügbar ausgewiesen. 

Im März 2021 sind durch einen von außen gesteuerten Betrugsvorfall („Fake President Incident") unrechtmäßig TEUR 1.151 an liquiden Mittel aus der Gesellschaft abgeflossen. Demgegenüber bestehen erwartete Ansprüche aus abgeschlossenen Versicherungsvereinbarungen in einem Ausmaß von ca. TEUR 1.000. 

Darüber hinaus haben sich keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Wolford Gruppe ergeben. 

Geschäftsbeziehungen zu nahe stehenden Unternehmen 
und Personen

Keines der Aufsichtsratsmitglieder steht in einer geschäftlichen oder persönlichen Beziehung zu der Gesellschaft oder deren Vorstand, die einen materiellen Interessenkonflikt begründet und daher geeignet ist, das Verhalten des Aufsichtsratsmitgliedes zu beeinflussen. Mit keinem Mitglied des Aufsichtsrates bestand im Rumpfgeschäftsjahr 2020 eine wirtschaftliche Beziehung.

Mit der Fosun Fashion Brand Management (FFBM) besteht seit 1. Februar 2019 eine Geschäftsbeziehung, um den Marktauftritt in China zu festigen und zu erweitern. FFBM ist eine Tochtergesellschaft der Fosun Fashion Group (sohin ein Unternehmen unter deren maßgeblichen Einfluss das Unternehmen steht) und agiert im Namen von Wolford als Full-Service-Anbieter mit dem Fokus auf Marketing und Vertrieb. Neben der Markterweiterung, ist FFBM für das operative Management aller Groß- und Einzelhandelskanäle sowie für den Online-Handel verantwortlich. Der Vertrag zwischen FFBM und Wolford wurde zu fremdüblichen Konditionen abgeschlossen, die einen monatlichen Festbetrag sowie eine leistungsabhängige Provision pro Vertriebskanal (Retail, Wholesale, Online) beinhalten. Insgesamt wurden im Rumpfgeschäftsjahr TEUR 853 an FFBM vergütet, der Betrag der offenen Salden beläuft sich zum Stichtag 31. Dezember 2020 auf TEUR 356 (Verbindlichkeit für Wolford). 

Im Juni 2019 wurde seitens der Fosun Fashion Investment Holdings (HK) Limited ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von TEUR 10.000 gewährt. Dieses Darlehen ist mit 12 % pro Jahr verzinst und hatte eine ursprüngliche Laufzeit bis zum 30. Juni 2021. Der vereinbarte Zinssatz für ein nachrangiges Darlehen in der aktuellen Unternehmenssituation wird als fremdüblich eingestuft, dies ist durch eine externe Marktstudie belegt. Das Gesellschafterdarlehen wurde im Rumpfgeschäftsjahr 2020 getilgt. 

Ultimate Beneficial Owner der Fosun Fashion Brand Management (FFBM) ist Herr Guangchang Guo, der gleichzeitig auch Ultimate Beneficial Owner der FFG Wisdom (Luxembourg) S.à.r.l. ist, die 58,45 % der Anteile an Wolford hält.

Angaben zu den Organen der Konzernleitung






2020 in TEUR

Bezüge

Abfertigungen

Pensionen

Gesamtbezüge

Aufwendungen für Vorstandsmitglieder

685

0

0

685

davon variabel

309

0

0

309

Ehemalige Vorstandsmitglieder

0

0

180

180

Summe

685

0

180

865












2019/20 in TEUR

Bezüge

Abfertigungen

Pensionen

Gesamtbezüge

Aufwendungen für Vorstandsmitglieder

351

0

0

351

davon variabel

50

0

0

50

Ehemalige Vorstandsmitglieder

503

279

0

782

Summe

854

279

0

1.133







Der Aufwand für die Vergütungen an den Aufsichtsrat beläuft sich im Rumpfgeschäftsjahr auf TEUR 144 (Vorjahr: TEUR 164). Es wurden im Rumpfgeschäftsjahr 2020 keine Vorschüsse ausbezahlt bzw. gibt es auch keine Haftungen für Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder. Außerbilanzielle Geschäfte lagen nicht vor. 

Als Vorstandsmitglieder waren im Rumpfgeschäftsjahr 2020 bestellt:

Andrew Thorndike, COO )

Silvia Azzali, Chief Commercial Officer 


Der Aufsichtsrat bestand im Rumpfgeschäftsjahr 2020 aus folgenden Mitgliedern:

Dr. Junyang Shao, Vorsitzende 

Thomas Dressendörfer, Stellvertreter der Vorsitzenden

Yun Cheng, Mitglied 

Dr. Prof. Matthias Freise, Mitglied 


Vom Betriebsrat waren in den Aufsichtsrat entsandt:

Anton Mathis

Christian Medwed (bis 30. September 2020)

Alexander Greußing (ab 1. Oktober 2020)

Die Funktionsperioden der Mitglieder des Aufsichtsrates und die Zusammensetzung der Ausschüsse des Aufsichtsrates sind im Corporate-Governance-Bericht dargestellt. 

Der Vorstand der Wolford AG hat den Konzernabschluss am 30. April 2021 zur Vorlage an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt. 

Bregenz am 12.05.2021

I:\GINVESTORRELATIONS\Unterschrift_Andrew.jpg

Unterschrift Silva.jpg

Andrew Thorndike

       COO

Verantwortlich für Product Development, Supply Chain Management, 

Finanzen, Legal, Investor Relations, IT 

und HR

Silvia Azzali

     CCO

Verantwortlich für Sales & Merchandising, Marketing und Design


Erklärung des Vorstands 
der Wolford AG 
gemäß § 124 (1) Z 3 BörseG

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. 

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens zum 31. Dezember 2020 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz, und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. 

Bregenz, am 12. Mai 2021

I:\GINVESTORRELATIONS\Unterschrift_Andrew.jpg

Unterschrift Silva.jpg

Andrew Thorndike

       COO

Verantwortlich für Product Development, Supply Chain Management, 

Finanzen, Legal, Investor Relations, IT 

und HR

Silvia Azzali

     CCO

Verantwortlich für Sales & Merchandising, Marketing und Design


Bestätigungsvermerk


Bericht zum Konzernabschluss


Prüfungsurteil


Wir haben den Konzernabschluss der 


Wolford Aktiengesellschaft, Bregenz,


und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern), bestehend aus der Konzernbilanz zum 31. Dezember 2020, der Konzerngesamtergebnisrechnung, der Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung und der Konzerngeldflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Rumpfgeschäftsjahr und dem Konzernanhang, geprüft.


Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage und der Zahlungsströme des Konzerns für das an diesem Stichtag endende Rumpfgeschäftsjahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind (IFRS), und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB.


Grundlage für das Prüfungsurteil


Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind vom Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.


Wesentliche Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung


Wir verweisen auf Kapitel I.1 (Grundsätze der Rechnungslegung - Grundlagen) des Konzernanhanges und auf Abschnitt "Ausblick und Ziele" des Konzernlageberichtes, wo der Vorstand ausführt, dass der Wolford Aktiengesellschaft-Konzern im zum 31. Dezember 2020 endenden Rumpfgeschäftsjahr trotz eines positiven Jahresergebnisses nach Steuern in Höhe von TEUR 12.766 die in der Fortbestandsprognose des Vorjahres enthaltenen Planungsannahmen nicht erreicht werden konnten. Dies war insbesondere auf Beschränkungen als Folge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zurückzuführen.  Der Vorstand führt weiters aus, dass der Fortbestand des Konzerns daher von der Umsetzung der in der aktualisierten Fortbestandsprognose enthaltenen Maßnahmen, d.h. insbesondere von der Erreichung der geplanten Umsatzsteigerungen und Kosteneinsparungen sowie dem Erhalt von staatlichen Förderungen in Zusammenhang mit Corona abhängig ist. Sollte es dem Konzern nicht gelingen, die geplanten Maßnahmen erfolgreich umzusetzen bzw. einen daraus zusätzlich erforderlichen Liquiditätsbedarf sicherzustellen, würde dies erhebliche Zweifel am Fortbestand des Konzerns aufwerfen und der Konzern möglicherweise nicht in der Lage sein, seine im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Vermögensgegenstände und Schulden im normalen Geschäftsverlauf zu realisieren bzw. zu tilgen. Unser Prüfungsurteil ist in Hinblick auf diesen Sachverhalt nicht modifiziert.


Besonders wichtige Prüfungssachverhalte


Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Konzernabschlusses des Rumpfgeschäftsjahres waren. Zusätzlich zu den im Abschnitt Wesentliche Unsicherheit in Bezug auf die Unternehmensfortführung beschriebenen Sachverhalt wurden diese Sachverhalte im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.


Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar:


  1. Darstellung der Sale & Leaseback Transaktion der Betriebsliegenschaft Bregenz

  2. Werthaltigkeit von Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen 


  1. Darstellung der Sale & Leaseback Transaktion der Betriebsliegenschaft Bregenz


Beschreibung


Die Wolford Aktiengesellschaft hat im Mai 2020 die Betriebsliegenschaft am Standort Bregenz veräußert und die veräußerte Liegenschaft zurückgemietet (Sale & Leaseback Transaktion). Die Transaktion hat signifikante Auswirkungen auf die Bilanz zum 31. Dezember 2020 und die Gesamtergebnisrechnung des Rumpfgeschäftsjahres 2020. 

Die Wolford AG zeigt in ihrem Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 Nutzungsrechte aus diesem Leasingvertrag iHv MEUR 3,3 sowie kurzfristige Leasingverbindlichkeiten in Höhe von MEUR 1,8 bzw. langfristige Leasingverbindlichkeiten mit MEUR 8,4. Aufgrund des Verkaufspreises von MEUR 72,0, einem Buchwert der abgegangenen Liegenschaft von MEUR 24,5, die im Vorjahr als Asset Held for Sale ausgewiesen waren, und dem Zurückmieten der Liegenschaft wurde im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 ein Ertrag aus der Veräußerung in Höhe von MEUR 41,0 ausgewiesen. 


Die entsprechenden Angaben der Wolford Aktiengesellschaft über diese Transaktion und die damit verbundenen bilanziellen Folgen sind im Anhang im Kapitel II.21 (Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte) im Konzernabschluss enthalten. 


Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Prüfung adressiert haben:


Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:



  1. Werthaltigkeit von Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen 


Beschreibung


Die Wolford Aktiengesellschaft weist im Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 Sachanlagen in Höhe von MEUR 61,1 und Firmenwerte sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte in Höhe von MEUR 1,3 aus. Von den Sachanlagen betreffen MEUR 52,3 Nutzungsrechte aus Leasingverhältnissen. 


Im Rahmen des Werthaltigkeitstests nach IAS 36 haben die gesetzlichen Vertreter wesentliche Annahmen und Schätzungen bei der Beurteilung, ob eine Wertminderung vorliegt, sowie gegebenfalls bei der Quantifizierung solcher Wertminderungen, zu treffen. Das wesentliche Risiko besteht dabei in der Schätzung der zukünftigen Cashflows und Abzinsungssätze bei der Ermittlung des Nutzungswertes.


Die entsprechenden Angaben der Wolford Aktiengesellschaft über Sachanlagen und sonstige immaterielle Vermögensgegenstände sind in den Anhangsangaben I.4 (Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden) sowie Kapitel II.7 (Abschreibungen) im Konzernabschluss enthalten. 

Wie wir den Sachverhalt im Rahmen der Prüfung adressiert haben:


Unsere Prüfungshandlungen haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:


Sonstige Informationen


Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Konzernabschluss, den Konzernlagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. 


Unser Prüfungsurteil zum Konzernabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.


Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Konzernabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Konzernabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.


Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter 
und des Prüfungsausschusses für den Konzernabschluss


Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den zusätzlichen Anforderungen des § 245a UGB ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Konzernabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.


Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder den Konzern zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen, oder haben keine realistische Alternative dazu.


Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses des Konzerns.


Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Konzernabschlusses


Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Konzernabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Konzernabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.


Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.


Darüber hinaus gilt:


Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.


Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.


Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Konzernabschlusses des Rumpfgeschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.


Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anforderungen


Bericht zum Konzernlagebericht


Der Konzernlagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Konzernabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.


Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Konzernlageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.


Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Konzernlageberichts durchgeführt.


Urteil


Nach unserer Beurteilung ist der Konzernlagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB und steht in Einklang mit dem Konzernabschluss.


Erklärung


Angesichts der bei der Prüfung des Konzernabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über den Konzern und sein Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Konzernlagebericht nicht festgestellt.


Ergänzung


Hinsichtlich der wesentlichen Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung verweisen wir auf die Abschnitte zum wirtschaftlichen Umfeld und zur Ergebnis- und Bilanzanalyse des Konzernlageberichtes, die die Analyse der Lage des Konzerns beschreiben. Weiters verweisen wir auf den Abschnitt zu Ausblick und Zielen im Konzernlagebericht, der auf die voraussichtliche Entwicklung des Konzerns eingeht und die Ausführungen zu den wesentlichen Risiken im Konzernlagebericht. 


Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO


Wir wurden von der Hauptversammlung am 30. September 2020 als Abschlussprüfer gewählt. 

Wir wurden am 26. Jänner 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2019/20 Abschlussprüfer.


Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem 

zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.


Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.


Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer


Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. (FH) 
Severin Eisl.


Linz, am 12. Mai 2021


Ernst & Young

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.




Mag. (FH) Severin Eisl eh


ppa DI (FH) Hans Eduard Seidel eh

Wirtschaftsprüfer


Wirtschaftsprüfer





























Jahresabschluss der Wolford AG



Picture 1

Picture 3

Picture 3


ANHANG für das Rumpfgeschäftsjahr 2020


Die Wolford AG ist eine Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Österreich, 6900 Bregenz, Wolfordstraße 1, und ist beim Landesgericht Feldkirch, Österreich, unter FN 68605s registriert. Die Wolford AG stellt den Konzernabschluss für den kleinsten Kreis der Konzernunternehmen auf.

Aufgrund des geänderten Wirtschaftsjahres sind die Vorjahreswerte nur bedingt vergleichbar.

Der Konzernabschluss der Wolford AG wird auf ihrer Homepage veröffentlicht. Die Gesellschaft macht vom § 243b Abs. 6 UGB Gebrauch und erstellt einen gesonderten nichtfinanziellen Bericht, welcher ebenfalls auf der Homepage der Wolford AG veröffentlicht wird.


I. BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE


Der Jahresabschluss wurde unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung, sowie unter Beachtung der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens zu vermitteln, aufgestellt. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden im Vergleich zum Vorjahr nicht geändert.

Bei der Erstellung des Jahresabschlusses wurde der Grundsatz der Vollständigkeit eingehalten. Bei der Bewertung der einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden wurde der Grundsatz der Einzelbewertung beachtet und eine Fortführung des Unternehmens unterstellt. Alle erkennbaren Risiken und drohenden Verluste wurden berücksichtigt. Die Wolford Aktiengesellschaft schließt das Rumpfgeschäftsjahr mit einem positiven Ergebnis nach Steuern in Höhe von TEUR 29.783 ab.

Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 konnte sich die Wolford den durch die Corona-Krise ausgelösten Turbulenzen im Einzelhandel nicht entziehen. Von staatlicher Seite ergriffene Maßnahmen zu Kontaktbeschränkungen wie zB Lockdowns haben sich deutlich mit hinter dem Budget zurückbleibenden Umsatzerlösen ausgewirkt. Somit konnten die in der vorjährigen Fortbestandsprognose getroffenen Annahmen hinsichtlich der Umsatz- und Liquiditätsentwicklung nur zum Teil erreicht werden. 

Mit einer aktualisierten Fortbestandsprognose trägt Wolford diesen Umständen Rechnung, dabei wurden folgende Bereiche berücksichtigt:


Auf Basis der aktuell verfügbaren Informationen, die in der aktualisierten Fortbestandsprognose berücksichtigt wurden, bestehen derzeit aus Sicht des Vorstandes keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Unternehmensbestand gefährden könnten. Der Fortbestand der Gesellschaft ist daher mit überwiegender Wahrscheinlichkeit gegeben. Der Vorstand ist sich jedoch der Tatsache bewusst, dass nicht vorhersehbare Budgetabweichungen größeren Ausmaßes, wie beispielsweise durch länger anhaltende und umfangreiche Beschränkungen als Folge der Corona-Pandemie hervorgerufen, eine Gefährdung des Fortbestands der Gesellschaft zur Folge haben können.


Erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen innerhalb der Nutzungsdauer vermindert sind. Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen.

Für die Spezialsoftware wird eine Nutzungsdauer von zehn Jahren zugrunde gelegt. Standardsoftware wird über vier Jahre abgeschrieben. Mietrechte werden je nach Mietdauer über 3 - 10 Jahre abgeschrieben.

Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die um die planmäßigen Abschreibungen vermindert sind. Bei der Ermittlung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden keine Fremdkapitalzinsen aktiviert.

Die planmäßige Abschreibung wird linear vorgenommen und richtet sich nach der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer der jeweiligen Anlagegüter.

Den planmäßigen linearen Abschreibungen liegt folgende Nutzungsdauer zugrunde:



______________________________________________________________________  ___________


Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten                          10 bis 50 Jahre

Technische Anlagen und Maschinen                                      5 bis 20 Jahre

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung                            2 bis 10 Jahre

___________________________________________________________________________  ______



Die Abschreibung erfolgt auf Monatsbasis. 

Geringwertige Vermögensgegenstände werden im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben.

Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind.

Das Finanzanlagevermögen wird zu Anschaffungskosten bewertet. Außerplanmäßige Abschreibungen werden vorgenommen, wenn die Wertminderungen voraussichtlich von Dauer sind. Die Werthaltigkeit der Beteiligungen wird anhand ihrer auf Planwerten basierten abgezinsten Cashflows ermittelt.

Die Bewertung der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfolgt zu Anschaffungskosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips.

Die Bewertung der unfertigen und fertigen Erzeugnisse erfolgt zu Herstellungskosten oder zum niedrigeren realisierbaren Nettoverkaufswert. Die Herstellungskosten umfassen alle Aufwendungen, die dem Gegenstand direkt zugerechnet werden können, sowie alle variablen und fixen Gemeinkosten, die im Zusammenhang mit der Herstellung anfallen. Bestandsrisiken, die sich aus der Lagerdauer sowie geminderter Verwertbarkeit ergeben, sind durch angemessene Wertabschläge berücksichtigt.

Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit dem Nennwert angesetzt. Fremdwährungsforderungen werden mit ihrem Entstehungskurs oder mit dem niedrigeren Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet. Bei erkennbaren Einzelrisiken wird der niedrigere beizulegende Wert ermittelt und angesetzt. Für erwartete Ausfälle aller anderen Forderungen wird ein angemessener Wertminderungsaufwand aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfasst. Das Risiko von Forderungsausfällen ist durch den Abschluss von Kreditversicherungen reduziert, für die ein Selbstbehalt i.H.v. 10 % besteht. 

Die Ermittlung der Höhe der Abfertigungsrückstellung und der Rückstellung für Jubiläumsgelder erfolgte auf Grund der anerkannten Regeln der Versicherungsmathematik unter Beachtung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19. Bei der Berechnung der nach der Projected Unit Credit Method gebildeten Rückstellungen kamen folgende Parameter zur Anwendung:


Biometrische Rechnungsgrundlagen                     AVÖ 2018 - P         (2019/20: AVÖ 2018 - P)

Rechnungszinssatz                       0,78 % und 0,62 % p.a. (2019/20:1,25 % und 1,11 %)

Lohn-/ Gehaltstrend                                 1,80 % p.a.              (2019/2020: 2,29 %)

Pensionsantrittsalter                                     64 - 65                           59 - 65 Jahre

Gestaffelte Fluktuation          0-2 Jahre                24 %                  (2019/20: 24 %)

(Jubiläumsgeldrückstellung)          3-4 Jahre                22 %                  (2019/20: 22 %)

5-9 Jahre                16 %                  (2019/20: 16 %)

10-14 Jahre                14 %                  (2019/20: 14 %)

15-19 Jahre                  9 %                    (2019/20: 9 %)

20-29 Jahre                  3 %                    (2019/20: 3 %)

                     ab 30 Jahre                  0 %                    (2019/20: 0 %)



Die Berechnung der Rückstellung für Pensionen erfolgt aufgrund der anerkannten Regeln der Versicherungsmathematik unter Beachtung der Berechnungsvorschriften gemäß IAS 19. Bei der Berechnung der nach der Projected Unit Credit Method gebildeten Rückstellungen kamen folgende Parameter zur Anwendung:

Biometrische Rechnungsgrundlagen                AVÖ 2018 - P       (2019/20: AVÖ 2018 - P)

Rechnungszinssatz                               0,90 % p.a.                (2019/20: 1,37 %)

Valorisierung Bezüge IAS / IFRS                1,70 % und 2,29 % p.a.     (2019/20: 1,70 % und 2,29 %)


Die Veränderungen der Rückstellungen zu Abfertigung, Jubiläum und Pensionen werden zur Gänze im Personalaufwand gezeigt. 

In den sonstigen Rückstellungen werden unter Beachtung des Vorsichtsprinzips alle im  Zeitpunkt der Bilanzerstellung erkennbaren Risiken sowie der Höhe und dem Grunde nach ungewisse Verbindlichkeiten mit den voraussichtlichen Erfüllungsbeträgen berücksichtigt.

Verbindlichkeiten sind mit dem Nennwert oder dem höheren Erfüllungsbetrag angesetzt. Fremdwährungsverbindlichkeiten sind mit dem Anschaffungskurs oder dem höheren Devisenmittelkurs zum Bilanzstichtag bewertet worden.

Die Bewertung der latenten Steuern erfolgt mit dem aktuellen Körperschaftsteuersatz von 25 % ohne Berücksichtigung einer Abzinsung. Latente Steuern werden auf steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt, soweit deren Verbrauch im nächsten Geschäftsjahr hinreichend sicher ist.

II. ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ


Anlagevermögen


Bei den immateriellen Vermögensgegenständen handelt es sich um Standortwerte für übernommene Boutiquen und um Software. Für die Entwicklung des Anlagevermögens siehe Anlagenspiegel gemäß § 226 UGB (Beilage 1 zum Anhang).  

Von den Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen weisen alle eine Restlaufzeit über einem Jahr auf.


Umlaufvermögen


Die Fristigkeit der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände können der Bilanz entnommen werden.

Von den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen beliefen sich zum Abschlussstichtag 31.12.2020 EUR 18.068.569,66 (VJ: TEUR 11.616) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und EUR 6.944.363,21 (VJ TEUR 8.551) auf sonstige Forderungen. Im Rahmen der Überprüfung der Werthaltigkeit der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen wurde kein weiterer Anpassungsbedarf ermittelt, somit blieben die Wertberichtigungen wie im Vorjahr bei EUR 2.144.026,09 (VJ: TEUR 2.144). 

In den sonstigen Forderungen und Vermögensgegenständen sind Erträge in Höhe von EUR 12.728,13 (VJ: TEUR 10) enthalten, die erst nach dem Abschlussstichtag zahlungswirksam werden. In den sonstigen Forderungen werden Forderungen aus Fixkostenzuschüssen iHv. TEUR 3.700 erfasst.


Eigenkapital


Das eingeforderte Nennkapital innerhalb des Grundkapitals beträgt EUR 48.848.227,77 und setzt sich aus 6.719.151 Stück auf Inhaber lautende Stammaktien zusammen. Es handelt sich dabei um Stückaktien, die alle im gleichen Ausmaß am Grundkapital beteiligt sind. Der Bestand der eigenen Aktien von 88.140 Stück blieb im Rumpfgeschäftsjahr 2020 unverändert.

Rückstellungen


Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen ist in folgender Übersicht dargestellt:


In EUR

Stand

30.04.2020

Verbrauch

Auflösung

Zuführung

Stand

31.12.2020

Jubiläumsgelder

1.869.009,00

138.156,00

51.248,00

0,00

1.679.605,00

Restrukturierungsmaßnahmen

704.000,00

110.935,00

330.000,00

994.462,00

1.257.527,00

Sonderzahlungen

1.377.000,00

1.377.000,00

0,00

0,00

0,00

Nicht konsum. Urlaub

1.277.624,85

1.277.624,85

0,00

1.179.447,30

1.179.447,30

Prämien und Sondervergütungen

924.783,14

632.721,00

298.409,00

751.460,00

745.113,14

Beratung

265.880,00

247.729,00

14.151,00

629.766,00

633.766,00

Gutstunden

127.896,17

127.896,17

0,00

162.720,00

162.720,00

Übrige 

857.932,68

649.020,00

102.720,00

551.035,00

657.227,68

Gesamt

7.404.125,84

4.561.082,02

796.528,00

4.268.890,30

6.315.406,12

In den übrigen Rückstellungen sind u.a. Aufwände zu Retouren, Werbung und Frachtkosten enthalten. Der Unterschiedsbetrag in der Auflösungsposition zur Gewinn- und Verlustrechnung ist auf die Auflösung von Abfertigungen zurück zu führen.


Verbindlichkeiten


Die Verbindlichkeiten und deren Fristigkeit können der Bilanzstruktur entnommen werden. Im Übrigen sind wie im Vorjahr keine Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als 5 Jahren enthalten. 

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen resultieren aus Lieferverbindlichkeiten gegenüber der Produktionsgesellschaft in Slowenien und den Vertriebsgesellschaften.

III. ERLÄUTERUNGEN ZUR GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG


Gesamtkostenverfahren


Die Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt.


Umsatzerlöse


Aufgliederung


a) nach geographischen Gesichtspunkten (nach Währungseffekten)



2020

2019/20


in EUR

in TEUR

Inland

6.289.714,05

10.899

Ausland

33.803.621,41

53.785


40.093.335,46

64.684



b) nach Produktgruppen


2020

2019/20


in EUR

in TEUR

Legwear

15.561.087,13

30.394

Ready-to-wear

11.171.578,46

19.102

Lingerie

5.138.001,56

8.890

Accessoires

5.042.808,39

601

Swimwear

420.571,52

661

Handelsware

257.528,38

420

Sonstige

2.501.760,02

4.616


40.093.335,46

64.684


Die wesentlichen Positionen in Sonstige sind hierbei die Erträge aus der Weiterbelastung für Aufwendungen im Zusammenhang mit erbrachten Dienstleistungen innerhalb des Konzernverbundes, Erlöse aus dem Restaurantbetrieb sowie Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung.


Sonstige betriebliche Erträge


2020

2019/20


in EUR

in TEUR




Erträge aus dem Abgang von Anlagevermögen

47.536.674,09

22

Fixkostenzuschuss

3.700.000,00

0

AMS Kurzarbeitsbeihilfe 

1.684.362,99

0

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen

897.236,86

573

Kursdifferenzen

96.099,50

732

Sonstige

331.707.19

277


54.246.080,63

1.604


Die Sonstigen betrieblichen Erträge sind im Rumpfwirtschaftsjahr stark durch den Verkauf der Liegenschaft in Bregenz und die staatlichen Förderungen in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie getrieben.

Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen


Aufwendungen für Material



2020

2019/20


in EUR

in TEUR




Garne

2.567.919,06

4.088

Zukaufware

2.662.643,36

1.361

Stoffe

2.334.102,72

4.255

Zubehör, Gummibänder

1.051.834,37

1.504

Ernergie und Wasser

635.229,50

1.093

Sonstiger Materialaufwand

2.152.617,77

3.256,38

Skontoerträge

-33.957,28

-29,81


11.370.389,50

15.527



Aufwendungen für sonstige bezogene Herstellungsleistungen



2020

2019/20


in EUR

in TEUR




Lohnarbeit

6.165.148,91

7.659

Frachten Wolford d.o.o.

263.818,95

421

Sonstige

413.588,69

811


6.842.556,55

8.891

 

Personalaufwand 

 

Aufwendungen für Abfertigungen  und Pensionen

 



2020

2019/20


Abfertigungen

Pensionen

Abfertigungen

Pensionen


in EUR

in TEUR






Aufgliederung der Aufwendungen für 





     Vorstandsmitglieder

0

0

0

0

     Ehemalige Vorstandsmitglieder

0

309.885,68

279

182


0

309.885,68

279

182

     Leitende Angestellte

0


0

0

     Übrige Arbeitnehmer

1.651.246,51

0

428

0


1.651.246,51

309.885,68

707

182




Aufwendungen für Abfertigungen und betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen



2020

2019/20


in EUR

in TEUR




Aufwand für Abfertigungen

1.651.246,93

707

Restrukturierungsmaßnahmen

1.257.527,00

0

Beiträge Mitarbeitervorsorgekasse

196.185,01

199


3.104.958,94 

906




Übrige sonstige betriebliche Aufwendungen



2020

2019/20


in EUR

in TEUR




Rechts- und Beratungskosten

5.410.852,77

5.574

Marketing

4.030.156,66

5.163

Aufwand B2C

2.390.691,83

2.876

EDV inkl. Wartung

1.793.683,14

2.780

Kursdifferenzen

971.914,52

404

Frachten

918.241,40

1.600

Mieten

774.084,84

1.571

Telefon, Fax

369.993,88

90

Reparaturen

226.284,28

277

Sonstige

3.215.289,70

3.032,95


20.101.193,02

23.367


Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen unter anderem Intercompany Verrechnungen (TEUR 537/ VJ: 911), Kreditkartengebühren (TEUR 280 / VJ: 311) und Kommissionen iHv. TEUR 267 (VJ: 21)


Aufwendungen Abschlussprüfer


Bezüglich dieser Aufwendungen wird auf die Angabe im Konzernanhang verwiesen.


Ergebnis aus Finanzanlagen


Im Wirtschaftsjahr wurden die Anteile an verbundenen Unternehmen und Ausleihungen sowie Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen auf Werthaltigkeit überprüft. Daraus ergaben sich keine Wertminderungen und Abschreibungen gegenüber verbundenen Unternehmen (VJ: TEUR 2.686). 


Steuern vom Einkommen und vom Ertrag


Zum Bilanzstichtag bestehen aktive und passive latente Steuern für temporäre Differenzen zwischen dem steuerlichen und unternehmensrechtlichen Wertansatz für folgende Posten:




Aktiv

Passiv


2020

2020




Sachanlagen


544.474,79

Finanzanlagen

573.153,44


Personalrückstellungen

6.474.460,14


Sonstige Rückstellungen

1.257.527,00





Betrag Gesamtdifferenz

8.305.140,58

544.474,79




Ansatz steuerlicher Verlustvortrag

0,00


Ansatzbetrag

8.305.140,58

544.474,79




Latente Steuern (25%)

2.076.285,15

136.118,70

Saldierung

1.940.166,45


Aktiver Überhang

1.940.166,45


                              

IV. ERGÄNZENDE ANGABEN


1. Sonstige finanzielle Verpflichtungen


Es bestehen folgende Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen und Operating-Leasingverhältnissen.



2020

2019/20


in EUR

in TEUR




Mindest- Miet- und Leasingentgelte fällig



     bis zu einem Jahr

2.927.947,83

1.150

     mehr als einem Jahr bis zu fünf Jahren

10.525.935,30

3.217

     mehr als fünf Jahren

4.182.320,76

1.033



In diesem Rumpfgeschäftsjahr 2020 wurden wie im Vorjahr die Verpflichtungen anhand der vertraglichen Laufzeiten ermittelt. In diesen Laufzeiten sind teilweise Verlängerungsoptionen berücksichtigt. 


2. Anteile an verbundenen Unternehmen


Die Wolford AG in Bregenz ist die Muttergesellschaft und jene Gesellschaft, die den Konzernabschluss aufstellt.


in EUR

Sitz

Unmittelbarer

Eigenkapital

Jahresergebnis

Gesellschaftname


Anteil

31.12.2020

2020






Wolford Beteiligungs GmbH 

Bregenz

100

12.785.813,00

-24.630,00

Wolford proizvodnja in 

trgovina d.o.o.

Murska Sobota

100

6.926.883,00

194.701,00





Buchwert

Buchwert

Gesellschaftname



31.12.2020

30.04.2020




in EUR

in TEUR






Wolford Beteiligungs GmbH 



11.051.612,73

11.052

Wolford proizvodnja in 

trgovina d.o.o.



2.500.000,00

2.500




13.551.612,73

13.552



Mit Bescheid vom 16. August 2006 wurde dem Antrag der Gesellschaft auf Feststellung einer Gruppe gemäß § 9 Abs. 8 KStG 1988 stattgegeben. Seit der Veranlagung 2006 ist die Gesellschaft Gruppenträgerin; die Gruppe beinhaltet zum Stichtag als Gruppenmitglied die Wolford Beteiligungs GmbH. Diese wurde mit Gruppen- und Steuerausgleichsvertrag vom 15. April 2008 als Gruppenmitglied in die Gruppe aufgenommen. 

Erzielt die Wolford Beteiligungs GmbH in einem Wirtschaftsjahr einen steuerpflichtigen Gewinn, so hat sie eine Steuerumlage an die Wolford AG zu entrichten; erzielt sie einen steuerlichen Verlust bzw. einen steuerlich nicht ausgleichsfähigen Verlust, wird dieser Verlust evident gehalten und in jenen darauf folgenden Wirtschaftsjahren, in denen die Wolford Beteiligungs GmbH wieder einen steuerlichen Gewinn erzielt, gegen diesen steuerlichen Gewinn verrechnet.

Von der Wolford Beteiligungs GmbH während der Wirksamkeit der Unternehmensgruppe erzielte steuerliche Verluste bzw. nicht ausgleichsfähige Verluste, die im Zeitpunkt der Beendigung des Gruppen- und Steuerausgleichsvertrages noch nicht verrechnet sind, sind von der Wolford AG in Form einer Ausgleichszahlung angemessen abzugelten.

Der Gruppenträger hat für diese Verpflichtung grundsätzlich eine Rückstellung zu bilden. Nach unserer unternehmerischen Beurteilung ist die tatsächliche Inanspruchnahme aufgrund der Verlustsituation beim Gruppenmitglied und beim Gruppenträger derzeit unwahrscheinlich. Daher wird keine Rückstellung gebildet.















Wolford Gruppe auf einen Blick



Ein Bild, das Tisch enthält.

Automatisch generierte Beschreibung









3. Derivative Finanzinstrumente


Zum 31.12.2020 sowie im Vorjahr sind keine derivativen Finanzinstrumente offen.


4. Personalstand


Der Beschäftigtenstand betrug zum 31. Dezember 2020 453 (VJ: 500) Mitarbeiter davon 107 (VJ: 128) Arbeiter, 333 (VJ: 359) Angestellte und 13 (VJ: 13) Lehrlinge; die Berechnung erfolgte auf Vollzeitbasis. Im Durchschnitt betrug der Beschäftigtenstand im Rumpfgeschäftsjahr 2020 478 (VJ: 505) Mitarbeiter davon 120 (VJ: 134) Arbeiter, 345 (VJ: 355) Angestellte und 13 (VJ: 16) Lehrlinge; die Berechnung erfolgte auf Vollzeitbasis.

5. Organe


Aufgliederung der Aufwendungen für:


2020





in EUR


Bezüge

Abfertigung

Gesamtbezüge






Vorstandsmitglieder 


709.333,00

0,00

709.333,00

     davon variabel


333.333,00

0,00

333.333,00

Ehemalige Vorstandsmitglieder


182.986,06

0,00

182,986,06



892.319,06

0,00

892.319,06



2019/20





in TEUR


Bezüge

Abfertigung

Gesamtbezüge






Vorstandsmitglieder 


351

0

351

     davon variabel


50

0

50

Ehemalige Vorstandsmitglieder


503

279

782



854

279

1.133




An ehemalige Vorstandsmitglieder wurden Pensionszahlungen in Höhe von EUR 182.986,06 (VJ: TEUR 182) geleistet. Es wurden im Rumpfgeschäftsjahr 2020 keine Vorschüsse ausbezahlt bzw. gibt es auch keine Haftungen für Vorstands und Aufsichtsratsmitglieder.

Der Aufwand für die Vergütungen an den Aufsichtsrat betrug TEUR 94 (VJ: TEUR 164), wobei diese nach den jeweiligen Funktionen bemessen wurden.

Als Vorstandsmitglieder waren im Rumpfgeschäftsjahr 2020 bestellt:

Andrew Thorndike, Chief Operating Officer (COO - seit dem 1. Oktober 2019)

Silvia Azzali, Chief Commercial Officer (CCO - seit dem 1. November 2019)


Der Aufsichtsrat bestand im Rumpfgeschäftsjahr 2020 aus folgenden Mitgliedern:

Dr. Junyang Shao, Vorsitzende (seit der a. Hauptversammlung am 4. Mai 2018)

Thomas Dressendörfer, Stellvertreter der Vorsitzenden, (seit der a. o. Hauptversammlung am

4. Mai. 2018, Wiederbestellung in der o. Hauptversammlung am 13. September 2018)

Yun Cheng, Mitglied (seit der o. Hauptversammlung am 13. September 2018)

Dr. Prof. Matthias Freise, Mitglied (seit der o. Hauptversammlung am 26. September 2019)

Vom Betriebsrat waren in den Aufsichtsrat entsandt:

Anton Mathis, Mitglied

Christian Medwed, Mitglied (bis zur o. Hauptversammlung am 30. September 2020)

Alexander Greußing, Mitglied (seit dem 01. Oktober 2020)



6. Haftungsverhältnisse





31.12.2020

30.04.2020




in EUR

in TEUR






Mietgarantie für Wolford America Inc.



1.477.901,39

1.328

Sonstige Mietgarantien





     (Deutschland, Spanien, Niederlande, UK,

     Österreich)



0

685

Sonstige



2.799,29

80




1.480.700,68

2.093


Mit europäischen Tochterunternehmen bestehen Verrechnungspreisvereinbarungen mit einer definierten Zielmarge. Im Falle von Abweichungen zur Zielmarge werden durch die Wolford AG entsprechende Ausgleichszahlungen erhalten oder geleistet.

7. Ergebnisverwendungsvorschlag


Der in der Gewinn- und Verlustrechnung des Rumpfwirtschaftsjahres unter Punkt 19 ausgewiesene Bilanzverlust in Höhe von EUR 36.915.163,08 wird auf neue Rechnung vorgetragen.

8. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag


Am 01. Februar 2021 unterzeichnete die Wolford AG einen Vertrag über die Veräußerung einer im Anlagevermögen gehaltenen Liegenschaft in Hard (Österreich). Der Kaufpreis wurde auf 0,80 Mio. € festgesetzt. Der Übergang des Vermögens und die vollständige Bezahlung des Kaufpreises werden am 30.09.2021 (nach Übergabe des Objektes) erfolgen.

Darüber hinaus sind keine Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten die eine wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.


Bregenz, am 12. Mai 2021


Der Vorstand:

Andrew Thorndike

Silvia Azzali

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LAGEBERICHT für das Rumpfgeschäftsjahr 2020
























GESCHÄFTSVERLAUF, GESCHÄFTSERGEBNIS

UND LAGE DES UNTERNEHMENS


Wolford in Kürze

Das 1950 im österreichischen Bregenz gegründete Unternehmen Wolford entwickelt, produziert und vertreibt luxuriöse Legwear und Bodywear. Es entwickelt und produziert unter Einhaltung  höchster Umweltstandards (Partner des bluesign® systems) ausschließlich in Europa, an zwei eigenen Standorten in Österreich und Slowenien. Mit ihren 240 Monobrand-POS (Points of Sale) und über 3 000 Handelspartnern ist die Marke weltweit in 45 Ländern vertreten. Insgesamt beschäftigt die Wolford Gruppe 1 169 Mitarbeiter (FTE), davon 478 Mitarbeiter (FTE) im Headquarter in Bregenz.

Produkte mit hohem Qualitätsanspruch

Mit der Kernproduktgruppe Legwear, an der alle anderen Produktgruppen ausgerichtet sind, erzielt Wolford etwa 41% des Umsatzes. Die zweitstärkste Produktgruppe ist die Ready-to-wear mit körpernahen Produkten wie Bodys und Shirts (Bodywear) sowie Kleidern und Pullovern. Die Produktgruppen Legwear und Bodywear basieren auf einer speziellen, von Wolford entwickelten und laufend verfeinerten Rundstricktechnologie - Grundlage für den bekannten Tragekomfort und die Qualität der Wolford Produkte. Beide Produktgruppen werden komplettiert durch ein Angebot dekorativer und teilweise körperformender Wäsche. Ergänzt werden die Kollektionen durch eine kleine Auswahl an Accessoires wie Tücher und Gürtel, die im niedrigen einstelligen Millionen-Euro-Bereich zum Umsatz beitragen.

Bei den Produkten unterscheidet Wolford zwischen modischen Trend-Produkten und der sogenannten Essential-Kollektion, die alle zeitlosen „Klassiker" des Unternehmens umfasst, etwa die seit 1988 produzierte Strumpfhose Satin Touch.

Insgesamt bringt Wolford pro Kalenderjahr zwei Trend-Kollektionen auf den Markt. Eine deckt den Zeitraum Frühjahr/Sommer ab, die andere Herbst und Winter. Je nach Kollektion gibt es vier bis fünf Lieferintervalle mit neuen Produkten, die für neue Impulse auf der Verkaufsfläche sorgen sollen - flankiert durch entsprechende Kommunikationsmaßnahmen.

Ergebnis- und Bilanzanalyse

Die Wolford AG erzielte im Rumpfgeschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 40,09 Mio. €. Er lag damit um 38,0 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres (64,68 Mio. €).

Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich auf 54,25 Mio. € (Vorjahr: 2,20 Mio. €). Diese Veränderung ist zum einen auf den Verkauf der Liegenschaft in Bregenz (47,54 Mio. €) und zum anderen auf die Berücksichtigung des beantragten Fixkostenzuschusses (3,7 Mio. €) zurückzuführen. Weiters wurden Kurzarbeitsförderungen in Höhe Mio. € 1,68 erhalten.

Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 wurde der Vorratsbestand um 1,3 Mio. € auf 24,3 Mio. € aufgebaut (Vorjahr Abbau um 3,4 Mio. €) was nicht zuletzt an der Saisonalität bzw. der Änderung auf den neuen Abschlussstichtag 31.12. und der Beeinflussung der Lockdowns im letzten Quartal des Jahres lag. Der Materialaufwand sank um 6,2 Mio. € auf 18,2 Mio. €.

Der Personalaufwand reduzierte sich um 13,3 Mio. € auf 21,9 Mio. € (Vorjahr: 35,2 Mio. €). Die Höhe des Personalaufwandes ist zum einen auf die Bildung von Abfertigungsrückstellungen aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 1.2 Mio. € zurückzuführen. Der Beschäftigtenstand betrug zum 31. Dezember 2020 453 (VJ: 500) Mitarbeiter davon 107 (VJ: 128) Arbeiter, 333 (VJ: 359) Angestellte und 13 (VJ: 13) Lehrlinge, was einen Reduktion von 47 Mitarbeitern zum Stichtag bedeutet; die Berechnung erfolgte auf Vollzeitbasis. Im Durchschnitt betrug der Beschäftigtenstand im Rumpfgeschäftsjahr 2020 478 (VJ: 505) Mitarbeiter davon 120 (VJ: 134) Arbeiter, 345 (VJ: 355) Angestellte und 13 (VJ: 16) Lehrlinge; die Berechnung erfolgte auf Vollzeitbasis.

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen beliefen sich auf 1,3 Mio. € (Vorjahr: 3,8 Mio. €). 

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich um 5,9 Mio. € auf 20,1 Mio. € (Vorjahr: 26,0 Mio. €) im Vergleich zum Vorjahr. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzten sich zum großen Teil aus Rechts- und Beratungskosten (4,3 Mio. €), Marketingkosten (4,0 Mio. €), Aufwand B2C (2,4 Mio.€) und Steuerberater und Wirtschaftsprüfer (1,0 Mio. €) zusammen.

Das operative Ergebnis (EBIT) verbessert sich gegenüber dem Vorjahr - vor allem durch den Verkauf der Liegenschaft in Bregenz, aus der ein Ertrag nach Steuern von 47,5 Mio. € resultierte - um 60,2 Mio. € auf 34,3 Mio. €.

Das Finanzergebnis verbessert sich auf +0,2 Mio. € (Vorjahr: -4,5 Mio. €). Dies ist auf die Rückführung der Darlehen bei den Kreditinstituten und dem Darlehen der Fosun Fashion Investment Holdings (HK) Limited und damit wegfallender Zinsen zurückzuführen. Somit ergibt sich ein Ergebnis vor Steuern von 34,4 Mio. € nach -30,5 Mio. € im Vorjahr. Die Ertragsteuern belaufen sich auf -4,6 Mio. € (Vorjahr: 5,9 Mio. €). Das Ergebnis nach Steuern verbessert sich um 54,3 Mio. € auf 28,8 Mio. € (Vorjahr: -24,5 Mio. €).

Das Anlagevermögen zum Stichtag 31. Dezember 2020 verringerte sich auf 31,0 Mio. € gegenüber einem Vorjahreswert von 51,2 Mio. € was auf den Anlagenabgang in Zusammenhang mit dem Verkauf der Liegenschaft zurückzuführen ist.

Das Umlaufvermögen erhöht sich um 9,9 Mio. € auf 60,0 Mio. € (Vorjahr: 50,1 Mio. €). Das Eigenkapital belief sich auf 52,3 Mio. € (Vorjahr: 22,5 Mio. €). Die Eigenkapitalquote stieg von 20,8 % auf 57,8 %.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beliefen sich zum 31. Dezember 2020 auf 0,1 Mio. € nach 32,8 Mio. € am Ende des letzten Geschäftsjahres.

Der Zahlungsmittelbestand hat sich um 1,4 Mio. € von 4,6 Mio. € auf 3,2 Mio. € reduziert. 

Sämtliche Liquiditätskennzahlen haben sich aufgrund der Entschuldung nach dem Verkauf der Liegenschaft in Bregenz sehr stark positiv entwickelt.

Ausblick und Ziele

Nach wie vor stellt der Ausbruch des neuartigen Coronavirus die Weltwirtschaft vor große Herausforderungen. Die negativen Auswirkungen der wochenlangen Lockdowns auf die Industrie und den Dienstleistungssektor spiegelten sich in den sinkenden Umsätzen Volkswirtschaften wider. Jedoch sind bereits weitreichende konjunkturelle Erholungen zu erkennen. So rechnet die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) für das Jahr 2021 mit einem Anstieg des weltweiten BIP.

Für den Bereich Luxusgüter rechnet die Strategieberatung Bain & Company in einer Prognose von Anfang Dezember mit einer Erholung frühestens im Jahr 2022. Für die Modebranche weltweit erwartet die Strategieberatung McKinsey & Company laut einer gemeinsamen Studie mit dem Branchennetzwerk „The Business of Fashion" ebenfalls eine langsame Erholung. In einem optimistischen Szenario ist hier lediglich mit einem Rückgang von 0 bis 5 % im Jahr 2021 im Vergleich zu 2019 zu rechnen. In einem zweiten Szenario würde der Rückgang des Umsatzwachstums für 2021 10 bis 15 % betragen.

Durch die Coronakrise beschleunigt sich der seit Langem offensichtliche Strukturwandel in der Modebranche nochmals deutlich. Der stationäre Einzelhandel und auch der Modeeinzelhandel müssen darauf neue strategische Antworten finden. Wolford geht hier mit dem Remote Selling bereits erste Schritte in eine digitalere Zukunft.

Wolford ist von den Auswirkungen der Corona-Krise und den dadurch noch verschärften Strukturproblemen im Einzelhandel ebenso betroffen wie andere Modehersteller mit eigenem Retail-Geschäft. Im Zuge der Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Viruses sanken die Umsatzerlöse des Unternehmens allein in den Monaten März und April (den letzten beiden Monaten des abgelaufenen Geschäftsjahres) um 52 % (März) bzw. 73 % (April). 

Auch im Mai des Rumpfgeschäftsjahres waren die Auswirkungen mit einem Rückgang von 50 % noch deutlich zu spüren, zumal die Boutiquen von Land zu Land unterschiedlichen Terminen wiedereröffnet wurden. So konnten die Boutiquen in Österreich, Deutschland und Skandinavien bereits ab Mitte April in den Folgewochen sukzessive wieder ihren Normalbetrieb aufnehmen, wohingegen die Boutiquen in Frankreich, Italien, Spanien und Nordamerika erst ab Ende Mai und teilweise erst ab Ende Juni wiedereröffnen konnten.

Die positiven Effekte aus den bisherigen Restrukturierungsmaßnahmen zur Kostenreduktion (PITBOLI) und Umsatzstabilisierung (Nordstern) werden durch die absehbar anhaltende Wirtschaftskrise infolge von Covid-19 aktuell noch überkompensiert. Vor diesem Hintergrund hatte Wolford bereits im vorangegangenen Geschäftsjahr die mittelfristige Umsatzprognose an die Marktgegebenheiten angepasst und die eingeleiteten Restrukturierungsbemühungen intensiviert. Um die Covid-19-bedingten Umsatzauswirkungen und damit einhergehenden Ergebniseffekte abzumildern, macht die Gesellschaft von der Inanspruchnahme von Unterstützungsmaßnahmen wie Kurzarbeit, Miet- und Steuerstundungen sowie weiteren staatlichen Zuwendungen Gebrauch. Die langfristige Zukunftsfähigkeit von Wolford wird mittels einer grundlegenden Neuorganisation des gesamten Unternehmens gesichert, die alle Bereiche und die gesamte Wertschöpfungskette umfasst. Zur Umsatzausweitung wurde ein detailliertes Maßnahmenpaket ausgearbeitet, dass einerseits kurz-, und mittelfristige Maßnahmen aber auch nachhaltig wirksame Maßnahmen zur Steigerung des Umsatzes umfasst. So wurde bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Zweit Label mit großem Erfolg eingeführt, die Steigerung der Wholesale- und Online- Umsätze steht auch weiterhin im Fokus. Für die neuen Trend Kollektionen bekommt Wolford eine deutlich positivere Resonanz bei den Kunden, was sich in der zukünftigen Umsatzentwicklung ebenso positiv bemerkbar machen sollte. 

Im laufenden Geschäftsjahr wird das Managements den eingeschlagenen Weg weiter konsequent fortsetzen. Die Umsetzung der bereits definierten und deutliche Erfolge zeigenden Maßnahmen zur Neustrukturierungen sowie gezielte Maßnahmen zur Umsatzausweitung, etwa der weitere Ausbau des Online-Geschäfts, werden dabei im Fokus stehen.

Trotz der Corona-Krise, deren Auswirkung auf die Umsatzerlöse voraussichtlich auch in der zweiten Jahreshälfte des Kalenderjahres 2021 spürbar sein wird, plant das Management für das Kalenderjahres 2021 eine Rückkehr in die Gewinnzone auf operativer Ebene. Es wird mit einem positiven operativen Ergebnis (EBIT) für das Gesamtjahr gerechnet, welches in den folgenden Geschäftsjahren nachhaltig stabilisiert werden soll. Mit der konsequenten Umsetzung des Umsatzsteigerungsprogrammes Nordstern und des Restrukturierungsprogrammes PITBOLI sind die Weichen für profitables Wachstum und einer damit einhergehenden Wertsteigerung für die Aktionäre gestellt.

Ereignisse nach dem Bilanzstichtag

Im Februar 2021 wurde ein Vertrag über den Verkauf einer weiteren Betriebsliegenschaft mit einem Veräußerungserlös von TEUR 805 abgeschlossen. Die Verkaufsverhandlungen wurden bereits im Rumpfgeschäftsjahr 2020 gestartet; die betreffende Liegenschaft ist per 31. Dezember 2020 bereits als zur Veräußerung verfügbar ausgewiesen. 

Darüber hinaus haben sich keine Sachverhalte mit wesentlicher Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Wolford Gruppe ergeben.

Chancen- und Risikomanagement

Um nachhaltig wettbewerbsfähig sein zu können, müssen Unternehmen bewusst gewisse Risiken eingehen. Dies trifft auch auf die Wolford AG zu; sie ist im Rahmen ihrer globalen Geschäftstätigkeit unterschiedlichen Risiken ausgesetzt und sieht in einem effektiven Risikomanagement einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die nachhaltige Sicherung des Unternehmens und die Schaffung von Shareholder-Value. Neben den Risiken entstehen aber auch Chancen, die sich zu einem Wettbewerbsvorteil entwickeln können. Daher versucht Wolford zu jedem Zeitpunkt, Chancen und Risiken frühzeitig zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. Dies soll durch interne Grundsätze und Systeme sichergestellt werden. 

Grundlage des Chancen- und Risikomanagements

Die rechtzeitige Wahrnehmung von Chancen und Risiken hat einen großen Einfluss auf die Zielerreichung der Wolford AG. So versteht Wolford Risiken als interne bzw. externe Ereignisse, die das Erreichen von Geschäftszielen negativ beeinflussen können. Analog dazu definiert Wolford Chancen als interne bzw. externe Ereignisse, die das Erreichen von Geschäftszielen positiv beeinflussen können. Dementsprechend hat das Unternehmen durch eine Vielzahl von Evaluationsgesprächen mit ausgewählten Führungskräften aus den unterschiedlichsten Abteilungen Chancen und Risiken eruiert. Darauf aufbauend hat das Managementteam sowohl die potenziellen Top-Chancen als auch die Top-Risiken qualitativ bewertet, entsprechend priorisiert und anschließend kategorisiert. Die Bewertung erfolgte im Rahmen einer Bewertungsmatrix mit Eintrittswahrscheinlichkeiten und möglichem Schadensausmaß.

Chancen- und Risikomanagementsystem

Das Chancen- und Risikomanagement ist direkt dem Vorstand unterstellt, damit ein umfassendes, ganzheitliches und effektives Management sämtlicher wesentlicher Chancen und Risiken gewährleistet werden kann. Ziel des Risikomanagements ist die frühzeitige Identifikation von Risiken, die das Erreichen der Unternehmensziele gefährden können, und von Chancen, die das Erreichen der Unternehmensziele erleichtern können, sowie das Ergreifen entsprechender Maßnahmen zur Zielerreichung. Somit ist die Zieldefinition auch ein wesentlicher Bestandteil des Chancen- und Risikomanagementsystems. 

Damit das Chancen- und Risikomanagementsystem effektiv umgesetzt werden kann, wurde es entsprechend den Vorgaben des international bewährten Regelwerks für unternehmensweites Risikomanagement und interne Kontrollsysteme (COSO - Internal Control and Enterprise Risk Management Framework des Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) implementiert. Demzufolge werden Chancen und Risiken regelmäßig aber mindestens jährlich im Rahmen des internen Chancen- und Risikomanagementprozesses identifiziert, bewertet, gesteuert, überwacht und systematisch dokumentiert. 

Erläuterung wesentlicher Risiken und Chancen

Die Corona-Krise und die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und unsere Hauptmärkte stellen wesentliche Risiken für die weitere Geschäftsentwicklung von Wolford dar. Aufgrund der durch die Corona-Krise eingeschränkten Visibilität können die Geschäftsrisiken aktuell nur schwer eingeschätzt werden, da diese stark von der Dauer und der Intensität der Krise sowie den weiteren Folgen für die Weltwirtschaft abhängen. Der Rückgang war im Rumpfgeschäftsjahr deutlich spürbar und die Erholung verzögert sich durch das massive Auftreten einer zweiten Welle, die zu erneuten Lockdowns in verschiedenen Ländern geführt hat. Die weitere Entwicklung der Pandemie und die daraus resultierenden politischen Maßnahmen sind aus heutiger Sicht schwer abschätzbar, entsprechend könnten sich weitere negative Auswirkungen auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung der Gruppe ergeben. 

Strategieentwicklung

Wolford befindet sich in einem dynamischen, sich schnell verändernden Marktumfeld, folglich ist es wichtig, eine passende Strategie zu entwickeln. Eine fehlende Strategie gefährdet langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und damit die Zukunft des Unternehmens. Daher ist es von zentraler Bedeutung, eine durchgängige Strategie für das Unternehmen zu entwickeln und nicht zuletzt auch intern zu kommunizieren, damit sie von allen Mitarbeitern mitgetragen wird. Ein wesentliches Risiko bei der Entwicklung der Strategie ist die Nichtbeachtung oder Fehleinschätzung aktueller Trends. Wolford überwacht laufend die Entwicklung des Marktumfelds, das Verhalten der Zielgruppen sowie aktuelle Trends und passt die eigene Strategie entsprechend an. Angesichts des anhaltenden Trends zum Onlinekauf setzt Wolford beispielsweise schon seit Längerem auf den systematischen Ausbau des eigenen Onlinegeschäfts und auf Kooperationen mit relevanten Anbietern in diesem Bereich. Da das Wachstum der Luxusmarken absehbar in Asien, allen voran in China, stattfinden wird, wurde in den vergangenen Jahren vermerkt in den Ausbau der Marktpräsenz in China investiert. Im Frühling 2020 wurden als Reaktion auf die sich ausbreitende Covid-19 Pandemie MNS-Masken ins Sortiment aufgenommen und konnten damit Umsatzeinbrüche aus den anderen Bereichen zu Teilen wieder wett machen. 

Marktkommunikation

Für ein Unternehmen wie Wolford, das von der Strahlkraft seiner Marke lebt, ist das Markenimage von großer Bedeutung. Daher braucht es eine gezielte Marktkommunikation mit einer stringenten Marketingstrategie. Es bedarf des passenden Marktauftritts, um auch jüngere potenzielle Konsumentinnen anzusprechen. Weitere Investitionen in den globalen Marktauftritt sind für Wolford unerlässlich. 

Personalentwicklung

Für Wolford stellen die Mitarbeiter die wichtigste Ressource des Unternehmens dar. Daher ist es für Wolford selbstverständlich, Mitarbeiter ebenso zu schützen wie zu fördern. Die Arbeitsbedingungen und die Qualifikation der Mitarbeiter beeinflussen die Leistung in der Entwicklung und Produktion ebenso wie den Erfolg am Point of Sale; gut geschultes Verkaufspersonal hat einen entscheidenden Einfluss auf die Umsatzentwicklung. Vor allem aber lebt Wolford von der anerkannten Qualität ihrer Produkte aus eigener Fabrikation, und diese steht in enger Verbindung mit den Arbeitsbedingungen in Produktion und Fertigung in den beiden Werken in Österreich und Slowenien. Nicht nur der Verlust von Schlüsselpersonal stellt ein hohes Risiko dar, sondern auch die Gefahr, nicht genügend gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter zu identifizieren, zu rekrutieren und an das Unternehmen zu binden. Wolford befindet sich in einem dynamischen Wettbewerbsumfeld, dementsprechend schnell verändern sich die Anforderungen an das Unternehmen als Ganzes und an die Mitarbeiter im Speziellen hinsichtlich Flexibilität, Mobilität und Anpassungsfähigkeit. Folglich muss Wolford systematisch in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter investieren und zudem ihr Recruiting laufend optimieren, um gut ausgebildete und flexible Mitarbeiter gewinnen zu können.

IT-Implementierung

Die Anforderungen an die IT nehmen heute ständig zu, deshalb bedarf es eines effizienten und prozessorientierten IT-Systems. Das Nebeneinander unterschiedlicher IT-Systeme stellt für das Unternehmen ein potenzielles Risiko dar: Vom Einkauf über die Produktionsplanung bis zum Vertrieb existiert eine Vielzahl von unabhängigen IT-Systemen und Datenbanken, die nur begrenzt kompatibel sind. Entsprechend zeit- und personalaufwendig sind der Datenabgleich und der generelle IT-Support, entsprechend fehleranfällig kann auch das Gesamtsystem der Wolford AG sein. Systemausfälle können zum Verlust von wichtigen Daten und in der Folge zu finanziellen Einbußen führen. Vor diesem Hintergrund plant Wolford mittelfristig die Vereinheitlichung der IT-Landschaft durch die unternehmensweite Einführung einer ERP-Standardsoftware.

Marktveränderung 

Wolford unterliegt einer Vielzahl von externen Einflüssen und Risiken, zum Beispiel gesamt-wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Veränderungen. Als global agierendes Unternehmen ist Wolford der konjunkturellen Entwicklung in internationalen Märkten unterworfen und abhängig vom Verhalten der Konsumenten. Durch konjunkturbedingte oder durch sonstige externe Faktoren (wie die Covid-19-Pandemie im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr) verursachte Nachfragerückgänge kann es zu Überkapazitäten in der Produktionsplanung kommen. Um dies zu vermeiden, analysiert Wolford laufend die Auslastung der Kapazitäten und passt diese gegebenenfalls an die Markterfordernisse an. Im Rumpfgeschäftsjahr wurden als Maßnahme in diesem Zusammenhang auch Kurzarbeitsförderungen in Anspruch genommen. Zudem sind die Rahmenbedingungen im Modeeinzelhandel anhaltend schwierig, da die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung das Warenangebot für die Konsumenten erhöht und für einen intensiveren Wettbewerb sorgt. Um die Risiken aus diesen Entwicklungen zu minimieren, setzt Wolford auf den Erhalt ihrer Qualitätsführerschaft und auf eine starke Marktkommunikation. Das umfassende Netz von eigenen Retailstandorten wird laufend auf seine Wirtschaftlichkeit hin überprüft, nicht ausreichend profitable Boutiquen werden nach Auslaufen entsprechender Mietverträge geschlossen. Zudem baut Wolford das eigene Onlinegeschäft seit Langem systematisch aus und kooperiert auch mit den relevanten E-Tailern.

Durch die Coronakrise beschleunigt sich der seit Langem offensichtliche Strukturwandel in der Modebranche nochmals deutlich. Die Zukunft des stationären Einzelhandels steht mehr denn je infrage, und auch Wolford muss darauf neue strategische Antworten durch die Neuausrichtung und den zuvor angeführten Maßnahmen zur Umsatzausweitung finden, um den Fortbestand sicherzustellen. Das Management wird im laufenden Geschäftsjahr den eingeschlagenen Weg weiter konsequent fortsetzen. Im Fokus stehen dabei die Umsetzung der bereits definierten und deutliche Erfolge zeigenden Maßnahmen zur Neustrukturierungen sowie gezielte Maßnahmen zur Umsatzausweitung, etwa der weitere Ausbau des Online-Geschäfts. 

Politische und gesellschaftliche Risiken

Als global agierendes Unternehmen unterliegt die Wolford AG politischen und gesellschaftlichen Risiken. So können Veränderungen im politischen oder regulatorischen Umfeld, geopolitische Spannungen, aber auch terroristische Anschläge das Konsumverhalten der Kunden negativ beeinflussen. Auch im Jahr 2021 ist weiterhin weltweit mit Unsicherheiten infolge politischer und gesellschaftlicher Umbrüche zu rechnen. Damit gehen gerade auch für die Anbieter von Luxusgütern Risiken einher, die sie selbst nicht beeinflussen können. 

Finanzielle Risiken

Wolford ist finanziellen Risiken aufgrund von Zinssatzänderungen und Schwankungen der Wechselkurse ausgesetzt. Durch die Rückzahlung der Finanzverbindlichkeiten im Geschäftsjahr konnten die aus variabel verzinsten Verbindlichkeiten resultierenden Risiken deutlich reduziert werden. Als Folge der internationalen Ausrichtung des Geschäftsmodells unterliegt Wolford jedoch auch dem Risiko von Wechselkursschwankungen. Die Entwicklung wesentlicher Fremdwährungsexposures wird laufend beobachtet, Absicherungen über Derivate werden derzeit nicht vorgenommen. 

Liquiditätsrisiko

Am 28. Mai 2020 hat die Blum-Gruppe den vereinbarten Kaufpreis von rund 72 Mio. Euro an die Wolford AG überwiesen (Closing der Transaktion). Im gleichen Zug hat die Wolford AG sämtliche Kreditlinien an ihre finanzierenden österreichischen Banken von rund 33 Mio. Euro zurückgeführt. Darüber hinaus hat die Wolford AG auch das von der Fosun Fashion Investment Holdings (HK) Limited gewährte Gesellschafterdarlehen in Höhe von 10 Mio. Euro sowie Zinsen in Höhe von 1,1 Mio. Euro abgelöst.

Zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit hält die Wolford Gruppe Liquidität in Form von mehrheitlich täglich verfügbaren Bankguthaben, um erwartete betriebliche Aufwendungen und finanzielle Verbindlichkeiten bedienen zu können. Die Auswirkungen von weiteren Lockdowns und Einschränkungen der Geschäftstätigkeit aufgrund der Corona-Krise auf die Liquidität der Wolford Gruppe sind derzeit jedoch schwer abschätzbar. Der daraus resultierenden Unsicherheit wird durch eine verstärkte Überwachung der Liquidität Rechnung getragen. Hier wird auf die Angaben zur Going Concern Analyse im Kapitel „I. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden" verwiesen.

Auf Basis der aktuell verfügbaren Informationen bestehen derzeit aus Sicht des Vorstandes keine wesentlichen Einzelrisiken, die den Unternehmensbestand gefährden könnten.

Kreditrisiken

Das Kreditrisiko stellt das Risiko dar, das aus der Nichterfüllung von Vertragsverpflichtungen durch Geschäftspartner entsteht und zu Verlusten führen kann. Potenzielle Kreditrisiken gibt es gegenüber Wholesale-Kunden durch die Gewährung von Zahlungszielen mit damit einhergehendem Forderungsausfallrisiko. Dieses Risiko wird zum Großteil durch einen Kreditversicherer abgesichert. Weiters besteht ein Ausfallrisiko beim Kauf durch Endkonsumenten im Online-Business. Aus diesem Grund arbeitet das Unternehmen mit einem externen Anbieter von Bonitätsprüfungen zusammen, sodass Kunden bei ihrer Bestellung auf Kreditwürdigkeit überprüft werden. Zudem überwachen und überprüfen die jeweiligen Onlineshop-Manager fortlaufend die Bestelleingänge.

Internes Kontrollsystem

Der Vorstand trägt die Verantwortung für die Einrichtung und Ausgestaltung des rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowie für die Sicherstellung der Einhaltung aller rechtlichen Anforderungen. Die Konzernrechnungslegung der Wolford Gruppe liegt organisatorisch bei der Wolford AG. Die Abteilungen Group-Accounting (zuständig für das externe Berichtswesen) und Group-Controlling (zuständig für das konzerninterne Berichtswesen) unterstehen direkt dem Vorstand der Wolford AG. 

Grundlage der Prozesse in der Konzernrechnungslegung und -berichterstattung ist ein Bilanzierungshandbuch, das von der Wolford AG herausgegeben und regelmäßig aktualisiert wird. Darin werden die wesentlichen auf IFRS basierenden Bilanzierungs- und Berichterstattungserfordernisse konzerneinheitlich vorgegeben. Dies betrifft insbesondere Vorgaben zur Bilanzierung und Berichterstattung von langfristigen Vermögenswerten, Kundenforderungen und Abgrenzungen, Finanzinstrumenten und Rückstellungen sowie die Überleitung der latenten Steueransprüche und -schulden. 

Die regelmäßige Überprüfung der Werthaltigkeit von Firmenwerten und Gruppen von Vermögenswerten, die einzelnen Cash-Generating Units (CGUs) zugerechnet sind, erfolgt gemäß den geltenden IFRS-Grundsätzen. Die Erfassung, Verbuchung und Bilanzierung aller Geschäftsvorfälle im Konzern wird mit einheitlichen Softwarelösungen umgesetzt. Lediglich in China und Hongkong erfolgt die Bilanzierung durch lokale Steuerberater außerhalb des Konzernsystems. Die Tochtergesellschaften liefern monatlich Berichtspakete (sogenannte „Reporting-Packages") mit allen relevanten Buchhaltungsdaten zu Gewinn-und-Verlust-Rechnung, Bilanz und Cashflow. Diese Daten werden in das zentrale Konsolidierungssystem eingepflegt. Diese Finanzinformationen werden auf der Konzernebene in den Abteilungen Corporate Accounting und Corporate Controlling überprüft und bilden die Basis für die Quartalsberichterstattung der Wolford Gruppe nach IFRS. 

Für das interne Management-Reporting wird eine gängige Planungs- und Reportingsoftware verwendet. Für die Übernahme der Ist-Daten aus den Primärsystemen wurden automatisierte Schnittstellen geschaffen, die Eingabe der Werte für Vorschaurechnungen erfolgt in einem standardisierten Prozess. Die Berichterstattung erfolgt nach Regionen und pro Gesellschaft. Neben einer Berichterstattung zur operativen Ergebnisentwicklung für den jeweils abgelaufenen Monat erfolgte im abgelaufenen Rumpfgeschäftsjahr eine rollierende Ganzjahresvorschaurechnung. 

Die beschriebenen Finanzinformationen sind in Zusammenhang mit den Quartalszahlen Basis der Berichterstattung des Vorstands an den Aufsichtsrat. Der Aufsichtsrat wird in regelmäßigen Sitzungen über die wirtschaftliche Entwicklung informiert, und zwar in Form von konsolidierten Darstellungen, bestehend aus Segmentberichterstattung, Ergebnisentwicklung mit Budget- und Vorjahresvergleich, Vorschaurechnungen, Konzernabschlüssen, Personal- und Auftragsentwicklung sowie ausgewählten Finanzkennzahlen.


Forschung und Entwicklung (FuE)

Innovationen sind das Herzstück unserer Produktwelten und Teil unserer DNA. Das Produktportfolio ist klar an der Kernkompetenz des Unternehmens ausgerichtet: körpernahe Rundstrickprodukte wie Legwear und Bodys, sogenannte Skinwear, mit hohem Tragekomfort in erstklassiger Qualität. Wolford beschäftigte im Rumpfgeschäftsjahr 2020 im Bereich der Produktentwicklung 60 Mitarbeiter (FTE). 

Ein zentrales FuE-Thema bei Wolford ist das Projekt zur Entwicklung kreislauffähiger Produkte (Cradle to Cradle®) im Rahmen des Branchennetzwerks „Smart Textiles". Das Konzept „Cradle to Cradle®" (C2C, deutsch „von der Wiege bis zur Wiege") verfolgt die Vision von geschlossenen Materialzyklen für Produkte, sodass die Entstehung von Müll zukünftig gänzlich vermeidbar sein sollte.

Beim Smart-Textiles-Projekt geht es um die Entwicklung von Legwear-, Bodywear- und Lingerie-Produkten, die für den biologischen Kreislauf keine Belastung darstellen. Hergestellt werden die Produkte aus einem speziell für Wolford entwickelten, biologisch abbaubaren Elastan (Roica™, Asahi Kasei), aus einer entsprechend modifizierten Polyesterfaser der Firma Lauffenmühle und aus der im Rahmen nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnenen Modalfaser der Marke TENCEL™ des österreichischen Textilherstellers Lenzing. An dem von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) geförderten sogenannten COIN-Projekt (Cooperation Innovation) beteiligen sich unter der Führung von Wolford 13 Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Vorarlberg, die entsprechende Produktbestandteile produzieren oder ihre technisch-wissenschaftliche Kompetenz einbringen.

Erste Erfolge konnte das Unternehmen bereits im Geschäftsjahr 2018/19 vorweisen: Im September 2018 brachte Wolford die ersten biologisch kreislauffähigen Pullover, T-Shirts und Leggings auf den Markt. Diese im Rahmen der österreichischen Smart-Textiles-Initiative entwickelten Produkte sind komplett kompostierbar. Im April 2019 erhielt das Unternehmen auch für die Entwicklung technisch kreislauffähiger (also komplett wiederverwertbarer) Produkte die Auszeichnung „Cradle to Cradle Certified™ (Gold)". Wolford ist das erste und bislang einzige Unternehmen in der Bekleidungs- und Textilbranche, das für die Entwicklung umweltneutraler Produkte in beiden Kategorien („biologisch abbaubar" und „technisch wiederverwertbar") von Cradle to Cradle mit Gold zertifiziert wurde.

Im Jahr 2020 konnte die erste technisch kreislauffähige Strumpfhose, die „Aurora 70 Tights", auf den Markt gebracht werden, und es wurde an der Entwicklung weiterer kreislauffähiger Strumpfhosen gearbeitet. Außerdem konnte die Ready-to-wear-Serie „Pure" auf biologisch abbaubares Material umgestellt werden. Auch zum Wolford Besteller „Fatal Dress" konnte mit dem „Aurora Tube Dress" eine kreislauffähige Alternative entwickelt werden. Damit wurden wesentliche Meilensteine gesetzt, um bis zum Jahr 2025 50 % der bestehenden Wolford Produkte nach dem C2C-Konzept produzieren zu können.

Als sehr erfolgreich erweist sich der Einsatz des 3D-Druckverfahrens, bei dem Wolford eine Pionierrolle einnimmt. Mit einer aus der Metallindustrie stammenden Technik wird eine dünne Silikonlinie auf den Stoff gespritzt; diese Linie übernimmt beispielsweise beim BH 3W Skin Bra die Funktion von elastischen Gummis an den Rändern und Bügeln. Das ermöglicht gleichmäßig über das Produkt verteilte Stützfunktionen und verhindert ein Einschneiden oder Druckstellen am Körper. Diese Technologie wurde auch im abgelaufenen Geschäftsjahr genutzt, um neue Produkte auf den Markt zu bringen. 

Umwelt

Ergänzend zu den untenstehenden Angaben verweisen wir auf den gesonderten konsolidierten nichtfinanziellen Bericht gemäß § 267a Abs. 6 UGB.

Auswirkungen auf Umwelt ergeben sich vor allem in den Bereichen „Emissionen und Energieverbrauch", „Abwasser und Abfallvermeidung" und „Wasser effizient nutzen". 

Seit 2015 ist Wolford in Österreich durch das Energieeffizienzgesetzt (EEffG) dazu verpflichtet, ihren Energieverbrauch regelmäßig zu analysieren und kontinuierlich die energetische Leistung zu verbessern. Die meiste Energie verbraucht Wolford am Produktionsstandort Bregenz, wo es insbesondere durch den Betrieb von zwei Dampfkesseln in der Produktion zu Emissionen in relevanten Umfang kommt. An den Verkaufsstandorten hingegen sind der Energieverbrauch und das Potenzial klimaschädlicher Emissionen relativ gering. Seit dem Geschäftsjahr 2019/20 hat die Wolford AG einen internen Energieverantwortlichen beauftragt. Außerdem wurde 2019 von externen Energieberater Smartbridge ein Audit durchgeführt, durch das bestätigt wurde, dass Wolford die Verpflichtungen im Hinblick auf das Energieeffizienzgesetz (EEffG) erfüllt. 

Beim Thema „Abfall" setzt das Unternehmen auf Müllvermeidung, Mülltrennung und Recycling. Alle Mitarbeiter sind dazu angehalten, den verursachten Müll zu minieren und ordnungsgemäß zu trennen. Reststoffe sind nach Möglichkeit wiederzuverwerten. Sonstige Abfälle werden von entsprechenden Fachunternehmen entsprechend entsorgt. Das Thema „Abwasser" ist für Wolford seit Jahren ein wichtiges Anliegen, da in der Färberei sowohl mit Chemikalien als auch Farbstoffen gearbeitet wird. Am Standort Bregenz ist ein Abwasserbeauftragter ernannt worden, der regelmäßig an die gesamtverantwortliche Geschäftsleitung berichtet.

Wolford nutzt am Produktionsstandort Bregenz das Grundwasser für ihre Prozesse und die Klimatisierung der Gebäude, weshalb die Ressource „Wasser" im Mittelpunkt vieler Umweltschutzmaßnahmen von Wolford.

Human Resources 

Engagierte Mitarbeiter sind die Basis des Erfolgs eines Unternehmens. Daher legt Wolford großen Wert auf die Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter und ihrer Identifikation mit dem Unternehmen. Neue Mitarbeiter werden mithilfe eines maßgeschneiderten Einführungsprogramms im Headquarter in Bregenz in die Philosophie, Produkte und Struktur von Wolford eingeführt. Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 beschäftigte Wolford weltweit durchschnittlich 1.169 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (FTE), der Frauenanteil liegt mit 83 % auf dem Niveau des Vorjahres. Im Managementteam der Wolford Gruppe (Vorstand und Führungskräfte der unternehmensweit relevanten Bereiche) betrug der Anteil weiblicher Führungskräfte rund 42 %. Die Zahl der Beschäftigten im Headquarter in Bregenz lag im Durchschnitt bei etwa 478 (FTE). In Bregenz bildet das Unternehmen derzeit in 7 unterschiedlichen Lehrberufen 13 Lehrlinge aus. Bereits seit 1989 ist Wolford durchgängig „staatlich ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb" nach § 30a BAG.

Für die Auszubildenden finden regelmäßig interne und externe Workshops statt, zum Beispiel zum Thema „Geld kann man lernen". Zudem werden auch interne Workshops zur Weiterbildung der Ausbilder organisiert. Des Weiteren bietet Wolford ihren Auszubildenden die Möglichkeit von Auslandsaufenthalten, etwa Sprachreisen nach England oder Irland oder einen Austausch unter Lehrlingen im Einzelhandel in Salzburg, München und Bern. Zudem besteht seit 2012 eine Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW): Im Studiengang BWL-Fashion Management haben Studenten die Möglichkeit, in den Praxisphasen verschiedene Abteilungen des Unternehmens zu durchlaufen und erlernte Inhalte direkt umzusetzen.

Um die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten, gibt es bei Wolford 2 ausgebildete Arbeitssicherheitsfachkräfte, 11 Sicherheitsvertrauenspersonen für die Mitarbeiter in der Produktion, 36 Ersthelfer sowie eine eigene Betriebsfeuerwehr. Um die Umsetzung von Umwelt- bzw. Energieeffizienzmaßnahmen kümmert sich jeweils ein interner Beauftragter. Zwei Betriebsärzte führen alle notwendigen Arbeitsschutzuntersuchungen durch und überwachen Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge.

Zur Gesundheitsvorsorge bei Wolford gehört außerdem ein umfassendes Angebot zur Erhaltung der Work-Life-Balance. Die vielfältigen Möglichkeiten speziell am Standort Bregenz reichen von medizinischer Betreuung über Heilmassagen bis hin zu Yogakursen. 

Flexibilität und lebenslanges Lernen sind heute Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche persönliche und berufliche Entwicklung. Wolford bietet ihren Mitarbeitern abteilungs-, aber auch landesübergreifende Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten. Der Ausschreibungsprozess aller Vakanzen ist transparent, und interne Bewerbungen werden bei entsprechender Eignung vorrangig berücksichtigt. Gegebenenfalls noch fehlende Qualifikationen können auch mit finanzieller Unterstützung des Unternehmens erworben werden. 

Auf sich verändernde persönliche Lebenssituationen von Mitarbeitern versucht Wolford auch über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus, flexibel zu reagieren. Das Unternehmen bietet das Modell der Elternteilzeit an, das im abgelaufenen Geschäftsjahr allein in Österreich von 23 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genutzt wurde. Individuelle Wünsche von Arbeitnehmern, z. B. nach Arbeitszeitflexibilisierung und alternativem betrieblichem Einsatz, werden in Abstimmung mit Vorgesetzten und dem Betriebsrat geprüft und im Rahmen des betrieblich Machbaren umgesetzt. Seit 2013 bietet Wolford älteren Mitarbeitern auch ein Altersteilzeitmodell mit einer kontinuierlichen Reduzierung der Arbeitszeit an. Im Rumpfgeschäftsjahr 2020 nahmen 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Altersteilzeitmodell in Anspruch.

Angaben nach § 243a Abs. 1 UGB

Das Grundkapital der im Standard Market der Wiener Börse notierten Wolford AG beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2020 48.848.228 € und teilt sich auf in 6.719.151 auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien. Dem Vorstand sind keine Beschränkungen bekannt, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen. Es gibt keine Aktien mit besonderen Kontrollrechten. 

Nach Kenntnis der Gesellschaft bestanden zum 31. Dezember 2020 folgende direkte oder indirekte Beteiligungen am Kapital der Wolford AG, die zumindest 10 % betragen: Fosun Industrial Holding hielt rund 58 %. Seit dem 22. Mai 2019 befinden sich die Anteile an der Wolford AG nicht mehr direkt bei der Fosun Industrial Holding, sondern wurden an die Tochtergesellschaft FFG Wisdom (Luxembourg) S.à.r.l. übergeben. Ralph Bartel hielt ebenfalls über 30 % der Anteile. Die Wolford AG verfügt nach wie vor über 88.140 eigene Aktien (ohne Stimmrechte), dies entspricht rund 2 % vom Grundkapital. Der Rest der Aktien befand sich im Streubesitz. Es bestehen keine über das Gesetz hinausgehenden Befugnisse der Mitglieder des Vorstands insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurückzukaufen. Es existiert kein genehmigtes Kapital. 



Bregenz, am 12. Mai 2021


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Andrew Thorndike


Silvia Azzali













Wolford AG: Erklärung des Vorstandes






























Erklärung des Vorstands

der Wolford AG

gemäß § 124 (1) Z 3

BörseG


Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Konzernabschluss zum 31. Dezember 2020 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt, dass der Konzernlagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Konzerns so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns entsteht, und dass der Konzernlagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen der Konzern ausgesetzt ist. 

Wir bestätigen nach bestem Wissen, dass der im Einklang mit den maßgebenden Rechnungslegungsstandards aufgestellte Jahresabschluss des Mutterunternehmens zum 31. Dezember 2020 ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz, und Ertragslage des Unternehmens vermittelt, dass der Lagebericht den Geschäftsverlauf, das Geschäftsergebnis und die Lage des Unternehmens so darstellt, dass ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage entsteht, und dass der Lagebericht die wesentlichen Risiken und Ungewissheiten beschreibt, denen das Unternehmen ausgesetzt ist.

Bregenz, am 12. Mai 2021




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Andrew Thorndike

       COO

Verantwortlich für Product Development, Supply Chain Management, 

Finanzen, Legal, Investor Relations, IT 

und HR

Silvia Azzali

     CCO

Verantwortlich für Sales & Merchandising, Marketing und Design











Bestätigungsvermerk der Wolford AG





































Bestätigungsvermerk


Bericht zum Jahresabschluss 


Prüfungsurteil


Wir haben den Jahresabschluss der 


Wolford Aktiengesellschaft, Bregenz,


bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020, der Gewinn- und Verlustrechnung für das an diesem Stichtag endende Rumpfgeschäftsjahr und dem Anhang, geprüft.


Nach unserer Beurteilung entspricht der beigefügte Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt ein möglichst getreues Bild der Vermögens- und Finanzlage zum 31. Dezember 2020 sowie der Ertragslage der Gesellschaft für das an diesem Stichtag endende Rumpfgeschäftsjahr in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.


Grundlage für das Prüfungsurteil


Wir haben unsere Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-Verordnung Nr. 537/2014 (im Folgenden EU-VO) und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Diese Grundsätze erfordern die Anwendung der International Standards on Auditing (ISA). Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt "Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses" unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Pflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns bis zum Datum des Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu diesem Datum zu dienen.


Wesentliche Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung


Wir verweisen auf die Erläuterungen im Anhang zur Fortführung des Unternehmens unter dem Abschnitt Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze und auf den Abschnitt "Ausblick und Ziele" im Lagebericht, wo der Vorstand ausführt, dass die Wolford Aktiengesellschaft im zum 31. Dezember 2020 endenden Rumpfgeschäftsjahr trotz eines positiven Jahresergebnisses nach Steuern in Höhe von TEUR 29.783 die in der Fortbestandsprognose des Vorjahres enthaltenen Planungsannahmen nicht erreicht werden konnte. Dies war insbesondere auf Beschränkungen als Folge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie zurückzuführen. Der Vorstand führt weiters aus, dass der Fortbestand des Unternehmens von der Umsetzung der in der aktualisierten Fortbestandsprognose enthaltenen Maßnahmen, d.h. insbesondere von der Erreichung der geplanten Umsatzsteigerungen und Kosteneinsparungen sowie dem Erhalt von staatlichen Förderungen in Zusammenhang mit Corona abhängig ist. Sollte es dem Unternehmen nicht gelingen, die geplanten Maßnahmen erfolgreich umzusetzen bzw. einen daraus zusätzlich erforderlichen Liquiditätsbedarf sicherzustellen, würde dies erhebliche Zweifel am Fortbestand des Unternehmens aufwerfen und die Wolford Aktiengesellschaft möglicherweise nicht in der Lage sein, ihre im Jahresabschluss zum 31. Dezember 2020 ausgewiesenen Vermögensgegenstände und Schulden im normalen Geschäftsverlauf zu realisieren bzw. zu tilgen. Unser Prüfungsurteil ist in Hinblick auf diesen Sachverhalt nicht modifiziert.



Besonders wichtige Prüfungssachverhalte


Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemäßen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung des Jahresabschlusses des Rumpfgeschäftsjahres waren. Zusätzlich zu den im Abschnitt Wesentliche Unsicherheit in Bezug auf die Unternehmensfortführung beschriebenen Sachverhalt wurde folgender Sachverhalt im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.


Nachfolgend stellen wir die aus unserer Sicht besonders wichtigen Prüfungssachverhalte dar: 


  1. Bewertung von Anteilen an verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen


Beschreibung


Im Jahresabschluss der Wolford Aktiengesellschaft zum 31. Dezember 2020 sind die Anteile an verbundenen Unternehmen (MEUR 13,6) sowie Ausleihungen (MEUR 9,0) und Forderungen (MEUR 25,0) gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen. 


Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Anteilen an verbundenen Unternehmen sowie Ausleihungen und Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen erfordert wesentliche Annahmen und Schätzungen der gesetzlichen Vertreter zur Beurteilung, ob eine Wertminderung zum Rumpfgeschäftsjahresende vorliegt sowie gegebenenfalls zur Quantifizierung solcher Wertminderungen. 


Das wesentliche Risiko besteht dabei in der Schätzung der zukünftigen Cash-Flows der Tochterunternehmen, welche zur Feststellung der Werthaltigkeit dieser Bilanzpositionen herangezogen werden. Diese Cash-Flow Schätzungen beinhalten Annahmen, die von zukünftigen Markt- und Wirtschaftsentwicklungen beeinflusst werden. 


Die Angaben der Gesellschaft zu Anteilen an verbundenen Unternehmen sowie Forderungen und Ausleihungen gegenüber verbundenen Unternehmen sind im Jahresabschluss der Wolford Aktiengesellschaft im Anhang in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu Finanzanlagen und zu Forderungen und sonstige Vermögensgegenständen sowie in den Erläuterungen zur Bilanz und im Anlagenspiegel zum 31. Dezember 2020 beschrieben. 


Adressierung im Rahmen der Abschlussprüfung


Unsere Prüfungshandlungen zur Adressierung dieses Risikos haben unter anderem folgende Tätigkeiten umfasst:



Sonstige Informationen


Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Die sonstigen Informationen umfassen alle Informationen im Geschäftsbericht, ausgenommen den Jahresabschluss, den Lagebericht und den Bestätigungsvermerk. Der Geschäftsbericht wird uns voraussichtlich nach dem Datum des Bestätigungsvermerks zur Verfügung gestellt. 


Unser Prüfungsurteil zum Jahresabschluss erstreckt sich nicht auf diese sonstigen Informationen, und wir werden keine Art der Zusicherung darauf geben.


Im Zusammenhang mit unserer Prüfung des Jahresabschlusses haben wir die Verantwortlichkeit, diese sonstigen Informationen zu lesen, sobald diese vorhanden sind, und dabei zu würdigen, ob diese sonstigen Informationen wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss oder zu unseren bei der Abschlussprüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder anderweitig falsch dargestellt erscheinen.


Verantwortlichkeiten der gesetzlichen Vertreter und des 

Prüfungsausschusses für den Jahresabschluss


Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses und dafür, dass dieser in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie als notwendig erachten, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist.


Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte im Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit - sofern einschlägig - anzugeben, sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Unternehmenstätigkeit anzuwenden, es sei denn, die gesetzlichen Vertreter beabsichtigen, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder die Unternehmenstätigkeit einzustellen oder haben keine realistische Alternative dazu.


Der Prüfungsausschuss ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft.


Verantwortlichkeiten des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses


Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen falschen Darstellungen aufgrund von dolosen Handlungen oder Irrtümern ist, und einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, durchgeführte Abschlussprüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen.


Als Teil einer Abschlussprüfung in Übereinstimmung mit der EU-VO und mit den österreichischen Grundsätzen ordnungsmäßiger Abschlussprüfung, die die Anwendung der ISA erfordern, üben wir während der gesamten Abschlussprüfung pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung.


Darüber hinaus gilt:



Wir tauschen uns mit dem Prüfungsausschuss unter anderem über den geplanten Umfang und die geplante zeitliche Einteilung der Abschlussprüfung sowie über bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger bedeutsamer Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Abschlussprüfung erkennen, aus.


Wir geben dem Prüfungsausschuss auch eine Erklärung ab, dass wir die relevanten beruflichen Verhaltensanforderungen zur Unabhängigkeit eingehalten haben, und tauschen uns mit ihm über alle Beziehungen und sonstigen Sachverhalte aus, von denen vernünftigerweise angenommen werden kann, dass sie sich auf unsere Unabhängigkeit und - sofern einschlägig - damit zusammenhängende Schutzmaßnahmen auswirken.


Wir bestimmen von den Sachverhalten, über die wir uns mit dem Prüfungsausschuss ausgetauscht haben, diejenigen Sachverhalte, die am bedeutsamsten für die Prüfung des Jahresabschlusses des Rumpfgeschäftsjahres waren und daher die besonders wichtigen Prüfungssachverhalte sind. Wir beschreiben diese Sachverhalte in unserem Bestätigungsvermerk, es sei denn, Gesetze oder andere Rechtsvorschriften schließen die öffentliche Angabe des Sachverhalts aus oder wir bestimmen in äußerst seltenen Fällen, dass ein Sachverhalt nicht in unserem Bestätigungsvermerk mitgeteilt werden sollte, weil vernünftigerweise erwartet wird, dass die negativen Folgen einer solchen Mitteilung deren Vorteile für das öffentliche Interesse übersteigen würden.


Sonstige gesetzliche und andere rechtliche Anordnungen


Bericht zum Lagebericht


Der Lagebericht ist aufgrund der österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften darauf zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss in Einklang steht und ob er nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt wurde.


Die gesetzlichen Vertreter sind verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts in Übereinstimmung mit den österreichischen unternehmensrechtlichen Vorschriften.


Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Berufsgrundsätzen zur Prüfung des Lageberichts durchgeführt.


Urteil


Nach unserer Beurteilung ist der Lagebericht nach den geltenden rechtlichen Anforderungen aufgestellt worden, enthält zutreffende Angaben nach § 243a UGB, und steht in Einklang mit dem Jahresabschluss.


Erklärung


Angesichts der bei der Prüfung des Jahresabschlusses gewonnenen Erkenntnisse und des gewonnenen Verständnisses über die Gesellschaft und ihr Umfeld wurden wesentliche fehlerhafte Angaben im Lagebericht nicht festgestellt.


Ergänzung


Hinsichtlich der wesentlichen Unsicherheiten in Bezug auf die Unternehmensfortführung verweisen wir auf die Abschnitte zum wirtschaftlichen Umfeld und zur Ergebnis- und Bilanzanalyse des Lageberichtes, die die Analyse der Lage des Unternehmens beschreiben. Weiters verweisen wir auf den Abschnitt zu Ausblick und Zielen im Lagebericht, der auf die voraussichtliche Entwicklung des Unternehmens eingeht und die Ausführungen zu den wesentlichen Risiken im Lagebericht.


Zusätzliche Angaben nach Artikel 10 der EU-VO


Wir wurden von der Hauptversammlung am 30. September 2020 als Abschlussprüfer gewählt. 

Wir wurden am 26. Jänner 2021 vom Aufsichtsrat beauftragt. Wir sind seit dem Geschäftsjahr 2019/20 Abschlussprüfer.


Wir erklären, dass das Prüfungsurteil im Abschnitt "Bericht zum Konzernabschluss" mit dem 

zusätzlichen Bericht an den Prüfungsausschuss nach Artikel 11 der EU-VO in Einklang steht.


Wir erklären, dass wir keine verbotenen Nichtprüfungsleistungen (Artikel 5 Abs 1 der EU-VO) erbracht haben und dass wir bei der Durchführung der Abschlussprüfung unsere Unabhängigkeit von der geprüften Gesellschaft gewahrt haben.


Auftragsverantwortlicher Wirtschaftsprüfer


Der für die Abschlussprüfung auftragsverantwortliche Wirtschaftsprüfer ist Herr Mag. (FH) 
Severin Eisl.


Linz, am 12. Mai 2021


Ernst & Young

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H.




Mag. (FH) Severin Eisl eh


ppa DI (FH) Hans Eduard Seidel eh

Wirtschaftsprüfer


Wirtschaftsprüfer